20.10.2016 16:00 Uhr

Zweifel an Messi? Drei Watschen für Kritiker

Lionel Messi war wieder einmal der gefeierte Held beim FC Barcelona
Lionel Messi war wieder einmal der gefeierte Held beim FC Barcelona

Vor allem wegen Lionel Messi war die Rückkehr von Pep Guardiola ins Nou Camp nicht von Erfolg gekrönt. Der Superstar führte den FC Barcelona am Mittwochabend mit seinem insgesamt fünften Hattrick in der Champions League zu einem 4:0-Erfolg gegen Manchester City. "Jeder, der Messi anzweifelt, ist naiv", meinte Barcelona-Coach Luis Enrique nachher in Richtung der Kritiker des 29-Jährigen.

So gnadenlos wie er Manchester City praktisch im Alleingang erledigte, hätte man fast meinen können, dass Messi etwas gegen seinen Ex-Förderer Guardiola hat. Erst am Samstag hatte er nach knapp vierwöchiger Verletzungspause sein Comeback gegeben und drei Minuten nach seiner Einwechslung bereits wieder getroffen.

Gegen die Engländer stand der Argentinier wieder in der Startformation und erzielte die Treffer 87, 88 sowie 89 in der "Königsklasse" und seinen sechsten in der laufenden Saison, womit er alleine an der Spitze steht.
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"Er hat totales Verständnis für den Fußball"

Beim Führungstor in der 17. Minute profitierte der fünffache Weltfußballer des Jahres von einem Fehler des Brasilianers Fernandinho, der ausrutschte und Messi den Ball überließ. Beim 2:0 nach einer Stunde traf der Argentinier mit einem platzierten Schuss von der Strafraumgrenze und beim 3:0 profitierte er von der glänzenden Vorarbeit von Luis Suárez (69.). Den Schlusspunkt setzte Neymar in der 89. Minute, nachdem der Brasilianer zwei Minuten zuvor einen an Messi verursachten Elfmeter verschossen hatte.

"Es macht keinen Unterschied, wie lange er weg war, er hat ein totales Verständnis von Fußball", war Luis Enrique bei der anschließenden Pressekonferenz voll des Lobes. "Heute haben wir Messi wie ein Kind auf dem Spielplatz spielen gesehen."

Vor dem Spitzenspiel der Gruppe C waren in englischen Medien Stimmen laut geworden, welche die Messi-Leistungen in der Vergangenheit relativierten und mit dem nahezu perfekten, von Guardiola geschmiedeten System zu erklären versuchten.

Schon als Guardiola, der mit den Blau-Roten 14 Trophäen gewonnen hat, erstmals nach Barcelona zurückgekehrt war, hatte Messi aus seiner Sicht den Spielverderber gegeben. Im Halbfinale der Champions League 2015 gegen Bayern München traf der Argentinier im Doppelpack. "Seitdem ich ihn kenne, macht er solche Sachen, und er macht sie nach wie vor", musste der City-Trainer anerkennen.

City-Keeper Claudio Bravo als Millionen-Flop

Nicht nur für den Katalanen war die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte ein persönlicher Alptraum. Gäste-Torhüter Claudio Bravo, der im August für kolportierte 18 Millionen Euro von Barcelona nach Manchester gewechselt war, entschied das Duell mit einem haarsträubenden Fehler.

Der chilenische Keeper wehrte in der 53. Minute einen Suárez-Schuss vor dem Strafraum mit den Händen ab, nachdem er den Ball zuvor ohne Not seinem früheren Vereinskollegen in die Füße gespielt hatte. Folgerichtig wurde Bravo des Feldes verwiesen.

"Es ist schwierig, gegen diese Mannschaft zu spielen, wenn du elf Spieler hast. Mit zehn war es vorbei", stellte Guardiola nachher klar, verteidigte seinen Schlussmann aber. "Natürlich weiß er, was er getan hat. Er hat eine Menge Erfahrung, er ist einer der besten Torhüter der vergangenen zehn Jahre. Er war der Erste, der sich in der Kabine entschuldigt hat."

Torjäger Kun Agüero blieb nur die Rolle als "Joker"

Seine Entscheidung, Goalgetter Kun Agüero nicht in der Startformation zu bringen, erklärte Guardiola mit Verweis auf taktische Gründe. Seine Mannschaft habe "genügend Chancen kreiert, wir sind oft bis zum Strafraum gekommen. Aber ihre Stürmer bestrafen dich, wenn sie die Chance dazu haben." Trotz seiner bis dato schlimmsten Niederlage als City-Trainer versuchte der 45-Jährige, positiv zu bleiben. "Ich denke, wir waren nicht so schlecht, wie es das Resultat erscheinen lässt", meinte Guardiola.

Der FC Barcelona ist wie Atlético Madrid (1:0-Auswärtserfolg beim FK Rostov) und Leicester City (bereits am Dienstag 1:0-Heimsieg gegen den FC København) in drei Spielen noch ohne Punktverlust und führt die Tabelle mit neun Zählern an. Manchester City folgt dahinter mit vier Punkten. Borussia Mönchengladbach hält nach dem 2:0-Auswärtserfolg in Glasgow bei Celtic bei drei Punkten, die Schotten haben erst einen Zähler auf dem Konto.

Ein Wermutstropfen für Barcelona waren jedoch die Ausfälle der Abwehr-Fixpunkte Gerard Piqué und Jordi Alba. Wie die Katalanen am Donnerstag mitteilten, wird Piqué aufgrund einer Knöchelverletzung drei Wochen ausfallen und Linksverteidiger Alba verletzte sich erneut am Oberschenkel, womit er in den kommenden zwei Wochen nicht zur Verfügung stehen wird.

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apa/red

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