27.10.2022 05:00 Uhr

Fuhrmann plant Generationswechsel

Fuhrmann wird jungen Spielerinnen mehr Einsatzzeit geben
Fuhrmann wird jungen Spielerinnen mehr Einsatzzeit geben

Der Kader von Irene Fuhrmann für die nächsten Länderspiele von Österreichs Frauen-Nationalteam weist auf den ersten Blick Konstanz aus. Die Spiele gegen Italien (11.11. in Lignano) und Slowakei (15.11. in Wiener Neustadt) leiten aber auch einen Generationswechsel ein, der in den nächsten Jahren ansteht und den Teamchefin Fuhrmann "behutsam" durchführen will.

Nach der starken EURO mit dem Viertelfinaleinzug haben die verletzungsgeplagten Viktoria Schnaderbeck und Lisa Makas Schluss gemacht, nach der Enttäuschung in der WM-Qualifikation (0:1 im Play-off gegen Schottland) hat Jasmin Eder ihre Teamkarriere beendet. Obwohl das nächste Großturnier mit möglicher rot-weiß-roter Teilnahme erst 2025 stattfindet, ist der Rest der Erfolgsgeneration wieder dabei.

In den rund elf Monaten bis zum nächsten Pflichtspiel will Fuhrmann aber die nächste Generation heranführen und mehr Tiefe in den Kader bekommen. "Viele Spielerinnen sind in ein gewisses Alter gekommen, haben ein Jahrzehnt auf hohem Niveau agiert. Ich bin froh und dankbar, dass ich diesen Kader zur Verfügung habe, für das Engagement und den Leistungswillen, die diese Spielerinnen, die schon so lange dabei sind, noch immer haben", sagte Fuhrmann.

Bis zur EM 2025 könnte sich dennoch die eine oder andere Spielerin vom Team verabschieden, ist sich die Teamchefin bewusst. Deshalb will sie "behutsam einen Generationenwechsel starten. Es sind Spielminuten zu vergeben für jüngere Spielerinnen, die weniger Einsatzzeiten hatten. Den Kader breiter werden zu lassen ist notwendig, um als Team die nächsten Schritte zu machen".

Der erste erfolgt im November. Einige Spielerinnen bekommen die Chance, eine größere Rolle zu übernehmen. "Zinsberger, Wienroither, Wenninger, Zadrazil, Georgieva mit Abstrichen sind mit Champions League, vielen Reisen und englischen Wochen sehr gefordert. Die wollen wir entlasten. Wir lassen andere Spielerinnen zum Zug kommen, um Erkenntnisse zu gewinnen, wo sie stehen, was schaffen sie schon jetzt. Diese Möglichkeiten müssen wir ihnen geben und auch Geduld haben, was die Ergebnisse betrifft", erklärte Fuhrmann, die aber betont: "Ich bin überzeugt, noch bis 2025 wird es sehr positiv für uns, und auch danach."

Vier Lehrgänge geplant

Vier Lehrgänge mit sechs, sieben Länderspielen wird das ÖFB-Frauenteam abhalten, ehe es in der EM-Qualifikation wieder ernst wird. Davor gilt es aber auch noch, das Ausscheiden im WM-Play-off aufzuarbeiten, zerstreute sich das Team doch nach der Niederlage Anfang Oktober in Glasgow in alle Winde. Nach einem Highlight wie der EM könne ein Abfall passieren, "das muss man den Spielerinnen zugestehen", sagte Fuhrmann. "Aber wir sind noch nicht imstande, wenn einzelne Spielerinnen ihr Potenzial nicht abrufen können, dass wird das wettmachen können, auch wenn wir die Breite schon erweitert haben", meinte die 42-jährige Wienerin.

"Wir hatten noch nie eine so hohe Fehlpassquote, waren nach Ballgewinnen nicht in der Lage, clevere Entscheidungen treffen", analysierte sie. "An dem Tag konnten wir einen Gegner auf Augenhöhe nicht schlagen", stellte Fuhrmann nüchtern fest.

Genau daran will man arbeiten. Gegen Topteams könne man mittlerweile "das Spiel offen halten und selbst zu Chancen kommen". Schwächere Gegner habe man gut im Griff. "Thema ist, Spiele gegen relativ gleichstarke Gegner" zu gewinnen, erklärte die Teamchefin, die sich auch selbst in die Pflicht nimmt. "Wir sind bekannt dafür, dass wir uns weiterentwickeln wollen. Taktisch wird es Überlegungen geben, das wird sich aber nach dem Spielermaterial richten", sagte sie.

apa

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