Deutschland » Bundesliga 2011/2012 » 29. Spieltag » Liveticker: Bor. Mönchengladbach - Hertha BSC 0:0

Fazit
Gladbach bleibt auch im vierten Heimspiel in Folge ohne Sieg. Zwar waren die Mannen von Lucien Favre über einen Großteil der Partie das optisch überlegene Team, wirklich zwingend waren sie jedoch über die vollen 90 Minuten nur selten. Morgen können sich die Schalker auf fünf Zähler von den Fohlen absetzen, die sich immer mehr darauf einstellen können, in der Champions-League-Quali anzutreten. Die Hertha konnte keinen Nutzen aus den Patzern der Konkurrenz ziehen und hat weiter zwei Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz und drei zum rettenden Ufer. Der spielerische Aufwärtstrend der letzten Wochen ist versandet. Die Rehhagel-Elf spielte weitgehend pomadig und unkreativ, stand allerdings defensiv richtig stabil. Am Dienstag empfängt man dann vor heimischem Publikum den Sportclub Freiburg zum Sechs-Punkte-Spiel. Die Borussen fahren nach Bremen. Das war es von hier, ein schönes Osterfest.

Für Gladbach gibt es nochmal eine richtig gute Konterchance. Ring geht von rechts in die Box und hat genügend Platz, um selbst zu schießen. Was er zustande bringt, ist jedoch nur ein halbgares Abspiel zur Mitte, wo sich Ottl dazwischen wirft. Das war's.

Ecke Hertha...

Gelbe Karte für Änis Ben-Hatira (Hertha BSC)
Nach einer harten Grätsche in der gegnerischen Hälfte sieht Ben-Hatira die erste gelbe Karte der Begegnung.

Von der Strafraumgrenze zieht Raffael richtig gefährlich ab, doch ter Stegen ist schnell unten und faustet das Ding zur Seite weg.

Noch knapp zehn Minuten sind zu absolvieren. Wenig spricht dafür, dass hier noch eine Bude fällt.

Einmal mehr setzt sich Hubník gegen Igor de Camargo durch. Der Innenverteidiger macht seinen Lapsus aus dem Pokalspiel gegen die Fohlen absolut wett.

...Raffaels Flanke ist so ungefährlich, dass man sie eigentlich gar nicht erwähnen müsste.

Von einem gefährlichen Torabschluss sind beide gerade auch meilenweit entfernt. Immerhin versucht es Ottl mal aus 25 Metern. Den fängt ter Stegen auch im Schlaf.

Auf links setzt sich Daems mal wieder durch. Seine Flanke an den Fünfer ist dann allerdings einmal mehr zu kurz. Hubník macht heute ein richtig starkes Spiel und klärt per Kopf.

Was sitzt denn noch auf den beiden Ersatzbänken? Otto Rehhagel kann mit Lasogga, Ebert und Torun noch Akzente setzen, bei den Hausherren wird es mit hochklassigen Reservisten für den Offensivbereich schon eher eng.

Raffael steckt für Ben-Hatira durch. Der wäre frei durch, steht aber deutlich im Abseits.

War das ein Weckruf für BSC? Wagen sie jetzt häufiger mal den Weg nach vorne?

Da darf man mehr draus machen. Ben-Hatira gewinnt das Laufduell gegen Daems und schließt direkt ab. Was dabei herauskommt, kann man allerdings nur als "Schüsschen" bezeichnen.

Ecke Hertha...

Immer wieder versucht es Arango aus der zweiten Reihe. Auch diesmal drischt er das Ding neben die Hütte.

Direkt der erste vielversprechende Angriff der Fohlen: An der Strafraumgrenze legt de Camargo für Neustädter ab. Dessen Schuss wird geblockt.

...Arango schlägt das Leder gefährlich in den Sechzehner, doch Freund und Feind verpassen und die Chance ist vertan. Es war übrigens der erste Eckball der Partie - und das kurz vor der Pause. Das sagt einiges.

Jetzt merkt der Anhang der Gastgeber, dass sie die Mannschaft mehr unterstützen müssen. Die Zuschauer erheben sich für ihre Borussia und werden fünf Minuten vor der Pause noch einmal richtig laut.

Da ist doch die erste Gelegenheit der Partie! Igor de Camargoooo! Hanke tankt sich auf dem linken Flügel stark durch und passt in den Sechzehner. Dort fackelt de Camargo nicht lange und zieht auf das kurze Eck. Kraft kommt zu spät und kann nur zusehen, wie die Kugel haarscharf am linken Außenpfosten vorbei zischt.

Schön ist das nicht. Wo bleibt der erste richtige Aufreger? Wo bleibt die Initialzündung für ein vernünftiges Bundesliga-Spiel?

Vom linken Flügel flankt Arango nach innen. Er findet jedoch nur die Arme von Thomas Kraft.

Dafür dass den Gästen eigentlich nur ein Dreier weiterhelfen kann, sind die Mannen von Trainer Otto Rehhagel bislang erschreckend passiv.

Sonderlich kreativ ist das, was die Fohlen im Gang nach vorne anbieten, auch nicht wirklich. Entsprechend ist es bisher eine richtig schwache Bundesliga-Partie.

Igor de Camargo und die Hertha, da war doch was. Das Duell des eingewechselten Angreifers mit Roman Hubník wird sicherlich interessant werden.

Wenn sich für die Blauen einmal die Möglichkeit zum Kontern auftut, verdaddeln sie diese viel zu leichtfertig. Die Verunsicherung steht den Hauptstädtern ins Gesicht geschrieben.

Aus über 30 Metern zieht Arango einen Freistoß direkt auf die Hütte. Thomas Kraft hat das früh erkannt und steht letztlich goldrichtig. Der Schlussmann der Gäste hat kein Problem, die Pille herunter zu pflücken.

Rehhagels Mannen stehen ganz tief in der eigenen Hälfte. Nicht mehr viel ist zu sehen vom streckenweise richtig gefälligen Offensivfußball der letzten Wochen.

Bislang sind die Fohlen ganz klar Herr im Haus. Die Hauptstädter kommen kaum mal zu Entlastungsangriffen. Stattdessen haben sich die Gastgeber in der Hälfte der Berliner festgesetzt.

Erstmals könnte sich eine vielversprechende Kontergelegenheit für die Blauen ergeben. Raffael dribbelt sich aber fest. Das Beste, was er da noch rausholen kann, ist ein Freistoß. Den bekommt er auch. Das Leder liegt gut 25 Meter vor dem Kasten...

Schon jetzt zeigt Lell, dass er ein richtiger Heißsporn ist. Nur wenige Minuten nach der Situation mit Reus gerät er nur mit Daems aneinander und drückt diesen im Zweikampf zu Boden. Noch immer sieht sich Deniz Aytekin das Treiben des Berliner Rechtsverteidigers an.

...Arangos Flanke fliegt an den Fünfer, doch Niemeyer steigt am höchsten und köpft die Torfabrik aus der Gefahrenzone.

Wie stabil wird sich die Innenverteidigung der Gäste mit Felix Bastians als gerlernter Außenverteidiger präsentieren?

Schafft es die Alte Dame, auf den Relegationsplatz zu klettern oder fahren nach drei Heimspielen ohne Erfolg endlich mal wieder einen Dreier im eigenen Wohnzimmer ein? Die Antwort auf diese Fragen liegt auf dem Platz. Aytekin gibt die Partie frei.

Schiedsrichter der Begegnung ist Deniz Aytekin. An den Seitenlinien assistieren ihm Martin Petersen und Wolfgang Walz.

Vor dem Gegner, den Lucien Favre wie seine eigene Westentasche kennt, hat der Coach der Hausherren den nötigen Respekt: "Es wird ein schweres Spiel für uns, in dem wir top-konzentriert sein müssen. Die Hertha hat vor zwei Wochen 3:1 in Mainz gewonnen, und auch am vergangenen Wochenende hätten sie beim 1:4 gegen Wolfsburg ein viel besseres Ergebnis erreichen können. Sie hatten unglaubliche Chancen, die sie aber nicht genutzt haben", sagte Favre in der Abschluss-Pressekonferenz.

Für die Fohlen ist jeder weitere Erfolg nur noch die Kirsche auf der Sahne. Als man sich im Mai in der Relegation gegen den VfL Bochum durchsetzte, rechnete am Niederrhein wohl niemand damit, dass nicht einmal ein Jahr später der Champions-League-Qualifikations-Rang immer wahrscheinlich wird. Bei einem weiteren Dreier am heutigen Abend hätten die Borussen weiterhin elf Zähler Vorsprung auf den VfB. Das wäre fünf Runden vor Schluss ein beträchtliches Polster.

Schon zwei Mal standen sich Gladbach und Berlin in dieser Saison gegenüber. Das Hinspiel in Berlin konnten die Fohlen knapp mit 2:1 für sich entscheiden. Im Pokal brauchten sie eine Verlängerung und eine Schauspieleinlage von Igor de Camargo, um sich letztlich knapp mit 1:0 durchzusetzen. Diese Szene ist vor allem bei den Berliner Anhängern natürlich hängengeblieben. Insofern sinnt BSC nicht nur wegen zweier Niederlagen auf Revanche.

Was war das für eine Partie der Hertha am vergangenen Samstagabend gegen den VfL Wolfsburg? Großchance reihte sich an Großchance, mehrere Male liefen die Berliner frei auf Wölfe-Keeper Benaglio zu, die Überlegenheit war förmlich greifbar - und am Ende stand ein 1:4. Nach der wohl besten Leistung unter Otto Rehhagel stand die "Alte Dame" also tatsächlich ohne einen Punkt da.

Oben links unter Spielschema können bereits die Aufstellungen beider Teams eingesehen werden.