21.10.2016 20:10 Uhr

Europas Ligen mit Widerstand gegen UEFA

Die Vereinigung der europäischen Profiligen (EPFL) hat im Streit um die ungeliebte Reform der Champions League den Druck auf die UEFA erhöht. Sie kündigte am Freitag bei einem Meeting in Zürich eine gültige Vereinbarung, die abendliche nationale Meisterschaftsspiele unter der Woche ausschließt, um wie bisher Freiraum für die Partien der "Königsklasse" zu schaffen.

So könnte es nun künftig zumindest theoretisch zu Kollisionen zwischen Meisterschaft und Europacup kommen, was wiederum den Wert der TV-Rechte für die Champions League schmälern könnte. Das Abkommen, das dies bisher verhinderte, hat 2018 keine Gültigkeit mehr, wenn die Reformen in Kraft treten.

"Wenn wir keine neue Einigung erlangen, kann jede Liga seine eigene Entscheidung treffen", erklärte EPFL-Präsident Lars-Christer Olsson am Freitag bei einer Pressekonferenz. 22 anwesende Ligen, darunter auch die österreichische Bundesliga, stimmten dafür. Nur die italienische Serie A, die in Zukunft vier fixe Startplätze in der Champions League haben soll, votierte klarerweise gegen die Protestaktion.

Die Kündigung der Vereinbarung, keine Parallel-Spieltage anzusetzen, wird mit 15. März 2017 schlagend. Bis dahin laufen Verhandlungen zwischen den von EPFL-Präsident Olsson und EPFL-Generalsekretär Georg Pangl angeführten Ligen und der UEFA. "In diesen Verhandlungen wird man sehen, ob uns die UEFA entgegenkommt. Sollte daraus nichts Konstruktives entstehen, wird die Kündigung wie geplant umgesetzt", erklärte Österreichs Ex-Bundesliga-Vorstand Pangl.

Ende August hatte die UEFA neue Zugangsregeln verkündet. Demnach stellen die vier Topnationen des UEFA-Rankings ab der Saison 2018/19 zumindest für drei Jahre fix gleich 16 der 32 Teams für die Gruppenphase der Champions League. Dazu sollen sich die Einnahmen der Topvereine mitunter verdoppeln. Kleinere Verbände reagierten mit harscher Kritik. Die EPFL befürchtet eine noch geschlossenere "Königsklasse" für Teams einflussreicher Nationen, als dies schon jetzt der Fall ist.

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apa/red

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