U17 EM 2016 Aserbaidschan » Gruppe B » Liveticker: Ukraine - Deutschland 2:2

Fazit:
Trotz gnadenloser Überlegenheit mussten sich der deutsche U17-Nachwuchs zum Auftakt der Europameisterschaft in Aserbaidschans Hauptstadt Baku gegen die Ukrainer mit einem 2:2 zu begnügen. Und am Ende galt es für die Jungs von Meikel Schönweitz, mit dem Punkt zufrieden zu sein. Angesichts des ungewöhnlichen Spielverlaufs und zweimaligen Rückstandes hätte es noch deutlich schlimmer kommen können. Natürlich hatten die DFB-Junioren fast alles getan, um sich den Sieg zu verdienen. Mehr als zwei Treffer aber brachte man nicht zustande. Wie man effizient Chancen verwertet, zeigten auf der anderen Seite die Osteuropäer. Zwei Gelegenheiten verbuchten die Jungen von Oleksandr Petrakov. Die erste – eine Standardsituation – führte zum Erfolg. Die zweite – ein Schuss von Tymofii Sukhar in der Nachspielzeit – nicht. Dazwischen lag die Flanke von Sergiy Buletsa, die irgendwie den Weg ins Netz fand. Viel mehr gab es von den total defensiv ausgerichteten Ukrainern nicht zu sehen. Der deutsche Nachwuchs aber ließ Potenzial erkennen, spieltechnische Qualität ist vorhanden. Das sollte Mut für den weiteren Verlauf der Gruppenphase geben.

Die Ukrainer bekommen tatsächlich noch eine Chance. Der eingewechselte Tymofii Sukhar zieht rechts im Sechzehner ab. Jan-Christoph Bartels pariert gut.

Es gibt noch einen Eckstoß für die DFB-Auswahl. Sam Schreck bringt das Kunstleder hoch vors Tor. Erneut kommt Florian Baak im Torraum zum Kopfball. Andriy Lunin sieht in dieser Situation nicht gut aus. Der Innenverteidiger jedoch erwischt die Kugel nicht voll genug, sie streicht rechts am Kasten vorbei.

Die Deutschen wollen natürlich mehr. Die Jungs von Meikel Schönweitz versuchen alles, um vielleicht doch noch auf drei Punkte zu kommen.

Tooor für Deutschland, 2:2 durch Sam Schreck
Gian-Luca Itter zieht von der linken Seite in die Box. Nahezu von der Grundlinie bringt der Linksverteidiger den Ball flach zur Mitte. Jano Baxmann scheitert an der großartigen Fußabwehr von Andriy Lunin. Dann aber hat Sam Schreck die Ruhe schießt aus zehn Metern überlegt ins rechte Eck.

Gelbe Karte für Denys Yanakov (Ukraine)
Nach einer Schwalbe von Denys Yanakov im Strafraum bei einem Zweikampf mit Mika Hanraths gibt der Übeltäter einen Wadenkrampf vor. Die Betreuer eilen auf den Platz. Gelb gibt es trotzdem.

Verdächtig häufig aalen sich die Ukrainer auf dem grünen Rasen. Auf diese Weise nimmt nun Sergiy Buletsa Zeit von der Uhr. Für ein Sonnenbad allerdings ist es jetzt zu spät. Um 18:25 Uhr Ortszeit ist die Sonne am Untergehen und erreicht das Stadioninnere nicht mehr.

Die medizinische Abteilung der Osteuropäer bekommt das wieder hin. Andriy Kulakov kehrt auf den Rasen zurück.

Aus zentraler Position nimmt Arne Maier Maß. Der Rechtsschuss aus etwa 19 Metern fliegt auf den linken Torwinkel zu. Andriy Lunin macht sich lang und pariert gut. Wenig später probiert sich Yari Otto. Jetzt macht der ukrainischer Torwart die Kugel fest.

Gelbe Karte für Sam Schreck (Deutschland)
Nach einem Ballverlust auf dem linken Flügel gegen Denys Popov möchte Sam Schreck die Kugel unbedingt zurückerobern. Er übertreibt es und begeht ein Foul am ukrainischen Innenverteidiger, welches mit einer Verwarnung honoriert wird.

Einen langen Diagonalball nimmt Kai Havertz wunderbar an. Zum Abschluss aber kommt er nicht. Doch ein Eckstoß springt immerhin heraus. Den tritt Arne Maier von der rechten Seite, weiß damit aber keine Gefahr heraufzubeschwören.

Ein langer Ball findet auf halblinks Arne Maier. Der zieht in den Sechzehner und feuert aus nicht optimalem Winkel. Bei dem strammen Linksschuss reißt Andriy Lunin beide Fäuste hoch und blockt ab.

Ohne personelle Veränderungen schicken beide Trainer ihre Mannschaften in den zweiten Spielabschnitt.

Halbzeitfazit:
Nach einer völlig einseitigen ersten Hälfte steht es im Auftaktspiel des deutschen U17-Nachwuchses bei der EM in Aserbaidschan gegen die Ukraine 1:1. Über 40 Minuten dominierten die DFB-Jungs das Geschehen nach Belieben. Dabei versäumte man es jedoch, zielgerichteter zum Tor zu spielen. Meist fehlte die Durchschlagskraft. Allerdings ging das Team von Meikel Schönweitz durchaus klug zu Werke, trug die Angriffsversuche variabel vor. Die Ukrainer taten über weite Strecken – von zwei, drei Ansätzen abgesehen – gar nichts für die Offensive. Eine Standardsituation aber wussten die Jungen von Oleksandr Petrakov zu nutzen. Darauf wiederum hatten die Deutschen recht schnell eine angemessene Reaktion parat.

Gelbe Karte für Yari Otto (Deutschland)
Im Zweikampf mit Oleksiy Sich geht Yari Otto zu vehement zur Sache, hält ein wenig die Sohle drauf. Das zieht die erste Verwarnung gegen Deutschland in dieser Partie nach sich.

Leichter wird es für den DFB-Nachwuchs jetzt nicht. Die Ukrainer werden einen Teufel tun, an ihrer Taktik irgendetwas zu ändern.

Nach einem abgewehrten Freistoß wuchtet Gian-Luca Itter die Kugel einfach mal in Richtung Tor. Der Schuss aus etwa 25 Metern fliegt meterweit am Kasten von Andriy Lunin vorbei.

Allerdings gilt es, die Defensive nicht zu vernachlässigen. Die Ukrainer kontert über die linke Seite. Der flache Pass in die Mitte soll bei Oleksiy Kashchuk landen. Florian Baak jedoch passt auf und ist eher am Ball.

Inzwischen spielt sich das Geschehen wieder ausnahmslos in der ukrainischen Hälfte ab. Doch auch zahlreiche Ecken helfen den Deutschen bislang nicht entscheidend weiter.

Bei der anschließenden Ecke herrscht Unordnung im ukrainischen Sechzehner. Letztlich aber besitzt der Kopfball von Renat Dadashov nicht genug Druck und wird von der Verteidigung abgewehrt.

Werden die Ukrainer jetzt etwa mutiger? Es wird mal steil gespielt. Da sich Sergiy Buletsa allerdings in Abseitsposition befindet, bleibt diese Aktion nicht mehr als ein Ansatz.

Das Geschehen bewegt sich weiterhin nur in eine Richtung. Den deutschen Strafraum haben die Ukrainer noch nicht gesehen. Genau wie der deutsche Keeper Jan-Christoph Bartels mit dem Ball noch gar nichts zu schaffen hatte.

Über die rechte Seite kombinieren sich die Deutschen schön in den Strafraum. Kai Havertz zieht aus etwa 14 Metern mit dem rechten Fuß ab, setzt seinen Schuss aber zu hoch an.

Es spielen weiterhin nur die Jungs von Meikel Schönweitz. Die Ukrainer verteidigen mit Mann und Maus, kommen nahezu überhaupt nicht aus der eigenen Hälfte heraus.

Es schaut nach einem Geduldsspiel aus. Auf einen Torabschluss oder auch nur einen Schussversuch warten wir bislang vergeblich. Zumindest muss Andriy Lunin nun erstmals zupacken - bei einem langen Ball der Deutschen. Gefährlich ist das nicht einmal im Ansatz.

In der Hafenstadt am Kaspischen Meer herrscht allerbestes Frühlingswetter. Bei mehr als 20 Grad strahlt die Sonne vom blauen Himmel. Niederschläge also sind weit und breit nicht in Sicht. Der Rasen präsentiert sich in vorzüglichem Zustand. Nur auf den Rängen der riesigen Arena herrscht gähnende Leere. Nur wenige Zuschauer verlieren sich im weiten Rund.

Jetzt, wo auch die Mannschaftsfotos geschossen sind, stehen die beiden Kapitäne Valeriy Bondar und Tom Baack zur Platzwahl bereit. Ersterer gewinnt die Seitenwahl, damit bekommen die Deutschen den Ball und dürfen anstoßen.

Als Hüter des Regelwerks ist heute Gunnar Jarl Jónsson im Einsatz. Der 32-jährige Isländer hat die Assistenten Neeme Neemlaid aus Estland und Andrew Christiansen von den Färöer an seiner Seite.

Für die Ukrainer gestaltete sich der Weg zur Endrunde etwas beschwerlicher. Die Mannschaft musste zunächst nach Moldawien reisen, um sich dort für die Eliterunde zu qualifizieren. Nach einem Remis gegen den Gastgeber wurden Estland und Bosnien-Herzegowina bezwungen, was den Gruppensieg zur Folge hatte. Anlässlich der Eliterunde ging es nach England. Nach den Erfolgen gegen Finnland und die Türkei war die EM-Qualifikation perfekt. Das abschließende 1:1 gegen den Gastgeber reichte darüber hinaus zu Tabellenrang eins.

Mit dem gewohnten Klick auf Spielschema lassen sich die Mannschaftsaufstellungen einsehen.

Insgesamt nehmen an dieser Europameisterschaft 16 Mannschaften teil. Aserbaidschan und Bosnien-Herzegowina geben ihr EM-Debüt in dieser Altersklasse. Als Titelverteidiger möchte Frankreich seinen Triumph vom vergangenen Jahr wiederholen. Gespielt wird ausschließlich in der Hauptstadt Baku, vier Stadien sind für die Austragung der Spiele vorgesehen.