Deutschland » Bundesliga 2008/2009 » 33. Spieltag » Liveticker: Werder Bremen - Karlsruher SC 1:3

Spielfazit:
Werder Bremen spielt mit angezogener Handbremse und kassiert gegen den Karlsruher SC eine 1:3 Heimpleite. Kombiniert mit den Ergebnissen von den anderen Plätzen bringt das die Karlsruher zurück ins Geschäft, der Relegationsplatz ist vor dem letzten Spieltag nur einen Zähler entfernt. In den Köpfen der Bremer Spieler war einfach schon zu sehr das UEFA-Cup - Finale am Mittwoch, in den entscheidenden Situationen waren sie nicht auf der Höhe.

Stindl fast mit dem 1:4, aber Wiese mit einer klasse Rettungstat.

Das Bremer Publikum feiert Diego, in seinem Abschiedsspiel hier im Weserstadion.

Und Leverkusen 5:0 gegen Gladbach, aber die Gladbacher sind für den KSC nicht mehr zu erreichen.

Heißt also: Alle spielen für den KSC!

Mittlerweile führt Dortmund gegen Bielefeld mit 5:0!

Knapp zehn Minütchen noch, und Özil (der wieder rund läuft) kurbelt das Bremer Spiel an.

Özil humpelt.

Aber der KSC stemmt sich dagegen und kann größere Chancen der Werderaner im Moment verhindern.

Info: Borussia Dortmund führt gegen Bielefeld mit 4:0, Cottbus liegt ebenfalls weiter mit 0:1 hinten ... die Chancen für den KSC wachsen ... wenn er denn hier gewinnt. Aber davon ist trotz des Anschlusstreffers auszugehen.

Harnik mit dem tollen Kopfball, aber Miller mit der noch stärkeren Parade! Eigentlich wunderbar, wie Martin Harnik diese Flanke aus dem Halbfeld mit dem Kopf in Richtung langer Winkel zwirbelt, aber dieser Miller ist heute ganz ganz stark!

Gut 20 Minuten haben wir noch, und es ist zu befürchten, dass es 20 recht belanglose Minuten werden. Alibi-Fußball der Bremer trifft auf hellwache Karlsruher Defensivaktionen, man könnte also auch sagen: Da passiert eigentlich gar nichts. Die Bremer Fans scheinen aber nicht sauer zu sein, träumen lieber schon einmal vom Gewinn des UEFA-Cups.

Aber wenn man mal ganz ehrlich ist muss man sagen, dass Werder Bremen vom Anschlusstreffer oder sogar mehr weit weit entfernt ist. Karlsruhe zeigt trotz der hohen Führung eine sehr konzentrierte Leistung und will hier nichts mehr anbrennen lassen.

Tooor für Karlsruher SC -> Aleksandr Iashvili
So wie hier! Und jetzt wirds aber bitter für die Bremer, wütende Pfiffe des heimischen Publikums! Und so fiel das Tor: Freis darf auf der rechten Seite machen was er will, ist auf der Grundlinie, im Strafraum, legt zurück, und Iashvili hämmert die Kugel au kurzer Distanz unters Tordach.

Ein Hammer von Niemeyer! Schuss aus ca. 25 Metern, nur knapp am Winkel vorbei!

gelbe Karte Werder Bremen -> Peter Niemeyer Taktisches Foul von Peter Niemeyer.

Das Spiel geht weiter, allerdings ohne Thorsten Frings, der jetzt wohl für das Finale am Mittwoch geschont wird. Auf Seiten der Karlsruher war Franz mit Gelb vorbelastet und man möchte wohl verhindern, dass er beim letzten Saisonspiel gesperrt fehlt.

Halbzeit-Fazit:
Die in den entscheidenden Momenten zu passiven Bremer liegen gegen tapfere Karlsruher zur Pause mit 0:2 hinten. Vieleicht ein Tor zu hoch, aber durchaus verdient diese Führung.

Es ist still geworden im Weserstadion. Wenn mal was zu hören ist, dann sind es die "Auswärtssieg"-Rufe der KSC-Fans. Na ja, und manchmal ein "Finale" von den Bremern.

Nach aktuellem Stand wäre der KSC nach diesem Spieltag noch nicht abgestiegen, doch müsste schon einiges zugunsten des KSC laufen, wenn da noch was gehen soll.

Aber fast das 1:1 durch Almeida! Miller lässt den Ball des Portugiesen durchrutschen, greift ihn dann aber kurz vor der Linie doch noch.

Tooor für Karlsruher SC -> Lars Stindl
Langer hoher Ball in den Strafraum, Pasanen zu weit weg, und dann köpft Stindl unhaltbar ins Eck.

Langkamp klärt vor dem einschussbereiten Harnik.

Ok, hätte ich mal nichts gesagt ... die Karlsruher haben sich wieder zurückgezogen und Werder kommt nicht zum Tor durch, das Spiel hängt durch. Allerdings gab es eben eine gute Konterchance, bei der Iashvili am langen Pfosten nur knapp das 0:1 verpasste.

gelbe Karte Karlsruher SC -> Godfried Aduobe Gelb nach derbem Foul an Diego.

Bremen wird stärker.

... das ist wieder Almeida, aber er kommt nciht ganz hin.

Werder tut sich ein wenig schwer, die Bälle in die Spitze kommen nicht an. Da steht natürlich auch eine Mannschaft auf dem Feld, die so nicht unbedingt eingespielt ist. Trotzdem ist man dem KSC natürlich rein personell klar überlegen und will auch dem heimischen Publikum noch mal was bieten.

Pasanens verunglückte Flanke landet beinahe im Tor.

Vranjes fast mit dem 1:0! Nach einer Ecke kommt der Kroate direkt vor dem Kasten an den Ball, aber er kann die Kugel nicht kontrollieren, und dann ist Miller da.

Der KSC versteckt sich hier nicht, was er aber auch nicht kann. Ein Sieg muss her, und die Chance zur Führung war da ... aber dann dieser Wiese.

Elfmeter verschossen Karlsruher SC -> Marco Engelhardt

Auf gehts!

Euphorie trifft Abschiedstour

Wenn am vorletzten Spieltag der Bundesligasaison Werder Bremen den Karlsruher SC empfängt, geht es sportlich eigentlich um nichts mehr. Die gastgebenden Nordlichter mussten die Saison bereits vor Wochen aufgeben, nach Monaten beinahe chronischer Erfolgslosigkeit schwanden alle Meisterschafts- und Europacupträume. Stattdessen konzentrierte sich Werder auf die Pokalwettbewerbe und zog in zwei Finals ein. Man leidet also auf hohem Niveau in Bremen. Ganz im Gegenteil zum KSC. Die Badener agierten nicht nur chronisch erfolglos wie die Bremer, sondern erwiesen sich auch über eine komplette Spielzeit als notorische Torverweigerer. Das Resultat ist der letzte Tabellenplatz und ein Rückstand von fünf Punkten auf das rettende Ufer. Man muss daher kein Prophet sein, um den sicheren Abstieg des KSC vorherzusagen! Doch die Badener wollen sich nun wenigstens würdevoll aus der Liga verabschieden.

Nichts geht mehr im Wildpark

Es ist nicht so, dass der Abstieg des Karlsruher SC in irgendeiner Weise überraschend kam. Vielmehr steuerten die Badener seit Monaten schnurstracks auf den Tag der definitiven Entscheidung hin. Dieser war zwar immer noch nicht da, könnte aber am Samstag erreicht sein. Denn selbst bei einem Karlsruher Sieg müsste die Konurrenz geschlossen verlieren, um der Mannschaft von Ede Becker ein Fünkchen Hoffnung zu lassen. Doch die hat man am Wildpark längst aufgegeben. Zu desillusionierend verlief das letzte Heimspiel gegen Hannover. Der KSC wusste um seine letzte Chance und spielte dementsprechend. 2:0 führte man nach einer halben Stunde, die Hoffnung flackerte auf. Das Ende ist aber bekannt: Hannover drehte das Spiel, Karlsruhe fiel in sich zusammen. Das 2:3 war der gefühlte und wohl auch der tatsächliche Abstieg.

Die Planungen für die neue Saison in Liga zwei laufen jedenfalls schon auf Hochtouren im Badischen. Das Team soll umgebaut werden, sportlich will man neu anfangen. Die sportliche Führung aber bleibt unangetastet. Doch die jetzige Mannschaft will nun natürlich nicht sang- und klanglos untergehen. In den letzten beiden Partien geht es für den KSC darum, Charakter zu zeigen und sich ehrenvoll zu verabschieden. Immerhin kommt am letzten Spieltag Hertha BSC im Kampf um den Titel nach Karlsruhe. Um die Spannung bis dahin zu halten will man nun erstmal in Bremen bestehen. Seit dem Hannover-Spiel ist jeglicher Druck von den Karlsruhern abgefallen, vielleicht schaffen sie mit freiem Kopf ja eine Überraschung.

Werder probt den Ernstfall

Es ist schon seltsam, was Werder Bremen für eine Saison hinlegt. Lange Zeit passte wenig bis nichts beim selbsternannten Titelkandidaten. Doch als dann alle Chancen eingebüßt waren fingen die Bremer plötzlich das Fußballspielen an. Trotz Verletzungssorgen siegte Werder in den vergangenen vier Spielen drei Mal, zuletzt 5:0 in Frankfurt. Das nötige Selbstvertrauen für den Schlusspurt holte man sich im DFB-Pokal sowie im UEFA-Cup. In beiden Wettbewerben musste Nordrivale Hamburg dran glauben, im UEFA-Cup drehten die Bremer gar ein 0:1 aus dem Hinspiel im eigenen Stadion noch um. Somit hat Werder nun binnen zwei Wochen die Möglichkeit, aus einer Pleitensaison eine der erfolgreichsten der Vereinsgeschichte zu machen. Denn am kommenden Mittwoch steht das erste der beiden Finals an, im Europacup gehts gegen den ukrainischen Vertreter Donetsk.

Die Vorbereitungen für dieses Spiel laufen natürlich schon auf Hochtouren. Die Frage ist nun, wie man das Spiel gegen den KSC gestalten wird. Die Generalprobe für das große Spiel in Istanbul gerät aufgrund der Bremer Personalsituation wohl zu einem Testspiel. Denn Spielmacher Diego und Stürmer Almeida sind im Finale gesperrt. Ebenso fehlen wird Abwehrchef Mertesacker. Trainer Schaaf wird sich genau überlegen müssen, wen er gegen den KSC einsetzt. Lässt er den ohnehin angeschlagenen Diego spielen? Oder probt er den Ernstfall und schickt die für Donetsk vorgesehene Mannschaft aufs Feld - mit der Gefahr, dass sich vielleicht noch ein wichtiger Mann verletzt? Betrachtet man die letzten Spiele der Werderaner, kommt man zu folgender Erkenntnis: Eigentlich ist es derzeit egal, wer spielt. Schon gegen Hamburg und Frankfurt bewies Werder schließlich, zu was man mit einer besseren B-Elf imstande ist. - Joshka -