U21 EM 2017 Polen » Halbfinale » Liveticker: Spanien - Italien 3:1

Fazit:
Die spanische Auswahl folgt der deutschen ins Endspiel der U21-Europameisterschaft, schlägt das Team Italiens in Kraków mit 3:1. Infolge des torlosen Pausenstands wurden die Weichen für den Ausgang dieses Vorschlussrundenspiels in der ersten Viertelstunde des zweiten Durchgangs gestellt: Saúl brachte die Celades-Truppe in Minute 53 in Führung; wenig später kassierte der italienische Mittelfeldmann Gagliardini eine verdiente Gelb-Rote Karte (58.). Nach einer guten Stunde kamen die Azzurrini zwar durch Bernardeschi zum überraschenden Ausgleich (62.), doch Saúl antworte schnell mit seinem zweiten Treffer (65.) und legte zum Start der Schlussphase auch noch einen dritten nach (74.). Keine Frage: Der Mittelfeldakteur von Atlético hat mit seinen sehenswerten Toren heute den Unterschied gemacht. Das Di Biagio-Team hatte durchaus die Chance auf einen Sieg, hätte dafür aus seinen überlegenen Perioden in Halbzeit eins aber Kapital schlagen müssen. Da es kein Spiel um Platz drei gibt, beginnt für die Akteure aus Italien heute die wohlverdiente Sommerpause. Spanien bestreitet das Finale am Freitagabend 20:45 Uhr in Kraków gegen die deutsche Auswahl. Einen schönen Abend noch!

Der eingewechselte Williams verzeichnet von der linken Sechzehnerseite zwei späte Abschlüsse, schießt Donnarumma aus mittlerer Distanz aber jeweils direkt in die Hände.

Die letzten beiden Wechsel des Abends sind vollzogen. Nun warten die Menschen im Stadion Cracovii im. Józefa Piłsudskiego eigentlich nur noch auf die Information, wie lange die Nachspielzeit dauern soll.

Der Kapitän verabschiedet sich in den vorzeitigen Feierabend. Im ersten Durchgang war er der auffälligste Spanier; nach dem Seitenwechsel stand er natürlich im Schatten von Saúl. Denis Suárez darf sich in den letzten Minuten für einen Einsatz im Finale empfehlen.

Spanien kann die Schlussphase nach dem dritten Treffer entspannt angehen. Hier dürfte nun nichts mehr anbrennen. Die Mannschaft von Celades würde sogar gerne noch nachlegen, kann ihr Kombinationsspiel nun in Vollendung auf den Rasen bringen.

Tooor für Spanien, 3:1 durch Saúl
Saúl krönt seine Halbfinalgala mit seinem dritten Treffer! Asensio tankt sich an die linke Grundlinie, spielt flach in Richtung Elfmeterpunkt. Saúl läuft ein und versenkt eiskalt mit dem linken Fuß in die flache, linke Ecke.

Weitere Treffer liegen in der Luft - Spanien ist dabei deutlich näher an der Vorentscheidung als die Italiener dem erneuten Ausgleich. Der fünfmalige Gewinner der U21-EM benötigt nun schon sehr viel Glück, damit es noch klappt mit dem Einzug ins Endspiel.

Tooor für Spanien, 2:1 durch Saúl
Saúl wird zum König von Kraków! Das Celades-Team kombiniert sich um den Sechzehner herum, findet keine Passwege in den Sechzehner oder an die Grundlinie. Nach Anspiel von Deulofeu probiert sich Saúl mit einem saftigen Linksschuss, der aus gut 26 Metern im rechten Winkel einschlägt.

Eine halbe Stunde vor dem Ende der 90 Minute spricht viel für einen spanischen Triumph in diesem Halbfinale. In einem kurzen Zeitraum hat sich die Tür zum Endspiel für die Celades-Truppe weit geöffnet - Italien wirkt derzeit stark angeschlagen.

Für den Mittelfeldmann von Atlético ist es bereits der dritte Turniertreffer. Er schließt damit in der Torjägerliste zu seinem Teamkollegen Asensio und dem Portugiesen Bruma auf.

Tooor für Spanien, 1:0 durch Saúl
Saúl bringt Spanien in Führung! Ausgangspunkt des Treffers ist Ceballos' Dribbling auf der halblinken Offensivseite, das die italienischen Abwehrleute nicht konsequent stören. Er passt quer auf die halbrechte Strafraumseite. Saúl befördert die Kugel mit dem linken Innenrist präzise in die halbhohe, rechte Ecke.

Gelbe Karte für Roberto Gagliardini (Italien)
Gagliardini kommt in der gegnerischen Hälfte deutlich zu spät gegen Ceballos, verfehlt den Ball deutlich. Auch dieses Einsteigen zieht eine Verwarnung nach sich.

Willkommen zurück zum Wiederbeginn in Kraków! Auch das zweite Vorschlussrundenduell dieser U21-Europameisterschaft ist ein spannendes; im ersten Abschnitt konnte sich keines der beiden Teams einen deutlichen Vorteil herausarbeiten. Italien dämmt die Kombinationsstärke der Spanier wunderbar ein; Asensio ist bisher fast kein Faktor. Die Iberer benötigen im zweiten Durchgang die dauerhafte Hoheit im Mittelfeld, um die Wahrscheinlichkeit auf den Finaleinzug zu erhöhen.

Halbzeitfazit:
Im zweiten Halbfinale der U21-Europameisterschaft steht es zwischen den Teams aus Spanien und Italien zur Pause noch 0:0. Die Azzurrini erwischten in Kraków den deutlich besseren Start, bereiteten den Iberern mit ihrem hohen Pressing frühe Probleme. Nach gut zehn Minuten hatte das Celades-Team seinen Aufbau besser im Griff und konnte das Geschehen ziemlich ausgeglichen gestalten. Bis zur doppelten Gelegenheit von Deulofeu (31.) erarbeitete das italienische Team allerdings die besseren Möglichkeiten. Zum Ende des ersten Abschnitts konnte die Mannschaft von Luigi Di Biagio die Arbeit gegen den Ball fast so effektiv gestalten wie in der Anfangsphase und brachte die spanische Auswahl noch einmal in Bedrängnis. Durch den torlosen Pausenstand ist nach dem Seitenwechsel aber weiterhin alles möglich. Bis gleich!

Gelbe Karte für Marco Benassi (Italien)
Für ein Foul auf der halbrechten Abwehrseite sieht der Außenbahnakteur die erste Gelbe Karte des Abends.

Die Di Biagio-Truppe beherrscht die letzten Augenblicke der ersten Halbzeit. Infolge eines Anspiels von der linken Außenbahn zieht Petagna an der halbrechten Sechzehnerkante an Meré vorbei, ballert aus 15 Metern aber direkt in die Hände von Kepa.

Das zwar zu umständlich! Bernardeschi kann den Ballbesitz im zentralen Offensivbereich mit zwei Richtungswechseln gegen drei Spanier behaupten. Er entscheidet sich dann gegen einen Steilpass auf den freien Benassi, wartet aber auch mit einem eigenen Abschluss aus 19 Metern. Schließlich erobert Vallejo das Spielgerät.

Das Match zwischen den U21-Schwergewichten ist mindestens so unterhaltsam wie das erste Halbfinale zwischen England und Deutschland. Es gibt zwar nicht dermaßen viele Chancen wie im Vorabendspiel; beide Mannschaften suchen allerdings den schnellen Weg in die Offensive.

Sandro wird im halblinken Offensivkorridor von Pellegrini zu Fall gebracht und holt damit einen Freistoß in einer Lage heraus, die sich für einen direkten Versuch eignet...

Italien erarbeitet sich eine Druckphase, zeigt sich dabei durchaus zielstrebig. Zwei Ecken werden jeweils scharf vor das spanische Tor getreten. Letztlich fehlt an der Fünferkante nur ein cleveres Stellungsspiel, um Kapital daraus zu schlagen.

Italiens Rechtsverteidiger Calabria scheint von den Iberern als Schwachpunkt ausgemacht worden zu sein: Die Celades-Truppe versucht häufig, den Abwehrmann vom AC Milan zu isolieren. Im Zweikampf hat er tatsächlich seine Probleme.

Gagliardini steigt Marco Asensio im linken Mittelfeld von hinten in die Beine. Für dieses Foul bei erhöhtem Tempo hätte es bereits eine Verwarnung geben können, doch der slowenische Unparteiische Vinčić lässt die erste Gelbe Karte noch stecken.

Das Celades-Team bekommt schnell den Eindruck, dass dies heute eine ganz schwierige Aufgabe werden könnte. Nach sehr wackelingen Anfangsminuten bringt es aber immer mehr Genauigkeit in sein Aufbauspiel und bewegt sich mittlerweile fast auf Augenhöhe mit der Auswahl Italiens.

Bernardeschi mit dem nächsten Versuch! Benassi nimmt auf dem rechten Flügel bereits zum zweiten Mal Fahrt auf, spielt quer in den zentralen Bereich vor den Strafraum zum Angreifer aus Florenz. Der kann das Spielgerät annehmen und setzt in der Folge zum Rechtsschuss an. Der rauscht weit über Kepas Gehäuse.

Chiesa mit der ersten Duftmarke! Der Linksaußen der Italiener behauptet die Kugel vor der Grundlinie gegen Héctor Bellerín, um dann einen Haken zu schlagen und in den Sechzehner einzuziehen. Er feuert aus gut 13 Metern zentral auf den Kasten. Kepa ist zur Stelle.

Celades hat nach dem abschließenden 1:0-Gruppenerfolg über Serbien wie erwartet wieder zurückrotiert und bietet genau die Startelf auf, die beim 3:1 gegen Portugal auf dem Rasen stand. Die Iberer gehen also gut erholt in dieses Halbfinale.

Es folgen die Hymnen.

Für die Regeldurchsetzung im zweiten Halbfinale der U21-EM in Polen ist ein slowenischer Schiedsrichter zuständig. Der 37-jährige Slavko Vinčić hat nach vielen Spielzeiten in der heimischen Prva slovenska nogometna liga seit 2010 den Status des FIFA-Referees und durfte im vergangenen Spätherbst erste Erfahrungen in der Champions League sammeln. Die Assistenten bei seinem dritten Turniereinsatz heißen Tomaž Klančnik und Andraž Kovačič. Vierter Offizieller ist der Pole Marcin Borkowski; die Torrichter sind Roberto Ponis und Rade Obrenović.

Die italienischen Youngster wollen heute nicht nur die Chance auf den ersten U21-Titel seit 2004 wahren, sondern auch Revanche nehmen für eine Testspielniederlage Ende März. Vor gut drei Monaten unterlagen sie dem heutigen Widersacher im Römer Olimpico mit 1:2. Sie gehen allerdings nicht nur deswegen als leichter Außenseiter in die Vorschlussrunde: Neben den beiden überzeugenden Siegen gegen Dänemark (2:0) und Deutschland (1:0) präsentierten sich die Azzurrini gegen Tschechien in überraschend schwacher Form (1:3).

Ob Champions-League-Finaltorschütze Marco Asensio (Real Madrid), Arsenals Außenverteidiger Héctor Bellerín, Atléticos Mittelfeldstütze Saúl oder der erst 20-jährige Abwehrmann Vallejo, der bei seinem Leihjahr in der Bundesliga eine wichtige Säule des Aufschwungs von Eintracht Frankfurt gewesen ist: U21-Coach Celades hat eine in allen Bereichen starke Mannschaft beisammen, die über die Fähigkeiten der individuellen Akteure hinaus ein sehr harmonische Kollektiv bildet.

20-mal hat die UEFA bisher die beste U21-Nationalmannschaft des Kontinents gekürt; gleich neunmal sicherte sich entweder Spanien (1986, 1998, 2011 und 2013) oder Italien (1992, 1994, 1996, 2000 und 2004) den Titel. In historischer Perspektive ist das Aufeinandertreffen der Teams von RFEF und FIGC also zweifellos ein vorweggenommenes Finale; klammert man die italienische Leistung im zweiten Gruppenspiel gegen Tschechien aus, begegnen sich sicherlich auch die beiden Mannschaften mit den überzeugendsten Auftritten im bisherigen Turnierverlauf.