18.10.2017 12:10 Uhr

RB Leipzig feiert Premieren-Sieg

Rechtzeitig zu den hochkarätigsten englischen Wochen der Vereinsgeschichte hat RB Leipzig am Dienstagabend mit dem 3:2-Erfolg in der Champions League gegen den FC Porto ein klares Zeichen gesetzt. Ob der VfB Stuttgart am Samstag, der FC Bayern im Doppelpack in der kommenden Woche oder die Portugiesen beim Rückspiel am 1. November - die nationale und internationale Konkurrenz sollte eindringlich gewarnt sein.

Das RB-System funktioniert wieder, zu Perfektion muss der Tabellendritte der deutschen Bundesliga aber eines noch abstellen. "Wenn wir die Leichtsinnigkeiten hinten auch in den Griff kriegen, haben wir eine schöne Zukunft vor uns", sagte Erfolgscoach Ralph Hasenhüttl.

Er wirkte erleichtert, hochzufrieden und vor allem wieder vollends überzeugt. Dazu hatte Hasenhüttl allen Grund: Binnen vier Tagen schlug sein junges Team zuerst den Liga-Spitzenreiter Borussia Dortmund mit 3:2, mit demselben Ergebnis feierte RB den historischen ersten Sieg der Vereinsgeschichte in der Champions League. Der FC Porto wirkte über weite Strecken schlicht überfordert von der Intensität, von der Schnelligkeit und von der Wucht des Leipziger Spiels.

Duell um Platz zwei

Als Gruppenzweiter mit vier Punkten hat Neuling RB seine Chancen auf das Achtelfinale deutlich gesteigert. Enteilt scheint bereits Beşiktaş mit neun Zählern. Bei den Türken hatten die Leipziger vor einer ungewohnten Kulisse nie ihre Klasse zeigen können und 0:2 verloren. "Im dritten Spiel gibt es keine Ausreden mehr, da wollten wir zeigen, was wir können", betonte Hasenhüttl. Gegen Porto brachte er mit Kapitän Willi Orban, Lukas Klostermann und Emil Forsberg drei frische Kräfte, die zum Teil maßgeblich am Sieg beteiligt waren.

Forsberg führte überragend Regie, erzielte ein Tor (nach herrlicher Vorarbeit von ÖFB-Legionär Marcel Sabitzer), und bereite ein weiteres vor. Abwehrchef Orban leitete den Sieg ein und äußerte sich hochzufrieden: "Die Ausgangslage war jedem bewusst, wir mussten das Spiel gewinnen, um eine Chance auf das Achtelfinale zu haben. Jetzt ist weiter alles möglich."

Personelle Vielfalt als Faustpfand

Was die Leipziger für ihre kommenden Konkurrenten so unberechenbar und schwierig macht, ist die hinzu gewonnene personelle Vielfalt in der Offensive. Wer zwei Spiele in dieser Manier mit sechs Treffern gewinnt und dabei Torjäger Timo Werner sich lediglich eine Viertelstunde gegen Porto einspielen lässt für das Wiedersehen mit seinen ehemaligen Stuttgartern, scheint gesegnet. Zudem harmonieren auch die beiden Ex-Salzburger Naby Keïta und Kevin Kampl, dass sogar ihr Coach ins Schwärmen geriet: "Ein Augenschmaus."

Schön und erfolgreich - RB Leipzig hat nach den lehrreichen Wochen, als die Automatismen noch nicht so griffen und das Team immer wieder Souveränität und Sicherheit vermissen ließ, zu alter Stärke zurückgefunden. "Wir wissen ganz genau, wie wichtig das Spiel gegen den VfB für uns ist, dass wir uns da oben festsetzen", sagte Kampl: "Dann kommt das Super-Heimspiel gegen die Bayern. Ich bin mir sicher, dass die Mannschaft nicht nachlassen wird."

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dpa/red

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