21.06.2019 09:00 Uhr

Holzmann: "In Rumänien geht's richtig zur Sache"

Nach einer Kopfverletzung musste Marcel Holzmann mit Helm spielen
Nach einer Kopfverletzung musste Marcel Holzmann mit Helm spielen

Während der SKN weiter einen Linksverteidiger sucht, fährt der Wahl-St. Pöltner Marcel Holzmann heute, Freitag, nach Fügen ins Zillertal zum Trainingslager des FC Botoşani. Im zweiten Anlauf möchte er unbedingt ins Meister-Playoff der rumänischen Liga 1.

"In Rumänien ist alles perfekt organisiert", schwärmt Marcel Holzman über den FC Botoşani und die Liga 1. Aus dem Mund eines ehemaligen Bullen und Bayern (u.a. mit David Alaba und Christoph Knasmüllner bei den Amateuren) haben diese Worte doppelt Gewicht.

Erlebt hat der mit seiner Gattin Sabrina in St. Pölten lebende Holzmann im ersten halben Jahr unweit der Grenze zu Moldawien schon einiges, wie er weltfussball im Tennisstüberl des UETV St. Pölten in der Bimbo-Binder-Promenade unweit der NV Arena erzählt.

"Das Meister-Playoff haben wir nur um einen Punkt verpasst. Selbst hatte ich gleich im ersten Spiel einen Muskelfaserriss, später eine schwere Kopfverletzung und einmal hab ich nach einem hitzigen Duell Rot bekommen." Drei Spiele Sperre fasste er nach einer Stirn-an-Stirn-Aktion aus. "Es war aber nicht viel ..."

Nach Rumänien zu wechseln hat der 28-Jährige nicht bereut. Im Gegenteil: "Das war das Beste was mir passiert ist. Ich wurde super aufgenommen. Die Leute sind enorm hilfsbereit und die Mentalität ist hervorragend, sowohl bei den Spielern als auch bei den Fans."

Außerdem ist die Liga 1 am Radar von Klubs aus Bulgarien, Ukraine, Polen und Deutschland. Dorthin werden immer wieder Transfers mit teils hoher Ablöse getätigt.

Heißblütige Fans

Mit einem Schnitt von rund 2.500 Zuschauer ist das altehrwürdige Municipal Botoşani etwas weniger gut besucht als Holzmanns letzte Heimstätten BSFZ-Arena und NV Arena. Aber in Sachen Stimmung sind die Rumänen klar vorn. "Wir haben hier zwar keinen Fan-Klub, aber kaum fangen ein paar an, irgendetwas zu singen, legt auch schon das ganze Stadion los."

Zu den Auswärtsspielen reisen Holzmann und Co. ausnahmslos per Flugzeug. "Es wird einem vom Klub auch jeder Wunsch erfüllt." Er selbst hat sofort Rumänisch gelernt. "Das ist für mich selbstverständlich. Verstehen tue ich quasi schon alles. Beim Sprechen muss ich mich noch verbessern."

Heuer soll es dann auch noch mit dem Meister-Playoff klappen. "Ich bin schon optimistisch, wir haben eine gute Stimmung und eine tolle Mannschaft", so Holzmann. Mit Ianoș Brînză (20) kehrt ein großes Tormanntalent (von Petrolul Ploieşti) zurück. ÖFB-Legionär Martin Fraisl wechselte nach Sandhausen.

Holzmanns Lebensmittelpunkt (im Bild mit Jochen Fallmann und Cheikhou Dieng) bleibt St. Pölten. Dass der SKN seit seinem Abgang keinen adäquaten Linksverteidiger gefunden hat, der auch am Flügel spielen kann, ist auch ihm aufgefallen: "Konkrete Gespräche haben wir aber seither nicht mehr geführt." Derzeit testen die Niederösterreicher Michael Schimpelsberger und erneut Kofi Schulz.

Mit der heimischen Bundesliga könne die Liga 1 in jedem Fall mithalten. "In Rumänien ist die Technik vielleicht etwas besser, das Tempo in etwa gleich, dafür wird etwas weniger Wert auf die Taktik gelegt. Aber hier geht's richtig zur Sache. Das ist genau meins."

Thomas Schöpf

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