Ligue-1-Krösus PSG schießt Dijon mit 8:0 aus dem Prinzenpark, Superstar Neymar ist wegen einiger Zuschauer aber nicht zum Feiern zumute.

Einsam zieht Paris Saint-Germain an der Tabellenspitze der Ligue 1 seine Kreise, nach 21 Runden beträgt der Vorsprung des Glamourklubs aus der Hauptstadt auf Verfolger Olympique Lyon bereits elf Punkte.

Am Mittwoch lieferte PSG die in dieser Saison bisher beeindruckendste Kostprobe der eigenen Überlegenheit in der französischen Liga ab. Mittelständler Dijon FCO wurde von Unai Emerys Truppe nach allen Regeln der Kunst vorgeführt und mit einem 0:8-Debakel wieder nach Hause geschickt.

Überragend dabei war wieder einmal 222-Millionen Mann Neymar, der vier Tore selbst erzielte und zwei weitere vorbereitete. Ein rundum gelungener Abend für den Brasilianer - sollte man meinen. Denn Neymar war nach Abpfiff alles andere als gut gelaunt, schnappte sich den Ball und verschwand schnurstracks in die Kabine. Zum Feiern mit Anhängern und Teamkollegen oder nach Interviews war ihm nicht zumute.

PSG: Elfer-Gate reloaded

Doch was war passiert, dass Neymar nach so einer Galavorstellung beleidigt von dannen zog? Dem Zehner der Pariser war missfallen, dass viele der 47.500 Fans im Parc des Princes lautstark "Cavani, Cavani!" als Elfmeterschützen in der 83. Minute forderten.

Neymar hatte zuvor bereits einen Triplepack geschnürt, Sturmkollege Edinson Cavani, der einmal getroffen hatte, hätte sich mit seinem 157. Tor für den Klub zum alleinigen PSG-Rekordhalter schießen können. Doch Neymar schnappte sich nach dem Foul von Cédric Yambéré am "Matador" aus Uruguay den Ball und führte aus, was vielen Anhängern missfiel. Cavani bleibt somit vorerst ex aequo mit Zlatan Ibrahimović bei 156 Treffern für Paris.

Meunier: "Das ist von den Fans schon ein bisschen undankbar"

Damit ist der Hahnenkampf im Prinzenpark um ein Kapitel reicher, auch wenn Mitspieler wie Thomas Meunier relativierten: "Neymar ist unser Elferschütze und er hat sich seiner Verantwortung gestellt", sagte der Belgier nach Spielende in der Mixed Zone des Stadions und verteidigte den Brasilianer: "Wenn du vier Tore machst und dann ausgepfiffen wirst, ist das von den Fans schon ein bisschen undankbar."

Ihren Ausgang nahm die Auseinandersetzung zwischen den Superstars im September des Vorjahrs, als sich die beiden Platzhirsche im Heimspiel gegen Lyon um die Ausführung eines Strafstoßes stritten. Zusätzliche Brisanz liefert eine Vertragsklausel, die beide im Kontrakt stehen haben. Sowohl Neymar als auch Cavani würden eine Extra-Million als Prämie für die Krone des Torschützenkönigs der Ligue 1 bekommen.

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David Mayr