09.03.2017 07:39 Uhr

Wahnsinn in Barcelona: "Wir nennen es normal"

Grenzenloser Jubel in blau und rot
Grenzenloser Jubel in blau und rot

6:1 nach 0:4! Mit drei Toren in den letzten sieben Minuten hat der FC Barcelona das Wunder geschafft und erstmals in der Champions-League-Geschichte einen Vier-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel im Rückspiel noch aufgeholt.

Sogar Bayern-Star Franck Ribéry zollte den Katalanen Respekt: "Was für ein unglaubliches Spiel. Chapeau Barça, nicht schlecht!"

Nach der magischen Nacht im Camp Nou sagte Barça-Trainer Luis Enrique, der den Klub zum Saisonende verlässt: "Wir haben immer an uns geglaubt. Das Team war spektakulär. Wir wurden am Ende belohnt." Er meinte: "Mit Worten ist es schwer zu erklären, es war wie ein Horrorfilm".

Verteidiger Samuel Umtiti stellte erstaunt fest: "So etwas habe ich noch nie erlebt. Wenn wir so spielen sind wir sehr stark". Präsident Josep Maria Bartomeu jubelte: "Das ist eine historische Leistung, die für immer in Erinnerung bleiben wird".

"Du nennst es Wunder, wir nennen es normal"

Drei Wochen nach der 0:4-Packung bei Paris Saint-Germain stürzten die Katalanen die Franzosen um das deutsche Duo Julian Draxler und Kevin Trapp ins Tal der Tränen. Unai Emery, der spanischer Trainer der so bitter geschlagenen Pariser, klagte: "Wir haben alles in den letzten Minuten verloren".

Der Held im Camp Nou hieß Sergi Roberto, der in der fünften Minute der Nachspielzeit entscheidend traf - er wurde von seinen Teamkollegen auf Schultern getragen. Sogar Torwart Marc-André ter Stegen hatte in der Nachspielzeit mit gestürmt. Luis Suárez (3.), Layvin Kurzawa (40./Eigentor), Lionel Messi (50./Foulelfmeter) sowie Neymar (88./90+1/Foulelfmeter) erzielten die weiteren Barca-Treffer. Edinson Cavani (62.) hatte mit dem Auswärtstor für die Pariser zum 1:3 zunächst für Ernüchterung bei den Gastgebern gesorgt.

Der eingewechselte Arda Turan twitterte nach der Sensation: "Du nennst es Fußballmannschaft, wir nennen es Barça. Du nennst es Wunder, wir nennen es normal." Der Ex-Schalker Ivan Rakitić meinte: "Diese Nacht vergesse ich nie. Ich bin stolz auf dieses Team."

Neymar wählte gar Superlative: "Das ist das beste Spiel, das ich jemals gemacht habe. Wir haben Geschichte geschrieben". Nach Ansicht von Gerard Piqué ("Es ist ein Wunder") wartet nun ein Baby-Boom auf Barcelona: "Die Krankenhäuser sollten Hebammen einstellen. Heute Nacht werden die Menschen ganz viel Liebe machen".

Muss Emery nun gehen?

Das historische Debakel der Pariser könnte derweil zum raschen Ende der Amtszeit von PSG-Trainer Unai Emery führen. Der katarische Klubchef Nasser Al-Khelaifi vermied ein Bekenntnis zu dem Spanier: "Ob er noch haltbar ist? Das ist nicht der Moment, um darüber zu sprechen. Nach diesem Spiel sind wir alle enttäuscht."

Für die französische Sportzeitung "L'Equipe" ist nicht nur der Job des Trainers in Gefahr. "Das gesamte PSG-Projekt ist durch diese Demütigung gefährdet", schrieb das Blatt nach dem Aus des Hauptstadtklubs.

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dpa

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