14.12.2023 07:34 Uhr

Sturm kämpft in Lissabon um Europacup-Verbleib

In Graz musste sich Sturm am Ende doch 1:2 geschlagen geben
In Graz musste sich Sturm am Ende doch 1:2 geschlagen geben

Das große internationale Saisonziel wackelt, die Chance auf den Verbleib im Europacup aber lebt. Wieder wartet auf Sturm Graz zum Abschluss der Gruppenphase in der Europa-League ein Showdown. Österreichs Vizemeister kämpft am Donnerstag um 21 Uhr gegen Sporting noch um Platz drei und den Umstieg in die Zwischenrunde der Conference League. Im Fernduell mit Rakow Czestochowa ist unter Umständen aber fremde Hilfe notwendig.

>> Zum Liveticker: Sporting gegen Sturm

Mit dem Heim-Umfaller gegen den polnischen Meister (0:1) hat sich Sturm vor zwei Wochen jenes Gruppenfinale eingebrockt, das die Grazer tunlichst vermeiden wollten. Im letzten Pflichtspiel des Jahres wartet nicht nur der portugiesische Tabellenführer Sporting, der als Aufsteiger feststeht, sondern in gewisser Weise ist die Ilzer-Elf auch Passagier. Mit Argusaugen wird das Geschehen in Sosnowiec verfolgt werden, wenn Rakow zeitgleich den Gruppensieger Atalanta aus Bergamo empfängt.

Ilzer: "Bestes Gesicht notwendig"

"Auch wenn uns nicht viele Leute morgen etwas zutrauen, das motiviert uns umso mehr", bekundete Christian Ilzer am Mittwoch vor dem Abflug. "Wir spielen gegen die aktuelle Nummer eins in Lissabon, eine absolute Spitzenmannschaft. Es ist klar, dass unser bestes Gesicht notwendig ist." Das soll sich laut dem Sturm-Trainer in der richtigen Balance zwischen kompakter Defensive und mutigem Spiel nach vorne zeigen. Die zuletzt kränklichen Akteure sind zurück, in der Innenverteidigung ist die Personallage angespannt. Abwehrchef Gregory Wüthrich fehlt wegen eines Knieödems, David Affengruber plagen muskuläre Probleme, Dimitri Lavalée könnte trotz eines Bänderrisses im Sprunggelenk spielen.

Mit je vier Punkten und nach jeweils einem 1:0-Auswärtssieg ist das direkte Duell zwischen Sturm und Rakow ausgeglichen. Das Torverhältnis könnte entscheiden. Noch spricht die um ein Tor bessere Differenz für die Grazer. Sollte die Differenz ebenfalls gleich sein, hat das Team mit mehr erzielten Toren die Nase vorne. Sturm hat bisher einen Treffer mehr erzielt. Nächstes Kriterium wäre die Anzahl erzielter Auswärtstore (Sturm eins, Rakow zwei).

Sturm will nicht auf Rechenspielchen schauen

"Da sind ganz komische Konstellationen möglich, aber die Spieler dürfen nicht auf diese Rechenspielchen schauen. Wir auf der Bank werden entscheiden, wie viel Risiko wir gehen müssen", meinte Ilzer. Prinzipiell wolle man nicht rechnen, sondern mit der Überzeugung an die eigene Stärke auftreten. "Energie, Leidenschaft, Zusammenhalt, das sind Floskeln. Floskeln, die wir aber auch umsetzen müssen", forderte Ilzer. "Vielleicht können wir ihnen mit einem guten Umschaltspiel wehtun", vermutete Manprit Sarkaria. Der Stürmer war zuletzt mitschuldig am Chancenwucher gegen Altach (1:0). "Ich hoffe, dass wir uns die Tore für Lissabon aufgehoben haben."

Nach der Winterpause war eine Sturm-Mannschaft zuletzt unter Ivica Osim international dabei. 23 Jahre ist die große Champions-League-Zeit unter dem Jahrhunderttrainer mittlerweile her. Im dritten Europa-League-Jahr in Folge erstmals zu Überwintern wäre auch der vorläufige internationale Höhepunkt unter dem sportlichen Führungsduo Christian Ilzer/Andreas Schicker.

Jahr mit Sensation beenden

1.500 Fans begleiteten die Mannschaft mit der Hoffnung auf eine magische Europacup-Nacht. Am Dienstag trat ein Zauberer für einen Impulsvortrag vor das Team. "Morgen wollen wir zaubern", meinte Ilzer mit einem Augenzwinkern. "Wir wollen das erfolgreiche Jahr mit einer Sensation beenden."

Sportings Startelf ist schwer zu antizipieren. Am Montag verteidigen die "Löwen" im Spitzenspiel gegen den punktgleichen FC Porto ihre Tabellenführung in Portugal. Nach einer 2:3-Niederlage zuletzt bei Guimaraes liegt der Sporting Clube de Portugal einen Zähler vor dem Stadtrivalen, Salzburgs Champions-League-Gegner Benfica. Das erste Kräftemessen verlor Sturm zum Europa-League-Start in Graz nach Führung mit 1:2. Im Vorjahr verlor Sturm das letzte Gruppenspiel bei Midtjylland und schied mit acht Punkten - punktgleich mit allen drei Gegnern - als Letzter wegen der Tordifferenz aus.

apa

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