26.08.2016 11:44 Uhr

Rapid-Aufstieg mit schalem Beigeschmack

Ein unzufriedener Mike Büskens tobte an der Seitenlinie
Ein unzufriedener Mike Büskens tobte an der Seitenlinie

Rapid hat am Donnerstag die sechste Teilnahme an der Gruppenphase der Europa League fixiert - allerdings auf wenig glamouröse Art und Weise. Nach dem 4:0-Auswärtssieg in der Vorwoche leisteten sich die Hütteldorfer im Play-off-Rückspiel gegen AS Trencin eine 0:2-Heimniederlage, die zwar zum Weiterkommen reichte, bei Trainer Mike Büskens aber auch Unmut auslöste.

"Wir hatten am Anfang zwei große Chancen und haben dann geglaubt, dass es so weitergeht. Dafür sind wir bestraft worden. Nach dem 0:2 sind die Köpfe nach unten gegangen, dann wird man ängstlich und passiv und gibt dem Gegner mehr Vertrauen", sagte der Deutsche.

Er hoffe, dass seine Mannschaft die richtigen Lehren daraus ziehen werde. "Wir haben es uns selbst schwergemacht, aber das war ein Erlebnis, aus dem man viel lernen kann", betonte Büskens und zog einen Vergleich mit Kindern, die man vergeblich vor der Berührung einer heißen Herdplatte warnt.

Daraus entstehe ein Lerneffekt, den auch seine Spieler nötig hätten. "Wenn man meint, es reicht im Schlafmodus, dann entstehen solche Dinge wie heute. Das sind Erfahrungen, die man machen muss, weil man dann beim nächsten Mal vielleicht wacher ist."

Allzu hart wollte Büskens mit seiner Truppe aber auch nicht ins Gericht gehen, schließlich wurde das große Ziel - die Europa-League-Gruppenphase - erreicht. Dazu gratulierte der 48-Jährige den Spielern und dem gesamten Verein und setzte etwas süffisant fort: "Und Glückwunsch an alle Experten, die seit sieben, acht Tagen gesagt haben, das ist ein leichtes Los. Die haben auch recht behalten, denn wir sind ja weitergekommen."

Kein Schonen vor dem Gipfeltreffen

Außerdem gab der Ex-Schalke-Profi zu: "Wir sind froh, dass wir nur in Form eines 0:2 und nicht in Form eines Ausscheidens bestraft worden sind." Dass weitere Punkte in der UEFA-Fünfjahreswertung verabsäumt wurden, tue ihm leid, so Büskens. Der Coach wies aber auch darauf hin, dass sein Club in der Vorsaison die mit Abstand meisten Zähler für Österreich holte. "Und jetzt sind wir noch zu dritt", sagte der Deutsche mit Hinweis auf die weiteren heimischen Europa-League-Starter Austria und Salzburg.

Gegen letzteren Club steht am Sonntag im Allianz Stadion der große Bundesliga-Schlager an. Im Hinblick auf das Kräftemessen mit dem Titelverteidiger hätte sich Büskens eine weniger aufreibende Partie gegen Trencin gewünscht. "Nachdem Salzburg am Mittwoch ein schweres Spiel hatte (Anm.: Out im Champions-League-Play-off nach Verlängerung gegen Dinamo Zagreb), haben wir die Gelegenheit nicht nutzen können, ein paar Körner zu sparen."

Ob der von einer Knieverletzung genesene Steffen Hofmann gegen Salzburg beginnen wird, ließ Büskens offen. Gegen Trencin brachte es der Kapitän gerade einmal auf einen Kurzauftritt. "Das Spiel war sehr unruhig. In so ein Match nach einer Pause von fünf, sechs Wochen zu kommen, ist nicht einfach", begründete Büskens die späte Einwechslung des Regisseurs.

Eingetauscht wurde Hofmann für Louis Schaub, der von Teamchef Marcel Koller wenige Stunden zuvor erstmals in die österreichische A-Nationalmannschaft einberufen worden war. "Ich habe das von ihm schon zwei, drei Tage vorher erfahren. Es war gar nicht leicht, dicht zu halten", schmunzelte der 21-jährige Schaub und ergänzte. "Ich freue mich riesig über die Nominierung. Jeder träumt davon, im Nationalteam zu spielen."

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apa

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