07.04.2017 10:20 Uhr

ÖFB-Frauen starten den 100 Tage Countdown

Dominik Thalhammer:
Dominik Thalhammer: "Wir hoffen, dass wir den Frauen-Fußball bei der EM positionieren können"

Die Vorbereitung für die Europameisterschaft der Frauen geht in die finale Phase. Diese wird gleich mit einem Länderspiel-Kracher gegen England eingeläutet. "Wir müssen am Boden bleiben. Sie sind Weltklasse, wir nicht", meinte ÖFB-Teamchef Dominik Thalhammer am Freitag bei einer Pressekonferenz in Lindabrunn.

"Wir haben uns absichtlich schwere Gegner ausgesucht", fügte der erfolgreiche Chef-Trainer von Österreichs Frauen-Nationalteam weiter an. In den vergangenen drei Jahren hat seine Elf nur drei Spiele verloren. Die Engländerinnen, die sich auch durch Millionen-Investments der Topvereine zu einer absoluten Macht im Frauen-Fußball entwickelt haben, kommen da gerade richtig, um die eigenen Grenzen auszuloten.

"Vor vier oder fünf Jahren wäre es nur um die Höhe der Niederlage gegangen. Jetzt wollen wir sie aber auch fordern", so Thalhammer. Um Kapitänin Viktoria Schnaderbeck zu unterstützen, hat sich ein prominenter Fan angekündigt. "Basti (Prödl, Anm.) hat gesagt, dass er vorbeikommen möchte. Ihr Cousin hat es ja auch nicht weit, von Watford zum Stadion nach Milton Keynes sind es nur rund 60 Kilometer.

Zuletzt gab es für das ÖFB-Team einen kleinen Dämpfer. Den "Cyprus Cup", zu dem man als Titelverteidiger angereist ist, beendeten die Rot-Weiß-Roten nur auf dem achten Platz. "Natürlich hätten wir das Turnier in Zypern gerne wieder gewonnen. Wir hatten aber auch andere Ziele. Beispielsweise wollten wir in unserem Spiel flexibler werden. Gegen Schottland stand es fünfzehn Minuten vor dem Ende 1:1, wenn wir das Tor machen, stehen wir im Finale. So haben wir zwei kassiert und eben nur noch um den siebenten Platz gespielt."

Medienrummel darf nicht für Ablenkung sorgen

Jetzt, 100 Tage vor der Europameisterschaft, nimmt der Rummel um die Spielerinnen schon deutlich zu. Auch die UEFA rückte schon zu den obligatorischen Foto-Shootings an. "Der Fokus auf den Fußball darf nicht verloren gehen. Wir versuchen, genauso an die Sache heranzugehen, wie sonst auch immer", meinte Schnaderbeck.

So groß die Euphorie auch ist, ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner warnte davor, dass die in der Qualifikation so erfolgreiche Frauen-Auswahl abhebt: "Wir sind ganz oben, da ist die Luft dünn. Wir müssen realistisch sein. Unsere Gruppengegner sind Kaliber. Frankreich ist die Nummer drei der Welt, die Schweiz, die uns einige Jahre voraus ist, liegt auf Nummer 16 und Island, eine Frauen-Fußballnation rangiert auf der 18. Stelle." Österreich steht im FIFA-Ranking aktuell auf Platz 24.

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Johannes Sturm

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