Deutschland » 2. Bundesliga 2008/2009 » 23. Spieltag » Liveticker: FC Ingolstadt 04 - TSV 1860 München 2:3

Fazit
1860 München gewinnt auch am Ende mit 3:2 beim FC Ingolstadt und lässt ratlose Schanzer zurück. Es war sicher einer der besten Auftritte des Aufsteigers der vergangenen Wochen, doch am Ende stehen sie nun wieder mit leeren Händen da. Das liegt in hohem Maße daran, dass mit zunehmender Spieldauer zwar nicht der Wille nachließ, den Münchnern hier noch Punkte abzujagen, aber Kräfte und Mittel dazu in immer geringerem Maße vorhanden waren. Die Löwen verdanken den dreifachen Punktgewinn vor allem ihrer Abgebrühtheit im ersten Durchgang, über den sicher noch länger geredet werden dürfte. Doch mit dessen Tempo und Ereignisdichte konnte der Zweite dann nicht mehr mithalten. Tschüss von hier!

Kurz darauf ist Schluss in Ingolstadt!

Noch eine Standardsituation für die Schanzer. 30 Meter...der Ball kommt hoch rein...Hofmann hat ihn!

Die letzte reguläre Minute ist angebrochen und es macht jetzt überhaupt nicht mehr den Anschein, dass die abstiegsgefährdeten Gastgeber nun noch etwas nachzulegen haben. 1860 hat die Angelegenheit derzeit sicher im Griff.

Viel ist es nicht mehr, was beide Mannschaften hier beiten. Vor allem bei den Löwen geht es nur noch darum, die Zeit runter zu spielen.

gelbe Karte FC Ingolstadt 04 -> Vratislav Lokvenc setzt sich unfair gegen Thorandt ein und sieht die für ihn dritte Gelbe der Saison.

Lauth setzt einen Flachschuss an und stellt Lutz vor ein paar Probleme, denn Ingolstadts Schlussmann muss nachfassen.

Mit Santini ist nun übrigens der dritte Stürmer der Schanzer auf dem Platz. Es muss hier und heute ja auch eigentlich was geschehen. Doch selbst wenn die Schanzer dieses Spiel nicht mehr umbiegen können sollten - auf der leistung ließe sich aufbauen. Und getroffen haben sie ja auch wieder.

Debüt für den 19jährigen Ivan Santini. Das haben nicht wenige hier mit Spannung erwartet.

Die Schanzer versuchen im Rahmen ihrer Möglichkeiten weiter alles, um hier zu egalisieren, aber es scheint, dass ganz allmählich auch die Kräfte schwinden. Die Löwen warten 20 Minuten vor dem Ende hingegen weiter auf den entscheidenden Konter zum 4:2.

Völlig unnötiges Foul von Lokvenc am gegnerischen 16er. Da kann man auch mal Gelb für zeigen...

Im Gegenzug sehen wir einen klasse Schuss von Rama - das Ziel verfehlt er dennoch.

Schon besser! Fabian Johnson marschiert im Mittelfeld kraftvoll auf und davon und versucht butterweich den duchstartenden Schäffler zu bedienen. Der kann den Ball auch zunächst mitnehmen, ist scheinbar alleine durch, wird aber schnell zurückgepfiffen, weil er die Hand zu Hilfe genommen haben soll.

Und wieder kommt die nachfolgende Ecke gefährlich an den Fünfer der Löwen, aber kein Ingolstädter mehr dran.

Die köpft ein Schanzer darauf übers Münchner Tor, so dass es mit Abstoß weiter geht.

10500 Zuschauer sind übrigens heute im ausverkauften Tuja-Stadion. Den Ton geben auf den Rängen jedoch noch klarer als auf dem Rasen die Gäste aus München an.

Beide Teams machen im Übrien unverändert weiter.

Halbzeitfazit:
Was für eine Halbzeit! Fünf Treffer, ein Elfer, ein Trainer auf der Tribüne! Die Münchner Löwen führen im oberbayerischen Derby nach 45 turbulenten Minuten mit 3:2. Auf die Siegerstraße schickte Benny Lauth sie schon in der zweiten Minute, doch die Schanzer zeigten sich davon und trotz der Negativerlebnisse der letzten Wochen nicht lange beindruckt. Innerhalb weniger Minuten schienen sie das Blatt zu ihren Gunsten wenden zu können, hatten sogar das 3:1 auf dem Fuße, ehe die Löwen eiskalt zurückschlugen und die Fehler in der Hintermannschaft der Gastgeber nutzten, um den Spieß hier wieder umzudrehen. Und das alles binnen nicht einmal 10 Minuten! Doch damit noch nicht genug: Kurz vor dem Pausenpfiff nietet Wenczel Löwenstürmer Lauth um und aus Protest über die nur folgende Gelbe Karte darf Uwe Wolf nun den Rest der Partie von der Tribüne aus begutachten. Aber ihm sei versichert: Das macht auch von hier großen Spaß! Bis gleich!

Der Halbzeitpfiff - durchatmen!

Verbannung auf die Tribüne FC Ingolstadt 04 -> Thorsten Fink

gelbe Karte FC Ingolstadt 04 -> Michael Wenczel kann von ganz großem Glück sagen, dass er nach einem üblen Foul gegen Lauth an der Seitenlinie mit Gelb davon kommt. Das war dunkelgelb!

Die Ecke wird geklärt.

Und dann brennt es wieder im Löwen-Strafraum! Die Schanzer wollen erneut einen Elfer, es gibt aber nur Ecke. Die können die Löwen mit Mühe klären. Ein Spiel auf Biegen und Brechen hier!

Tooor für FC Ingolstadt 04 -> Steffen Wohlfarth dreht die Kiste! Ganz feiner Pass von Lokvenc auf Wohlfarth, der in der unsortierten Viererkette der Löwen lauert, den Ball bestens in den Lauf bekommt, sich nicht mehr aufhalten lässt und die Kugel an Hofmann vorbeischiebt!

gelbe Karte TSV 1860 München -> Antonio Rukavina hat Glück, dass er eben beim Elfer nicht gelb sah, denn dann wäre er jetzt raus. Vorerst muss er das aber aus anderen Gründen, denn beim nun geahndeten Foul ist er auf die Schulter gefallen und muss behandelt werden.

Tooor für FC Ingolstadt 04 -> Daniel Jungwirth verlädt Hofmann sicher und trifft flach! Da ist er, der erste Treffer der Ingolstädter seit Wochen!

Satter Schuss von Wohlfarth aus der zweiten Reihe, aber da kann Hofmann mal seine Fleigerkünste zum Besten geben und fischt sich die Kugel ganz sicher.

Im Gegenzug kommt Lutz weit aus seinem Kasten. Was wird das für ein Ausflug?

Sag ich und schon strafen sie mich lügen! Schneller Angriff der Landeshauptstädter über die rechts, der Ball wird von der Grundlinie hoch rein gegeben und am langen Pfosten kommt Johnson trotzdem noch dran. Einzig Keeper Lutz ist auf dem Posten und reagiert glänzend!

Erneute Ecke für die 60er. Zunächst kann Ingolstadt klären, doch Bender gibt nochmal an den Fünfer. Dann aber hat der Schiri ein Offensivfoul entdeckt und beendet die Szene.

gelbe Karte TSV 1860 München -> Michael Schick sieht nach einem taktischen Foul gegen Bragança die erste Karte des Spiels. Es ist auch seine erste in dieser Saison.

Freistoß für die Gäste von der linken Seite auf Strafraumhöhe. Rukavina bringt ihn hoch rein, Lokvenc klärt per Kopf zur Ecke.

Die Gäste sind weiter das gefährlichere Team. Nächster Angriff über die linke Seite, dann wollen sie quer legen, doch ein Ingolstäfter funkt so grade noch dazwischen - das war wichtig, denn Aigner wäre halbrechts durch gewesen.

Schneller Konter der Löwen über links, Lars Bender legt zurück auf Lauth, aber der scheitert diesmal aus 6 Metern an Lutz - das hätte schon das 2:0 sein können!

Tooor für TSV 1860 München -> Benjamin Lauth sorgt hier für einen glanzvollen Auftakt der Löwen! Einwurf von der rechten Seite. Schäffler behauptet an der Strafraumgrenze prima den Ball, der dann den Lauf von Lauth kreuzt und der Löwenstürmer trifft zum 1:0 ins linke Eck! Das ist natürlich auf der anderen Seite en ganz herber Schock für die Schanzer, die sich heir heute so viel vorgenommen hatten...

Servus und willkommen zurück in Ingolstadt. Hier wartet alles sehnsüchtig mal wieder auf einen Torerfolg. Ob es heute beim oberbayerischen Derby klappt? In wenigen Minuten geht's los...

Ingolstadt: Letzte Ausfahrt Derbysieg?

Es sind zwar weder die Roten von der Säbener Straße noch der Club aus Nürnberg mit von der Partie, doch trotzdem dürfte das kleine bayerische Derby beim FC Ingolstadt für die in jüngster Zeit recht variantenreich gebeutelten Münchner Löwen von höchster Bedeutung sein. Die Bedeutungsschwangerschaft der Partie gilt aber in sicher noch höherem Maße für die Schanzer. Fragt sich nur, ob man das in Ingolstadt auch schon erkannt hat.

Ingolstadt und die „Di-Da-Daddel-Du-Mentalität“

Manche Clubs sind ja schon abgestiegen, ohne es recht zu merken. Augenfällige Symptome dieses nahezu alljährlich auftretenden Verdrängungsvorgangs sind das Schönreden der Lage und der verklärte Blick in die Zukunft. Die Diagnose fällt derzeit beim Aufsteiger aus Ingolstadt nicht sonderlich schwer. Symptom Nr. eins: Nach dem ziemlich enttäuschenden 0:1 in Osnabrück zeigte sich Trainer Fink tatsächlich immer noch mit vielem „zufrieden“. Sein Gegenüber Wollitz hatte hingegen die „Di-Da-Daddel-Du-Mentalität“ seiner eigenen Truppe in der Vorwoche vehement angeprangert. Spätestens in der zweiten Halbzeit hatten dann jedoch die Schanzer großen Gefallen am „Di-Da-Daddel-Du“ gefunden.
Die schlechteste Elf der Rückrunde wartet nun seit über sieben Stunden auf einen Treffer und ist binnen weniger Wochen auf den Relegationsplatz abgestürzt. Trotzdem plant der sportliche Leiter Harald Gärtner laut eigener Aussage so, „dass wir uns weiter in der Liga etablieren“. Womit wir Symptom Nr. 2 gefunden hätten. Ob die Heilung ausgerechnet gegen die scheinbar wiedererstarkten Löwen gelingt?

1860: Wolf hat das Vertrauen auf Zeit

Nach gefühlten 50 Nackenschlägen tun fünf Tore besonders gut. Und so genoss man beim TSV 1860 München den Kantersieg über St. Pauli in vollen Zügen. Lange währten die guten Nachrichten eh nicht, denn kurz darauf wurde bekannt, dass der Deal mit dem Berliner Investor Schwarzer endgültig geplatzt ist. Um den Traum von Uwe Wolf, Cheftrainer im Profifußball zu werden, steht es hingegen etwas besser. Der Club hat ihm bis zum Saisonende das Vertrauen als oberstem Übungsleiter ausgesprochen. Was aber nicht mit einem entsprechenden Vertrag verbunden ist. „Er hat ja einen Vertrag bei 1860“, zerstreute der neue Sportdirektor Miroslav Stevic eventuell aufkommende Vermutungen, dass ein Cheftrainer bei 1860 auch wie ein Cheftrainer bezahlt wird. Nun ja, der Löwen-Kader ist ja auch nicht ganz billig. Ob dieser Kostenfaktor nun auch endlich dauerhaft Qualität garantiert oder ob das 5:1 die berühmte Eintagsfliege war, wird dann im Derby am Sonntag zu beweisen sein.