RB Leipzig gewinnt Löws Bundesliga-Debüt

RB Leipzig erwischt gegen die TSG Hoffenheim einen Fehlstart. Am Ende feiern die Sachsen beim Bundesliga-Debüt von Zsolt Löw einen 3:1-Erfolg.
Zsolt Löw klatschte erleichtert mit seinen Assistenten ab, dann holte sich der Interimstrainer von RB Leipzig die verdienten Glückwünsche von Amtskollege Christian Ilzer ab: Drei Tage nach dem Halbfinal-Aus im DFB-Pokal beim VfB Stuttgart haben die Sachsen ihrem Hoffnungsträger durch ein 3:1 (2:1) gegen die TSG Hoffenheim einen erfolgreichen Einstand in der Fußball-Bundesliga beschert und einen wichtigen Erfolg im Kampf um das internationale Geschäft gefeiert.
"Wir hatten das Spiel unter Kontrolle und durch die Rote Karte natürlich einen Vorteil", sagte Yussuf Poulsen, der mit seinem ersten Bundesliga-Tor in dieser Saison nach langer Überzahl für die Entscheidung (84.) gesorgt hatte - und seinen neuen Coach am "Sky"-Mikrofon in den höchsten Tönen lobte: "Er ist ein super toller Mensch und toller Trainer. Wir sind froh, dass er bei uns ist."
Benjamin Sesko (24.), Ridle Baku (43.) und der eingewechselte Yussuf Poulsen (84.) sorgten in einem Spiel der Torwartfehler für den zwölften Saisonsieg der Leipziger, die sich für die erneute Qualifikation für die Champions League steigern müssen.
Die TSG, für die Löw einst als Spieler auflief, ist seit vier Spielen sieglos und steckt weiter im Abstiegskampf. Tom Bischof (11.) hatte die Kraichgauer in Führung gebracht. Leo Östigard (28.) sah nach einer Notbremse am enteilenden Lois Openda die Rote Karte.
"Wir haben kein schlechtes Spiel gemacht", sagte Hoffenheims Anton Stach bei "Sky", "wir können auch positive Sachen mitnehmen."
Löw, der den Klub als Nachfolger des mit Sprechchören und Bannern verabschiedeten Marco Rose bis Sommer aus der sportlichen Krise führen soll, hatte seine Rückkehr in die Leipziger Arena herbeigesehnt. "Ich freue mich riesig. Ich hatte hier drei sehr schöne Jahre", sagte Löw, bei RB einst Co-Trainer unter Ralf Rangnick und Ralph Hasenhüttl.
Was seine Spieler zu Beginn zeigten, konnte Löw nicht zufriedenstellen. Das schnelle Umschaltspiel der Hoffenheimer stellte RB vor Probleme. Im Ballbesitz fand Leipzig kaum Lösungen. Die erste Chance durch Willi Orban (10.) war ein Zufallsprodukt, dem Kapitän war der Ball im Getümmel nach einer Ecke vor die Füße gefallen.
Individuelle Aussetzer bei Hoffenheim
Zu den Problemen im Kollektiv gesellten sich individuelle Aussetzer: Torhüter Peter Gulacsi spielte den Ball unbedrängt in die Füße von Bazoumana Touré, der an Bischof weiterleitete. Bei dessen Treffer aus rund 25 Metern machte Gulacsi ebenfalls keine gute Figur.
Eine prompte Leipziger Reaktion blieb aus. Die Sachsen wirkten verunsichert und unkonzentriert - und wurden von der TSG ins Spiel zurückgebracht. Erst ließ Nationaltorhüter Oliver Baumann einen vermeintlich harmlosen Sesko-Kopfball ins eigene Tor abprallen. Dann sah Östigard Rot.
Hoffenheims Nackenschläge gaben Leipzig Rückenwind. RB hatte nun mehr Raum und Spielanteile, verlagerte das Geschehen vermehrt in die Hoffenheimer Hälfte und wurde mit der Führung belohnt.
Leipzig drängte nach dem Seitenwechsel auf die Entscheidung und spielte sich vorübergehend am Hoffenheimer Strafraum fest. Viel zu selten ergaben sich daraus aber große Chancen. RB machte aus der Überzahl insgesamt zu wenig und geriet bei einem TSG-Konter in höchste Not (70.). Poulsen sorgte dann für die Entscheidung.