BVB feiert "Schlotterbeckham" nach Mainz-Sieg

Nico Schlotterbeck hat eine neue Fähigkeit entdeckt. In Freiburg fehlt der Abwehrchef Borussia Dortmund nun aber gesperrt.
Edin Terzic war verzückt, der neue Kunstschütze von Borussia Dortmund hinterließ auch beim einstigen Trainer mächtig Eindruck. Als "Schlotterbeckham" bezeichnete Terzic Nico Schlotterbeck bei Instagram - in Anlehnung an den früheren englischen Fußballkünstler David Beckham.
Und tatsächlich hatte Schlotterbeck, dem man als Innenverteidiger verzeihen könnte, "nur" ein Mann fürs Grobe zu sein, bewiesen, welch Gefühl in seinem linken Fuß steckt. Weil "Schlotti" es im Training bereits "klasse" gemacht habe, wie Trainer Niko Kovac lobend erwähnte, durfte der Nationalspieler auch im Spiel die Ecken schlagen und legte auf diese Weise beim 3:1 (2:0) gegen den FSV Mainz 05 gleich zwei Treffer auf.
BVB-Star Schlotterbeck fehlt in der nächsten Partie
In bester Beckham-Manier fand Schlotterbeck mit seinen ebenso scharfen wie präzisen Ecken erst den Kopf von Emre Can (42.), dann den von Maximilian Beier (72.). "Es war Zeit, dass wir bei einem Standard mal ein Tor schießen", sagte Kovac: "Viele haben sich gewundert und die Augen gerieben, aber das Ergebnis gibt uns allen und vor allem ihm recht. Er kann das richtig gut."
Das einzige Problem: Bereits beim nächsten Spiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) beim SC Freiburg muss Kovac umplanen, denn Schlotterbeck handelte sich kurz vor Schluss seine fünfte Gelbe Karte ein. "Es wird ihn auch ärgern, Freiburg ist super wichtig für uns und für ihn ein emotionales Spiel", sagte Sportdirektor Sebastian Kehl. Auch Yan Couto ist dann gesperrt.
Eine Ausrede darf das nicht mehr sein, der BVB hat noch viel Arbeit vor sich. Zwar verkürzte Dortmund den Rückstand auf die viertplatzierten Mainzer auf "nur" noch sieben Punkte - es sind allerdings auch lediglich noch sieben Spiele zu absolvieren, bei denen sich der BVB keinen Ausrutscher mehr leisten darf. Das Restprogramm umfasst unter anderem Reisen zum Rekordmeister Bayern München und zum Titelverteidiger Bayer Leverkusen.
BVB immer noch im Niemannsland der Bundesliga
Mit der Reaktion der Mannschaft, die Kehl in den Tagen vor dem Spiel mit deutlichen Worten in die Pflicht genommen hatte, war der Sportdirektor "zufrieden". Es sei "wichtig" gewesen, "die drei Punkte zu holen". Allerdings stellte Kehl sofort klar: "Wir müssen jetzt nachlegen und wollen nicht nachlassen."
Auch Kovac stimmte zu. "Ich schaue so selten wie möglich auf die Tabelle", sagte der Trainer: "Wichtig ist, dass wir unsere Hausarbeiten machen." Und zwar Woche für Woche, was dem BVB in dieser so komplizierten Saison bislang einfach nicht geglückt ist.
Die einzige Konstante ist die große Inkonstanz, mit der sich der BVB selbst in die prekäre Lage im Niemandsland der Tabelle gebracht hat. "Es ist bis jetzt nicht gelaufen, wir wollen jetzt weiter Gas geben und das Beste draus machen", sagte Karim Adeyemi: "Dann schauen wir, was in den nächsten Woche passiert. Wir wollen jeden Punkt mitnehmen."