Deutschland » 2. Bundesliga 2008/2009 » 30. Spieltag » Liveticker: SV Wehen Wiesbaden - VfL Osnabrück 0:1

Fazit:
Osnabrück fährt drei ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf ein. Die Niedersachsen taten mehr fürs Spiel, hatten aber Glück, dass Berbig den Elfmeter von Simac parierte. In der zweiten Hälfte spielte fast nur noch Osnabrück. Lange Zeit konnten sie den Ball nicht an Walke vorbeibringen. Erst Engel schaffte es, nach einem Abwehrfehler der Hessen. Wehen muss damit den Gang in die 3. Liga antreten. Den dieser Punkterückstand ist nicht mehr aufzuholen. Osnabrück übt Druck auf die Konkurrenten aus und zementiert zumindest erstmal den Relegationsplatz.

Hollmann rettet im letzten Moment vor Grieneisen.

Tooooor für Wehen. Die Kugel zappelt nach einem Kopfball von Hollmann im Netz. Aber Schiri Walz gibt den Treffer nicht. Die Zeitlupe offenbart auch warum. Hollmann stand knapp im Abseits.

Der schwache Ziemer geht. Für ihn ist jetzt Stroh-Engel in der Partie.

Latte Osnabrück! Sie kriegen den Ball nicht ins Tor. de Wit mit einem wunderbaren Zuspiel auf Reichenberger, der scheitert freistehend an Walke und den Nachschuss zimmert Schäfer an die Latte.

Walke verhindert mit einer klasse Parade den Rückstand. Einen Schuss von Frommer lenkt er mit dem Fuß zur Seite weg.

Weiter gehts!

Halbzeitfazit:
0:0 zwischen Wehen und Osnabrück und das hilft keinem so richtig weiter. Es ist ein ansehnliches Spiel mit zahlreichen Chancen, aber vorm Tor fehlt bei beiden Mannschaften die Kaltschnäuzigkeit. Wehen hatte die große Chance durch den Elfer von Simac in Führung zu gehen, die wurde aber kläglich vergeben und so rückt die 3. Liga immer näher. Aber noch bleiben ja beiden Mannschaften 45 Minuten, um hier aus einem Punkt, drei zu machen.

Für die Galerie. Reichenberger mit dem Fallrückzieher nach Zuspiel von Frommer. Der Ball geht gar nicht so weit am Tor vorbei.

Flanke Thomik in den Fünfer, da steht aber nur Walke, der die Kugel in aller Ruhe runterfischen kann.

Frommer hält aus 15m drauf, die Kugel geht aber einige Meter über den Kasten von Walke.

Oh, oh Wehen. So steigt man ab. Aber der Reihe nach. Öztürk wird von Omodiagbe im 16er von den Beinen geholt. Völlig richtige Elfmeterentscheidung. Simac tritt an und schießt den richtig schlecht in die Mitte, Berbig hat keine Mühe den zu parieren.

Einige Fouls behindern jetzt den Spielfluss. Erst foult Ziemer Schäfer und holt Panandetiguiri Grieneisen von den Beinen. Beide kommen aber ohne Karte davon.

Wieder Wehen. König hält aus 15m drauf, Berbig steht erneut gut und vereitelt auch diese Möglichkeit.

Freistoß Osnabrück, de Wit bringt den Ball in den 16er, Walke ist da und wehrt die Kugel ab.

Guter Beginn von beiden Mannschaften. Hier wird voll auf Sieg gespielt.

Pfosten Osnabrück! Gleich wirds gefährlich. Ein Freistoß von de Wit geht an Freund und Feind vorbei, nur der Pfosten verhindert die Führung für Osnabrück.

Auf gehts! Der Ball rollt.

High Noon der Harmlosigkeit

Geographisch trennen den SV Wehen Wiesbaden vom VfL Osnabrück gute 350 km. In der Tabelle der Zweiten Liga sind es hingegen nur zwei Plätze. Und wenn beim Schlusslicht aus Hessens Hauptstadt überhaupt noch irgend etwas einen winzigen Restfunken Hoffnung auf ein Wunder glimmen lässt, dann diese Tatsache. Dass der reale Rückstand auf die Niedersachsen und den Relegationsplatz bereits acht Punkte beträgt, sollten die größten Optimisten im Lager des SVWW allerdings besser ausblenden.
Da lohnt es schon eher, einen Blick auf die ganz magere Auswärtsbilanz der Lila-Weißen (nur ein Sieg) und die Tatsache, dass diese nun schon seit drei Spielen ohne Torerfolg sind, zu werfen ( >> Ergebnisse VfL Osnabrück). Aus Gründen der Neutralität kommen wir allerdings nicht umhin, die Gastgeber ganz behutsam darauf hinzuweisen, dass es sich bei ihnen exakt genauso verhält ( >> Ergebnisse SV Wehen Wiesbaden). Es steht eben ein wahrhaft standesgemäßes Kellerduell an, gleichsam der High Noon der Harmlosigkeit.

Später Knock out am Betzenberg

Es ist eine der ewigen Fußballweisheiten: Haste Schei… nein, wir wollen uns die Fäkalsprache ersparen. Aber die so oft beobachtete Tatsache, dass in tabellarischen Tiefen dümpelnde Teams nicht gerade vom Glück verfolgt sind, ließ sich am vergangenen Wochenende wieder wunderbar am SVWW beobachten. Volle 90 Minuten lang schien es, dass das Schlusslicht tatsächlich einen Punkt am in dieser Spielzeit wieder gefürchteten Betzenberg mitnehmen könnte. Dann erzielte Erik Jendrisek in der Nachspielzeit doch noch den Lauterer Siegtreffer zum 1:0 und man stand mal wieder mit leeren Händen dar.
Nicht dass der eine Punkt die Hessen einer Rettung wesentlich näher gebracht hätte, aber spätestens jetzt sollte man in Wiesbaden mit den Planungen für die dritte Liga beginnen. Dementsprechend trafen sich unter der Woche die Verantwortlichen am runden Tisch, um ein "tragfähiges Konzept" für die Drittklassigkeit, wie es so schön heißt, in die Wege zu leiten. An diesem Vorhaben dürfte nach menschlichem Ermessen auch ein Erfolg gegen den VfL Osnabrück nichts ändern.

Mit Zähnen und Klauen

Der VfL hatte viel auf das Spiel gegen Hansa Rostock gesetzt. Doch nach dem zwar kämpferisch überzeugenden aber letztlich zu mageren 0:0 am vergangenen Montag herrschte einmal mehr Ernüchterung. Wo der Schuh drückt, war nach der Nullnummer an der lautstarken Bremer Brücke schnell erzählt. "Wir brauchen mehr Effektivität. Es gab in den letzten fünf Spielen nur einen Treffer, obwohl wir den Torabschluss im Training immer wieder in den Mittelpunkt gerückt haben", so Trainer Wollitz gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung. Wo dieser Mittelpunkt genau zu verorten ist, dürfte angesichts der ausgewachsenen Torflaute der Osnabrücker Offensive wohl nicht wenige Fans des VfL interessieren. Nebenbei wollte Wollitz sich zum am Montag offenbar verbreiteten Gerücht, dass sein Wechsel zum TSV 1860 München bevorstehe, nicht weiter äußern. Nach unserem Dafürhalten dürfte dieses Gerücht jenseits des Parkplatzes an der Bremer Brücke aber schon nicht mal mehr ein solches sein.
Der weitere sportliche Weg des VfL könnte sich hingegen schon am Freitag entscheiden. Recht wäre den Lila-Weißen das sicher nicht, denn nur bei einer Niederlage in Wiesbaden würde es wohl um nichts anderes mehr gehen, als den Relegationsplatz mit Zähnen und Klauen zu verteidigen. Doch mit diesen will man zuvorderst einmal endlich wieder fette Beute machen und den zweiten Auswärtssieg der Saison einfahren.