20.10.2015 13:06 Uhr

Wagner warnt Rapid vor Viktoria Plzeň

So kennen die Rapid-Fans René Wagner
So kennen die Rapid-Fans René Wagner

Nach den Siegen gegen Villarreal und Dinamo Minsk hat Rapid in der Europa League im Kampf um den Aufstieg in der Gruppe E alle Trümpfe in der Hand. Am Donnerstag (ab 21:05 Uhr im weltfussball-Liveticker) wartet im Ernst Happel-Stadion mit Viktoria Plzeň die dritte Hürde. "Wie ich die beiden Mannschaften kenne und in ihrer momentanen Form stehen die Chancen 50:50", sagte Ex-Rapid-Torjäger René Wagner, der vor seinen tschechischen Landsleuten warnte.

Tschechiens Meister hat nach einem schwachen Saisonstart mit nur fünf Punkten aus vier Ligaspielen und dem Out in der Qualifikation der Champions League gegen Maccabi Tel Aviv wieder in die Erfolgsspur gefunden. Nach der Trennung von Trainer Miroslav Koubek gewann der Traditionsverein aus Pilsen unter Nachfolger Karel Krejčí alle Meisterschaftsspiele, schaffte den Vorstoß auf Rang zwei und zog nach Punkten mit Leader Sparta Praha gleich. "Sie haben ein Hoch und sind momentan ganz stark", weiß Wagner.

Erfolgreiche Generalprobe für Viktoria

Bei der Generalprobe gab es am Samstag zu Hause einen 4:2-Erfolg gegen Aufsteiger FC FASTAV Zlín. "Es war eine ausgeglichene Partie. Sie haben nicht so gut gespielt und hinten Fehler gemacht, sind aber mit Standards erfolgreich gewesen. Da sind sie ganz stark", analysierte der ehemalige Teamspieler.

Bei Heimspielen kann die Krejčí-Truppe, bei der David Limbersky im September nach einer Autofahrt unter Alkoholeinfluss seinen Kapitänsstatus verloren hat, auch auf die Fan-Unterstützung in der rund 12.000 Zuschauer fassenden Doosan-Arena bauen.
>> Pilsen entzieht Limbersky Kapitänsamt
>> Stadionprofil Doosan Arena

Mit der Stimmung im Happel-Stadion kann man jene in Pilsen aber nicht vergleichen. Das unterstrich auch Wagner. "In Wien ist die Stimmung während des ganzen Spiels perfekt, und auch die Choreografien sind unglaublich. Die Rapid-Fans sind viel weiter, da können sich die Pilsen-Fans noch was abschauen", betonte der Tscheche. Ähnlich ist dafür die Erwartungshaltung: "Die Fans sind es gewohnt, Siege zu sehen."

Unter Pavel Vrba kam der Erfolg

Der 1911 gegründete Verein gehörte erst in den vergangenen Jahren in Tschechien zu den absoluten Spitzenteams. Großen Anteil daran hatte der 2014 zum tschechischen Teamchef aufgestiegene Pavel Vrba, unter dem die ersten beiden Meistertitel (2011, 2013) sowie auch zwei Teilnahmen an der Champions League gelangen. "Der Kader ist in den letzten Jahren fast gleich geblieben, und sie haben gute Einkäufe getätigt, die besten Spieler aus Tschechien gekauft", sagte Wagner.

In den vergangenen drei Saisonen machte sich Pilsen jeweils mit Sparta den Meistertitel aus. Auch diese Saison matchen sich die beiden Rivalen an der Spitze. "Ich sehe sie auf gleicher Höhe, Pilsen hat für mich aber die ein bisschen bessere Mannschaft", erklärte Wagner.

In den Duellen mit Rapid rechnete Wagner mit einem offenen Rennen. "Ich denke, es wird ein gutes Spiel mit vielen Toren. Ich hoffe auf ein 4:3 und dass Rapid gewinnt", machte Wagner keinen Hehl daraus, wem er die Daumen drückt.

Wagner ist nach wie vor großer Rapid-Fan

"Ich bin nach wie vor großer Rapid-Fan", betonte der 42-Jährige. Bei den Hütteldorfern verbrachte der Ex-Angreifer seine erfolgreichste Zeit. Von 1996 bis 2004 brachte er es in 220 Ligaspielen auf 75 Tore, 1997 wurde er mit 21 Treffern Schützenkönig. Zudem traf er im Europacup in 25 Partien elf Mal.

Der Kontakt nach Wien ist nie abgerissen. Wagner, der mit Kapitän Steffen Hofmann noch zusammengespielt hat, wird auch am Donnerstag im Stadion sein, dabei für den TV-Sender Puls 4 als Experte fungieren. Dem Fußball ist der Ex-Stürmer auch nach seinem wegen Knieproblemen 2011 endgültigen Karriereende erhalten geblieben. Wagner machte die UEFA-Pro-Trainer-Lizenz und arbeitet aktuell bei seinem Heimatverein FC Zbrojovka Brno als Nachwuchsleiter und U19-Trainer.

Sein Ziel hat er klar vor Augen. "Ich möchte einmal Bundesliga-Trainer sein. Es wäre auch schön, in Österreich zu arbeiten, ich habe nur schöne Erinnerungen, es ist meine zweite Heimat", betonte Wagner. Der traut er übrigens bei der EM 2016 in Frankreich mehr zu als seinem Heimatland. "Bei Tschechien weiß ich es nicht, aber bei Österreich rechne ich damit, dass sie aus der Gruppe weiterkommen. Ich sehe Österreich von der Qualität ein bisschen vorne, sie haben mehrere gute Junge dabei", lobte der ehemalige tschechische Internationale die ÖFB-Auswahl.

Mehr dazu:
>> SK Rapid zur Unzeit in Unform

apa

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten