30.08.2016 15:07 Uhr

Hrubesch-Nachfolger Kuntz will EM-Titel

Stefan Kuntz wurde heute offiziell vorgestellt
Stefan Kuntz wurde heute offiziell vorgestellt

Der neue U21-Nationaltrainer Stefan Kuntz peilt bei der EM-Endrunde im Juni 2017 den Titelgewinn an. "Ich würde den Spielern schon gerne das Gefühl mitgeben, wie es ist, einen Titel zu holen", sagte der 53-Jährige am Dienstag bei seiner Vorstellung in Kassel.

Der Nachfolger von Horst Hrubesch glaubt nicht, dass der gleichzeitig stattfindende Confed Cup in Russland sein Aufgebot dezimieren und damit auch die Chancen verkleinern wird. Kuntz gab an, in dieser Hinsicht "voll und ganz" Bundestrainer Joachim Löw und DFB-Sportdirektor Hansi Flick zu vertrauen: "Wir werden einen tollen Kader haben, wenn wir uns qualifizieren."

Der Europameister von 1996 ist der Nachfolger von Horst Hrubesch, der mit der deutschen Auswahl bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro die Silbermedaille gewann. "Ich möchte und kann auch nicht in die Fußstapfen von Horst treten", sagte Kuntz. "Jeder hat seinen eigenen Stil", erklärte er. Kuntz wolle die jungen Spieler in ihrer Entwicklung begleiten.

Flick ließ bereits durchblicken, dass der DFB den bestmöglichen Kader nach Polen schicken möchten. "Der Stellenwert eines EM-Sieges ist bei uns sehr hoch. Deshalb werden wir eine Mannschaft aufstellen, die den Titel holen kann", sagte Flick: "Wir werden das alles eng abstimmen. Wir sehen die EM auch als Abschluss der U21-Karriere."

Kuntz hat einen "enormen Erfahrungsschatz"

Bei der Suche nach einem Nachfolger für Hrubesch sei der menschliche Aspekt wichtig gewesen, erklärte Hansi Flick. "Wenn die Spieler zu uns kommen, müssen sich die Spieler wohlfühlen", sagte der Sportdirektor des DFB. Kuntz kenne "die Sprache der Spieler."

In den vergangenen 13 Jahren war der ehemalige Nationalstürmer allerdings nicht mehr als Trainer tätig, arbeitete stattdessen als Sportdirektor in Koblenz, Bochum und Kaiserslautern. Das ist aus Flicks Sicht jedoch kein Problem. "Was in der Vergangenheit war, interessiert mich da recht wenig", sagte er. "Der Stefan ist einer, der eine Mannschaft motivieren kann. Er kann auf einen enormen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Das war mir enorm wichtig."

Wichtig sei auch die enge Zusammenarbeit der U21 mit den anderen Jugendmannschaften des DFB und der A-Nationalmannschaft von Joachim Löw. Das betonten sowohl Flick als auch Kuntz. "Wichtig ist, dass die Spieler verstehen, dass sie über die U21 den Weg nach oben finden können", sagte Kuntz.

Kuntz' Pläne für die Zukunft

In den kommenden Spielen will er vor allem den Spielern aus dem jüngeren Jahrgang eine Chance geben. Für das Testspiel gegen die Slowakei und die EM-Qualifikationspartie in Finnland hat er aus der Olympia-Mannschaft nur Torhüter Jannik Huth sowie Max Christiansen, Grischa Prömel und Serge Gnabry nominiert. Insgesamt stehen sieben Neulinge im Kader.

Nach den ersten Trainingseindrücken zeigte sich Kuntz begeistert von den Fähigkeiten seiner Spieler. "Ich habe heute zwischendurch beim Training zu meinen Kollegen gesagt: "Lieber Scholli, was das für eine Qualität ist.""

Mit dieser Qualität will der neue Coach die Qualifikation für die Europameisterschaft 2017 in Polen schaffen. "Es ist klar, dass wir zur EM wollen, und dass wir dann da auch die entsprechende Rolle spielen wollen", meinte Kuntz. Gewinnt er mit seinem Team am 6. September auswärts gegen Finnland, ist Deutschland beim Turnier dabei. Zuvor steht jedoch noch Kuntz' Debüt auf der Trainerbank des DFB-Nachwuchses am Freitag in Kassel gegen die Slowakei an.

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