Chaos vor dem Stadion, eine "Nachtschicht" in der Europa League und am Ende keine Sensation beim Comeback nach 25 Jahren: Der 1. FC Köln ist am Donnerstagabend mit einer Niederlage auf die internationale Bühne zurückgekehrt. Die Mannschaft von Österreichs Trainer-Export Peter Stöger unterlag in London bei Arsenal mit 1:3, in einer Partie, die wegen unübersichtlicher Zustände vor dem Emirates Stadium mit einer Stunde Verspätung begonnen hatte.

Rekordeinkauf Jhon Córdoba hatte die Kölner in der neunten Minute mit einem Traumtor aus 40 Metern in Führung gebracht. Sead Kolašinac (49.), Alexis Sánchez (67.) und Héctor Bellerín (82.) drehten das Spiel aber nach der Pause für Arsenal.

Zu Beginn des Abends hatten eine wahre Invasion aus dem Rheinland, Stau beim Einlass und der Versuch eines Blocksturms einiger Chaoten für die Verschiebung gesorgt. Entscheidend dazu beigetragen hatte eine eigenwillige Organisation durch Arsenal: Die Engländer hatten lediglich 2.900 Gästetickets zur Verfügung gestellt, wollten aber auch Kölnern mit Karten für den restlichen Stadionbereich den Eintritt untersagen - dies hatte Arsenal erst zwei Tage vor dem Spiel mitgeteilt, als viele Tickets bereits verkauft waren.

Gellende Pfiffe der Kölner Fans und frühe Führung der Gäste

Letztlich wurden die Gäste-Fans doch zu großen Teilen ins Stadion gelassen, und beim Anpfiff bot sich ein eindrucksvoller Beleg der Kölner Reisebereitschaft. Die Rede war von fast 20.000 Fans aus Deutschland, die ihren Verein lautstark unterstützen und jede Arsenal-Aktion mit einem gellenden Pfeifkonzert begleiteten.

Vor 59.359 Zuschauern im Emirates-Stadion begannen die Gäste mit dieser Unterstützung im Rücken äußerst aggressiv und zweikampfstark. Aus einem kompakten 4-5-1-System ließ die Stöger-Mannschaft den Favoriten zunächst nicht zur Entfaltung kommen.

Köln versuchte, nach Ballgewinnen schnell in die Spitze zu spielen und kam so zur Führung: Arsenal-Torhüter David Ospina klärte einen langen Ball genau vor die Füße von Leonardo Bittencourt, der leitete weiter, und Córdoba vollendete über den Torhüter hinweg zur Führung.

Auch den nächsten Aufreger gab es im Arsenal-Strafraum: Jonas Hector wurde von Ospina elfmeterreif gefoult, doch Augenblicke zuvor hatte Simon Zoller knapp im Abseits gestanden. Hector verletzte sich in dieser Szene und musste nach 35 Minuten für Miloš Jojić vom Platz.

Arsenal schlägt nach dem Wechsel zurück

Mit Pfiffen wurde Arsenal in die Kabine begleitet und kam deutlich strukturierter zurück: Kolašinac glich mit einer starken Direktabnahme aus (49.). Es blieb bis zum Schlusspfiff durchaus unterhaltsam, weil Köln ordentlich konterte. Doch Sánchez (67.) und Bellerín (82.) setzten die technische Überlegenheit zum 3:1-Erfolg der Hausherren nun konsequent um.

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wfb