11.04.2017 15:05 Uhr

Zwei CL-Favoriten im Viertelfinalduell

2014 gab es das letzte CL-Duell der beiden Giganten
2014 gab es das letzte CL-Duell der beiden Giganten

Real Madrid und Bayern München haben drei der jüngsten vier Champions-League-Auflagen gewonnen. Das Viertelfinalduell der beiden Teams ist daher wie ein vorweggenommenes Finale, in dem eine Serie zu Ende gehen wird. Sowohl Spaniens als auch Deutschlands Rekordmeister beendeten ihre jüngsten sechs Viertelfinal-Duelle erfolgreich. Auch am Mittwoch gastiert Leicester City bei Atlético Madrid.

Die Bayern haben im Hinspiel Heimrecht, allerdings keine guten Erinnerungen an das letzte direkte Duell mit den Königlichen in der Allianz Arena. Das ging im Semifinal-Rückspiel 2014 mit 0:4 verloren. "Was in der Vergangenheit war, ist nicht mehr wichtig. Wir schauen nach vorne", betonte Bayerns Offensivspieler Arjen Robben. Das Ziel sei aufzusteigen. "Alles andere interessiert uns nicht", so der Niederländer.

2014 war Carlo Ancelotti noch Trainer von Real, nun hat er bei den Bayern die Zügel in der Hand. Damit kommt es zum Duell von Reals Coach Zinedine Zidane mit seinem ehemaligen Mentor. Zidane spielte 1999 bei Juventus, als Ancelotti bei der "Alten Dame" Trainer wurde. Als der Italiener im Sommer 2013 bei Real anheuerte, holte er den nach der WM 2006 als Spieler zurückgetretenen Zidane als Assistenten in sein Team. Ein Jahr später übernahm der Franzose Reals Zweierteam, von dem er Anfang 2016 befördert wurde.

"Ich habe schon immer gesagt, dass er alles hat, was ein guter Trainer braucht. Er hat sich bei Real nach oben gearbeitet. Die Erfahrung als Spieler ist nur teilweise nützlich, wenn du Trainer wirst. Man muss sich weiterbilden und up to date bleiben. Das hat Zidane gemacht", sagte Ancelotti. Der 44-Jährige sei charismatisch und genieße den Respekt der Spieler. "Das ist sehr wichtig", meinte Bayerns-Coach, der bei Real nach zwei Saisonen Ende Mai 2015 gehen hatte müssen.

Die Münchner, bei denen David Alaba in der Startformation stehen dürfte, haben seit dem 0:4 gegen Real am 29. April 2014 in der Königsklasse 16 Heimsiege in Folge gefeiert. Im Aufeinandertreffen mit Real gab es zu Hause in elf Partien gleich neun Siege. "Wir spielen gegen die wahrscheinlich aktuell beste Mannschaft der Welt. Wir brauchen zwei sehr konzentrierte und gute Spiele, mit hoffentlich wenig Fehlern. Es wäre schön, wenn wir das Hinspiel gewinnen würden. Idealerweise ohne Gegentor", erklärte Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.

Ewiges Duell

Das Duell ist ein Dauerbrenner und zugleich die häufigste Paarung im Europacup. Zum 23. Mal treffen die Teams aufeinander, die Bayern haben mit elf Siegen bei zwei Unentschieden und neun Niederlagen die Nase leicht vorne.
>> Alle Champions League-Duelle von Bayern München und Real Madrid im Überblick

Real setzt auf die Offensivkraft von "BBC", auch wenn Cristiano Ronaldo (26 Pflichtspieltore), Karim Benzema (17) und Gareth Bale (9) diese Saison noch hinter den hohen Erwartungen zurückgeblieben sind. "Wir waren bis jetzt sehr solide, ich glaube aber nicht, dass wir unsere beste Form schon haben. Wir werden üblicherweise von Runde zu Runde besser, hoffentlich ist das diese Saison wieder so", sagte der Waliser Bale vor "zwei schwierigen Spielen".

Die Defensive ist durch die Ausfälle der verletzten Pepe und Raphael Varane geschwächt. Bei den Bayern fehlt mit Mats Hummels aber genauso ein wichtiger Abwehrakteur. Der Einsatz des an der Schulter angeschlagenen Stürmerstars Robert Lewandowski war bis zuletzt fraglich.

Während Real zuletzt mit einem späten Gegentor beim 1:1 gegen Atlético einen Derbysieg aus der Hand gab, glückte Bayerns Generalprobe mit einem 4:1 gegen Borussia Dortmund. Beide Viertelfinalisten sind national die Nummer eins. International kämpfen die Madrilenen auch gegen den Titelverteidigerfluch an, noch nie konnte der Champion im Jahr darauf wieder den Pokal stemmen.

Vorjahresfinalist trifft auf Englands Sensationsmeister

Reals Lokalrivale Atlético kann im Duell mit Leicester im Estadio Vicente Calderon vorlegen. Die Favoritenrolle ist zugunsten von Atlético verteilt, stand der Club doch in den vergangenen drei Jahren zweimal im Endspiel. Zuletzt zeigte Atlético mit fünf Siegen in sieben Pflichtspielen aufsteigende Tendenz. "Wir haben momentan eine sehr gute Stimmung im Team und sehr viel Selbstvertrauen. Es wird schwierig, aber wir sind in Topform", blickte Atléticos Abwehrspieler Filipe Luis positiv nach vorne.

Leicester kassierte zuletzt nach sechs Pflichtspielsiegen die erste Niederlage unter Trainer Craig Shakespeare. Der hatte beim 2:4 bei Everton aber kräftig rotiert, dabei auch Ex-ÖFB-Kapitän Christian Fuchs eine Pause gegönnt. "Trotz der Niederlage sind alle weiter selbstbewusst", versicherte Ben Chilwell. Englands Meister will ohne den verletzten Kapitän Wes Morgan in seiner CL-Premierensaison nach dem FC Sevilla den nächsten spanischen Topclub aus dem Bewerb werfen. Dafür muss Atléticos Abwehrriegel geknackt werden. Die Spanier blieben in ihren jüngsten acht CL-Heimspielen ohne Gegentor.

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apa/red

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