13.03.2016 13:17 Uhr

Costa droht Ärger nach Biss-Attacke

Dem Chelsea-Stürmer droht eine nachträgliche Sperre
Dem Chelsea-Stürmer droht eine nachträgliche Sperre

Nach einer Horror-Woche bringt Chelsea eine vermeintliche Biss-Attacke von Rüpel-Stürmer Diego Costa noch mehr Ärger.

Als würde die Londoner das Aus in der Champions League und im FA-Cup nicht schon genug schmerzen, trüben nun auch noch böse Schlagzeilen um den Torjäger die ohnehin verkorkste Saison des Vorjahresmeisters. Der Spanier vergrub am Samstagabend bei der 0:2-Niederlage bei Everton seinen Mund in den Hals von Gegenspieler Gareth Barry und sah die Ampelkarte. Es gilt als sicher, dass der Verband Ermittlungen einleiten und Costa wohl sperren wird.

Anhand der TV-Bilder ist allerdings nicht zweifelsfrei ersichtlich, ob Costa den Everton-Profi wirklich gebissen hat. "Er öffnete seinen Mund, als ob er zu beißen würde. Dann erschien es so, als ob er in letzte Minute wieder zurückzog und Barry umarmte", beschrieb die "Daily Mail" die Situation. Dennoch bezeichnete die englische Zeitung den Chelsea-Angreifer als "durchgeknallt".

Der Spieler selbst äußerte sich nicht öffentlich. Ein Vereinssprecher teilte mit: "Diego sprach mit den Vereinsoffiziellen und äußerte sein Bedauern über seine Reaktion. Aber Diego machte auch klar, dass er seinen Gegenspieler in dieser Aktion nicht gebissen hat."

Um eine mögliche Sperre von zehn Spielen, wie sie der frühere Liverpool-Profi Luis Suarez nach einem Biss gegen Chelsea-Verteidiger Branislav Ivanovic 2013 bekam, kommt Costa sehr wahrscheinlich herum. Auch weil Everton-Trainer Roberto Martinez und "Opfer" Barry den Nationalspieler in Schutz nahmen. "Was immer mit Diego Costa passiert, ich denke, wir haben das gesehen, was wir in einem Pokal-Fight sehen wollen: Richtige Emotionen", erklärte der Coach.

Die wahrscheinlichste Lösung: Costa wird für eine weitere Partie gesperrt. Für den gebürtigen Brasilianer war die Gelb-Rote Karte am Samstag zwar sein erster Platzverweis auf der Insel, doch im Vorjahr war er bereits zwei Mal nach nichtgeahndeten Tätlichkeiten jeweils für drei Spiele nachträglich gesperrt worden.

Die Aktion im FA Cup könnte für Costa auch Folgen für seine Nationalmannschaftskarriere haben. "Jetzt bietet sich Teamchef Del Bosque die vorzügliche Chance, auf diesen Spieler zu verzichten, der mit seinem Verhalten alle Grenzen überschritten hat", schrieb die spanische Sportzeitung "AS". Mit nur einem Treffer in zehn Länderspielen wirkte er meist wie ein Fremdkörper.

Chelsea-Trainer Guus Hiddink will mit seinem umstrittenen Star demnächst das Thema Aggressionsbewältigung angehen. "Es gibt Filme darüber. Einer ist mit Jack Nicholson. Vielleicht können wir ihn gemeinsam gucken", antwortete der Niederländer.

Die 0:2-Pleite gegen Everton und eine titellose Spielzeit für die Blues rückten durch die Costa-Einlage in den Hintergrund. Doppeltorschütze war ausgerechnet der frühere Chelsea-Profi Romelu Lukaku. Der Belgier wurde 2014 aus London zu Everton vertrieben. Sein Nachfolger damals: Diego Costa.

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