Deutschland » 2. Bundesliga 2013/2014 » 4. Spieltag » Liveticker: TSV 1860 München - FC Ingolstadt 04 1:0

Fazit:
Das oberbayrische Derby hätte ein torloses Unentschieden verdient gehabt, den Unterschied zugunsten der Sechziger machte ein ziemlich dämliches Eigentor von Roger und damit klettern die Löwen mit dem dritten Sieg in Folge auf den Relegationsplatz! Ingolstadt beschränkte sich heute auf defensive Stabilität und da den Hausherren absolut nichts in der Offensive einfiel, entwickelte sich ein lahmer Sommerkick. Auch im zweiten Abschnitt wusste das Niveau nicht zu überzeugen, Ingolstadt musste mehr investieren, blieb insgesamt jedoch zu harmlos und steht am vierten Spieltag weiterhin ohne einen einzigen Punkt da. Das war es von hier aus, einen schönen Tag noch!

Im Verlauf setzt sich der Außenverteidiger dann jedoch durch und seine flache Hereingabe rauscht unberührt durch den Sechzehner. Das war sogar nochmal gefährlich, danach ist aber Schluss!

60 Sekunden haben die Schanzer noch, spielen den Ball jedoch unbedrängt ins Aus. So wird das nichts.

Langer Ball von Ramazan Özcan, Eigler verliert das Duell an der Strafraumgrenze: Neuaufbau.

Gelbe Karte für Ümit Korkmaz (FC Ingolstadt 04)
Der Österreicher wischt an der Seitenlinie seinen Gegenspieler weg.

Kleine Pause, Meyer hat erst mit Gábor Király und dann mit dem vierten Offiziellen etwas zu besprechen. Worum es geht bleibt unklar, die reguläre Spielzeit ist mittlerweile abgelaufen.

Da Costa ist auf seiner rechten Seite viel unterwegs, es kam bislang aber noch nicht eine Flanke an.

Lappe hält in der gegnerischen Box gegen Guillermo Vallori drüber, vier Minuten sind regulär noch zu gehen.

Keine Gefahr, im Verlauf fängt Király die Pille ab.

Christian Eigler führt sich aber unrühmlich ein, gibt vielleicht ja etwas übermotiviert Lauth an der Mittellinie einen mit. Das schadet im Zweifel dem eigenen Team nur, weil nun wertvolle Sekunden mit der Behandlungspause verstreichen.

Ingolstadt wird offensiver und im Mittelfeld tun sich gewaltige Lücken auf. Marco Kurz wird für die Schlussphase gleich wechseln, während Buchner mit einem Schuss aus 20 Metern Gábor Király prüft.

Die Rollen haben sich mittlerweile umgekehrt: Jetzt ist Ingolstadt die Mannschaft ohne Ideen in der Offensive und 1860 mauert und kontert: Friend gegen Roger beim Tempogegenstoß, doch der Kanadier begeht das Stürmerfoul.

Einwurfflanke von Grzegorz Wojtkowiak von der rechten Seite, Friend setzt sich am kurzen Pfosten im Kopfballduell durch und Ramazan Özcan lenkt das Leder über die Latte.

Gelbe Karte für Stefan Wannenwetsch (TSV 1860 München)
Die Einwechslung als Arbeitsnachweis auf dem Spielberichtsbogen reicht dem 21-jährigen nicht und er kassiert beim ersten Tackling gegen Cohen gleich die Verwarnung.

Bülow verlängert Tomasovs Freistoßflanke aus dem Halbfeld, den zu zentrale Kopfball hat Özcan ohne Probleme.

Ingolstadt darf sich am Strafraum der Hausherren den Ball zuschieben und Buchner ist da nach Pass von Morales offensichtlich fast ein wenig überrascht, dass er in der linken Box nicht im Abseits steht und zögert daher den Tick zu lange mit dem finalen Querpass und so kann die Abwehr aufschließen.

Rob Friend versucht sich im Strafraum gegen zwei Ingolstädter durchzutanken, wird jedoch von Roger stark abgetackelt.

Bei der folgenden Ecke erwischt es im Fünfer da Costa, nach kurzer Behandlungspause geht es für den Außenverteidiger aber weiter.

Nun müssen die Schanzer eigentlich mehr investieren, noch verlagert sich das Spielgeschehen aber nicht.

Das passt zum Niveau des Spiels: Der Innenverteidiger wird nicht bedrängt, hätte den Ball gar annehmen können, geht aber unerklärlich tollpatschig zum Ball und vollendet eiskalt ins eigene Tor. Damit schenken die Schanzer den Löwen die Führung, von der die Hausherren eigentlich meilenweit entfernt waren.

Gibt Marin Tomasov die Richtung für diesen Durchgang vor? Er schickt einen wuchtigen Versuch auf den Kasten der Gäste und zwingt Ramazan Özcan zu einer Flugeinlage. Das Leder saust aber gute zwei Meter über den Querbalken.

Plötzlich taucht Buchner vor Király auf, der eine Flanke von Morales von der rechten Seite mit dem Hinterkopf in Richtung Kasten verlängert. Der Keeper ist in der kurzen Ecke aber zur Stelle.

Während die Trinkpause nachgespielt wird, verliert Adlung im Mittelfeld leichtsinnig den Ball: Zum Glück für den Sechser passt Morales den auf links startenden Jessen in den Rücken, so dass der Konter verpufft.

Tamás Hajnal flankt über links aufs Tordach und entfacht damit mehr Gefahr als 1860 im gesamten ersten Durchgang.

Gelbe Karte für Daniel Adlung (TSV 1860 München)
Auch der erste Sechziger wird verwarnt, nachdem der Sechser im Mittelfeld das Bein stehen lässt.

Um Gottes willen! Moritz Stoppelkamp spielt die kurze Ecke direkt zum Gegner. Ist das schlecht!

Stephan Hain zieht über links in die Mitte, die Gäste spitzeln ihm den Ball zwar vom Fuß, aber genau auf Yannick Stark an der Sechzehnergrenze. Dessen Schuss kommt allerdings nicht durch. Immerhin Ecke...

Auf der Gegenseite kommen die Schanzer übrigens nicht auf die Idee, ihre defensive Stabilität durch zu viel Tatendrang zu gefährden: Marco Kurz könnte mit einem Punkt in München sicherlich leben.

Die Querpässe in der eigenen Hälfte der Löwen nehmen Überhand. Endlich geht es mal in die gegnerische Hälfte, der Steilpass von Tomasov geht dann aber in den ganz freien Raum.

Das Spiel des TSV kommt bis hierhin auch nicht variabel genug daher: Viel geht über die rechte Seite und darauf können sich die ohnehin gut agierenden Schanzer einfach einstellen.

Weiter geht es und Meyer erntet wütende Pfiffe des Publikums, weil er eine Ecke für die Hausherren nicht gibt. Schwer zu erkennen, Roger war da aber direkt vor dem Löwen-Fanblock wohl als letzter am Ball.

Alfredo Morales nimmt einen Chip-Pass von Tamás Hajnal in der Box entgegen und gibt seinem Gegenspieler einen leichten Rempler mit, der daraufhin relativ einfach zu Boden geht. Ob man da Foul geben muss sei mal dahingestellt, der Amerikaner wäre am rechten Fünfer durch gewesen.

Stephan Hain geht übermotiviert gegen Roger zur Sache, kommt zu spät und hält gegen den Innenverteidiger den Fuß drüber. Meyer sieht noch keiner Veranlassung zu einer Verwarnung, der Brasilianer steht auch schnell wieder.

Gábor Király zeigt seine fußballerische Klasse, zeigt sich bei einer Rückgabe im Mittelfeld dribbelstark und erntet den Szenenapplaus.

... geklärt und Moritz Stoppelkamp hat kurz Platz zum Kontern auf seiner linken Seite, wird aber noch in der eigenen Hälfte gestellt.

Schon beim Einwurf suchen die Löwen ewig nach Anspielstationen. Dass dann nach vorne bislang noch wenig geht, kein Wunder.

Daniel Adlung und Flo Meyer diskutieren am Mittelkreis angeregt die Foulentscheidung gegen den Sechziger, der Caiuby auf dem Weg Richtung Sechzehner unfair aufgehalten hat.

Auch heute fällt den Löwen bislang wenig ein. Die erste Ecke gehört derweil dem FCI, Danny da Costa holt sie rechts heraus...

Über Maskenmann Marvin Matip, der nach seinem Nasenbeinbruch noch auf dieses Hilfsmittel zurückgreift, tasten sich auch die Gäste langsam nach vorne, der Ball ist jedoch schnell wieder weg.

Mit etwa 22.000 Zuschauern ist die Allianz Arena für Zweitligaverhältnisse gut gefüllt, etwa 1.000 Anhänger der Schanzer füllen den Gästeblock.

Bei den Gästen wurde der schlechte Auftritt daheim gegen den Aufsteiger Karlsruhe aufgearbeitet, Kurz wehrte sich aber gegen die zu pauschale Berichterstattung. Man habe die Fehler isoliert und unter der Woche gezielt daran gearbeitet. Heute gehe es auch darum, sich Selbstvertrauen und Selbstverständlichkeit zurückzuholen, die einem Team mit Niederlagenserie fehlt.

Auf der Gegenseite versucht Rückkehrer Marco Kurz, der Übungsleiter der Schanzer trainierte die Sechziger von 2007 bis 2009, mit drei Änderungen die ersten Punkte der Saison einzufahren: Im 4-2-3-1 rückt Morales für Groß auf die Doppelsechs und Danny da Costa füllt die vakante rechte Außenposition der Viererkette. Auch die schlappe Offensive soll mit Buchner auf dem Flügel und Hoffmann in der Spitze beflügelt werden. Dafür müssen Korkmaz, Groß und auch Kapitän Eigler weichen: Das zeigt, dass es in dieser Situation jeden treffen kann und ist ein deutliches Zeichen vom Coach.

Vor allem die Effektivität beim 2:1-Auswärtserfolg bei Mitkonkurrent und Erstligaabsteiger Düsseldorf letzte Woche war beeindruckend und diese Eigenschaften zeichnen einen potentiellen Aufsteiger aus. Alexander Schmidt stellt heute im Mittelfeld auf eine Raute um und pflegt zwei Änderungen in die Startelf ein: Sechser Stefan Wannenwetsch fällt dem Systemwechsel zum Opfer und auch Stürmer Wood nimmt zunächst auf der Bank platz.

Janosch Ferda informiert Euch rund um das Spielgeschehen. Viel Spaß!