Europa League 2013/2014 » Halbfinale » Liveticker: Sevilla FC - Valencia CF 2:0

Fazit
In einer unterhaltsamen Partie mit guten Gelegenheiten auf beiden Seiten verliert der FC Valencia ein wenig unglücklich mit 0:2 beim FC Sevilla. Die Gäste ließen die Kugel gut laufen und hatten insbesondere gegen Ende der Partie auch die Möglichkeiten, den schnellen Doppelpack der Rojiblancos aus Halbzeit eins zu verkürzen, doch scheiterte man heute an der mangelhaften Effizienz vor dem Kasten. Sevilla machte das geschickt, ließ "los Che" kommen und setzte seinerseits immer mal wieder geschickte Angriffe, die das Ergebnis nach hinten heraus sogar noch höher hätten ausfallen lassen können. Aber auch so verfügen die Andalusier über eine glänzende Ausgangsposition für das Rückspiel. Dass das Mestalla allerdings zum Schauplatz eines Fußballwunders werden kann, bewiesen die Fledermäuse bereits in der letzten Runde gegen Basel. Es ist also noch nichts entschieden im rein spanischen Europa-League-Halbfinale!

Und nun nochmal Sevilla mit der Megachance! Der x-te Rakitic-Freistoß, der brandgefährlich wird: Von rechts halbhoch hereingetreten, bringt Iborra die Kugel mit einem Scherenschlag Richtung Gehäuse, verpasst allerdings um wenige Zentimeter - drüber!

Sevilla schwimmt und lässt sich von den Gästen deutlich hinten rein drücken. Kommen sie heute noch mit einem blauen Auge und ohne Gegentor davon?

Und die Latte gleich hinterher! Nach einem hohen Ball von links hechtet der kleine Chilene Vargas zum Ball und und trifft damit die Latte. Nun hat Valencia Riesenpech!

... die Kugel rutscht durch und sorgt kurzzeitig für Konfusion im Sechzehner, bevor mit einem druckvollen Befreiungsschlag ins Seitenaus geklärt werden kann. Da hätte Valencia mehr daraus machen müssen, das Leder kam zu flach herein.

Pablo Piatti versucht es aus der zweiten Reihe, doch der Ball geht ebenfalls weit daneben. Das ist nicht zwingend genug von den Gästen, obwohl Sevilla hinten alles andere als sattelfest zu sein scheint.

Jonas, bester Ligatorschütze der Ostspanier, erzielte beim 3:1-Ligaerfolg gegen Sevilla zu Beginn der Saison einen Doppelpack. Kann er heute zumindest noch verkürzen?

Gelbe Karte für Marko Marin (Sevilla FC)
Ausgerechnet der erst seit wenigen Minuten mitspielende Marin sieht den ersten Karton des Spiels nach einem Allerweltsfoul.

Zentimeter! Schmlimmer Fehlpass von Fernando Navarro im eigenen Strafraum, sodass Vargas direkt an der Strafraumgrenze ins lange Eck schlenzen kann. Beto schaut da nur hinterher, wie die Kugel um wenige Zentimeter am rechten Pfosten vorbeirauscht. Da hielt das Stadion für zwei Sekunden die Luft an!

Marko Marin bekommt noch eine halbe Stunde für den heute sehr blassen Reyes, der längst nicht an seine Form vergangenener Sevilla-Tage Anfang des Jahrtausends anknüpfen kann.

Fazio völlig blank vor dem Tor! Wieder ist ein Rakitic-Freistoß Ausgangspunkt für einen gefährlichen Fazio-Kopfblall. Diesmal geht die Abseitsfalle der Valencianistas überhaupt nicht auf, sodass der Argentinier völlig frei vor dem Tor Guaitas köpfen kann, doch trifft der Schütze lediglich den Körper des Torwarts, der gleich festhalten kann. Da hätte er mehr draus machen müssen!

Kapitän Jérémy Mathieu steht nun bei einem Freistoß knapp zwanzig Meter vor dem Tor. Der Franzose hat sich in den letzten Jahren zum Spezialisten entwickelt...

Weiter geht's, Valencia geht es mit Gaya für Juan Bernat nun etwas offensiver an in der zweiten Hälfte.

Halbzeitfazit
Eine Hälfte mit zwei Gesichtern geht zu Ende, der FC Sevilla führt mit 2:0 gegen seine Landsmänner aus Valencia. Die Gäste beherrschten ihren Gegner über weite Strecken der Spielzeit, stellten nach einer halben Stunde allerdings plötzlich das Fußballspielen ein und gewährten den Gastgebern so einen raschen Doppelschlag. Und auch danach blieb Sevilla am Drücker und hätte sogar noch erhöhen können. Die Fledermäuse müssen sich nun rasch wieder fangen und zu ihrem Spiel finden, denn dass sie es können, zeigten sie zu Beginn des Spiels. Der Favorit wird sich dagegen wohl zurückziehen und auf Konter lauern. Allerdings ließe nur ein Tor der Valencianistas alles wieder offen erscheinen, es bleibt also spannend!

Wieder Sevilla! Erneut ist es ein Standard von Rakitic, der für Gefahr sorgt: Nach seiner Flanke von rechts kommt der mit aufgerückte baumlange Innenverteidiger Fazio an den Kopfball, doch diesmal ist Guaita zur Stelle und kann die Kugel zur Seite abwehren. Velancia schwimmt!

Das ging aber flott! Nach einer zwar technisch ansprechenden, aber ziemlich chancenarmen ersten halben Stunde schlägt Sevilla gleich doppelt zu. In ähnlicher Art und Weise hatten sie in der letzten Runde auch den FC Porto nach Hause geschickt - da führten die Rojiblancos sogar mit 3:0 zur Halbzeitpause.

Tooor für Sevilla FC, 1:0 durch Stéphane Mbia
Und da ist der Frührungstreffer für die in den letzten Minuten stärker werdenden Andalusier! Rakitic tritt einen Freistoß von der halblinken Seite in den Strafraum, wo Freund und Feind zunächst verpasst und Mbia völlig frei am zweiten Pfosten zum Ball kommt. Der Franzose bekommt die Kugel erst noch unglücklich zwischen die Beine, kann dann aber gedankenschnell mit der Hacke vollenden und Guaita keine Abwehrchance lassen. Doch Daniel Carriço hat das Leder noch mit dem Scheitel berührt und löst damit eine Abseitsposition aus. Regelwidriger Treffer!

Da ist auch die erste Gelegenheit für die Rojiblancos! Nach einer gut getretenen Ecke von Kapitän Rakitic steigt Fazio hoch und köpft die Kugel in Richtung des langen Pfostens, doch an eben diesem rauscht der Ball um einen halben Meter vorbei. Ist das das Hallowachsignal der Andalusier?

Die Gäste dominieren durch Ballbesitz und gepflegtes Passspiel, verpassen allerdings noch den Druckaufbau um den Strafraum des Gegners. Aber die beste Defensive in der Europa League (10 Gegentreffer in 12 Spielen) weiß, dass man sich damit zumindest hinten nicht allzu schnell etwas einfängt.

Erster guter Torschuss der Partie! Nach einem Konter, der durch einen Fehlpass von Bacca in der Spitze ausgelöst wurde, ist Paco Alcacer am gegenüberliegenden Sehzehner und zieht ohne nochmal auf die Außen zu schauen ab, doch Keeper Beto ist im linken unteren Eck und kann abwehren. Ein erster Warnschuss der Gäste, die nach wie vor den gefährlicheren Eindruck machen.

Bereits jetzt ist Feuer in der Beegegnung. Nach einem leichten Trikotzupfer von Juan Bernat bremst Rakitic ab und protestiert lautstark, was das Publikum anstachelt und für gellende Pfiffe sorgt. Aber der Referee lässt weiterspielen und sorgt somit für Tumulte, die sich aber relativ schnell wieder auflösen.

Valencia lässt sich von der gewohnt starken Heimpräsenz der Gastgeber nicht einschüchtern und sucht seinerseits seine Möglichkeiten mit langen Bällen auf die schnellen Spitzen Alcácer und Vargas.

Die Kugel rollt bei lautstarker Unterstützung von den Rängen!

Der slowenische Schiedsrichter Damir Skomina führt die Teams auf den Rasen. Gleich geht's los bei bestem Fußballwetter in Sevilla!

Bei Valencia steht erneut Eigengewächs Vicente Guaita im Kasten, nachdem Stammkeeper Diego Alves nach seiner Verletzung zwar wiedergenesen, aber noch nicht fit genug für 90 Minuten ist. Besonders zu beachten ist ferner die 20-jährige Sturmspitze Paco Alcácer, der insbesondere in der Euro League weiß, wo das Runde hin soll: Sieben Tore in zehn Partien sprechen eine deutliche Sprache – allein drei davon erzielte er bei der furiosen Aufholjagd im Viertelfinal-Rückspiel gegen Basel, als die Fledermäuse in einer denkwürdigen Begegnung ein scheinbar aussichtsloses 0:3 im eigenen Stadion durch ein 5:0 n.V. wettmachten.

Los Che aus Valencia werden heute ein wenig wehmütig auf die Trainerbank des Rivalen schauen, denn dort sitzt mit Unai Emery ein Trainer, der die Valencianistas von 2008 bis 2012 ganze vier Jahre lang betreute und allein drei Mal in Serie in die Champions League führte. Sein Vertrag wurde damals nicht verlängert, weil das Präsidium beeinflusst von den großen Jahren Anfang des Jahrtausends schnelleren Erfolg wünschte. Ex-Profi Juan Pizzi ist seither der sechste(!) Trainer in weniger als zwei Jahren, der das Traineramt Valencia bekleidet und, zumindest nach und nach, unter schwierigen finanziellen Bedingungen wieder den Erfolg an die Costa Brava zurückbringt, der nun durch einen Finaleinzug gekrönt werden soll.

Obwohl die Gäste aus Ostspanien zumindest ihrem Namen nach zu den großen Vereinen in Europa zählen, sieht die Realität momentan ganz anders aus. Die Andalusier gehen heute als Favorit in die Begegnung, nachdem man allen voran in der Liga trotz Startschwierigkeiten eine eindrucksvolle Spielzeit abliefert. Dank nur einer Niederlage aus den letzten zwölf Ligapartien hat man sich inzwischen im Kampf um die Europapokalplätze festgebissen und schielt mit nur drei Punkten Rückstand auf den Tabellenvierten Bilbao sogar noch auf die Champions-League-Qualifikation. Und nicht nur in der Liga gab es zuletzt drei Siege in Folge mit einem Torverhältnis von 10:1, auch das Rückspiel im Euro League-Viertelfinale gegen den großen FC Porto gewannen die Rojiblancos nach einer überragenden Leistung mit 4:1 Toren.

Johann Mai schreibt für euch den Ticker.