14.11.2018 10:53 Uhr

So versenkt der HSV viele Millionen im Nachwuchs

Der HSV-Campus am Stadion beheimatet die Teams ab der U16
Der HSV-Campus am Stadion beheimatet die Teams ab der U16

Mit Fiete Arp brachte Fußball-Zweitligist Hamburger SV zuletzt ein echtes Stürmer-Juwel aus der eigenen Jugend hervor. Allerdings läuft in der Nachwuchsabteilung des HSV bei weitem nicht alles rund.

Wie "Sport Bild" berichtet, sollen die Klub-Bosse der Rothosen mit der Arbeit in den U-Mannschaften unzufrieden sein. Den Informationen des Blattes zufolge geben die Hamburger jährlich acht Millionen Euro für die Jugendförderung aus. Dennoch schafften nur wenige Spieler den Sprung zu den Profis.

Mit Sport-Direktor Bernhard Peters, Chef-Analyst Matthias Kreutzer und U-21-Trainer Soner Uysal setzte der Verein in den letzten Monaten einige Verantwortliche vor die Tür. Auch zwei weitere Assistenten sollen angeblich wackeln.

Dennoch verdienen die fünf Funktionäre durch bestehende Verträge weiter 800.000 Euro pro Jahr. Besonders pikant: Peters selbst war es, der seit 2014 die Jugendarbeit neu ausrichtete.

Für die Nachwuchshoffnungen selbst ist angesichts solcher Summen vergleichsweise wenig Geld übrig. So sollen alle HSV-Talente zusammen 2,04 Millionen Euro kassieren - weniger als die U19 von Bundesligist RB Leipzig.

Stattdessen schlucken die Kosten für die beiden Akademie-Standorte am Stadion und im 17 Kilometer entfernten Norderstedt viel Geld. Beispielsweise soll die Anzahl der Fahrer, mit denen die Jugendlichen zum Training kommen, verdoppelt worden sein.

Kurios: HSV ist Mieter bei sich selbst

Der Verein rechne durch den Doppel-Standort mit jährlichen Mehrausgaben von 400.000 Euro, so "Sport Bild". In Norderstedt seien fünf Spielerkabinen dermaßen verschimmelt, dass sie nicht nutzbar seien.

Kurios: Das Gebäude gehört der ausgegliederten Fußball-AG, die Spielfelder hingegen dem Stammverein. Deshalb muss der HSV jährlich 330.000 Euro Miete quasi an sich selbst zahlen.

Für den Campus am Stadion müssen die Rothosen im Jahr sogar 500.000 Euro Mietkosten aufbringen. Diese Summe geht an eine eigens gegründete Gesellschaft um Investor Alexander Otto, der 25 Prozent der Anteile hält.

Trotz des immensen finanziellen Aufwands ist der Ertrag der HSV-Jugendarbeit äußerst überschaubar: Jonathan Tah war 2015 das letzte HSV-Eigengewächs, das für einen Millionen-Betrag wechselte. Für den heutigen Nationalspieler überwies Bayer Leverkusen damals rund 7,5 Millionen Euro in die Hansestadt.

 

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