01.04.2014 12:09 Uhr

Ex-Teamspieler Kuljić gesteht Wettbetrug

Sanel Kuljić manipulierte drei Spiele des Kapfenberger SV
Sanel Kuljić manipulierte drei Spiele des Kapfenberger SV

Ex-ÖFB-Teamspieler Sanel Kuljić hat sich am Dienstag in einer Presseerklärung bei seiner Familie, Fans und "allen sportbegeisterten Menschen" für seine Beteiligung am Fußball-Wettskandal entschuldigt. "Es tut mir wirklich leid, dass ich sie durch meine Beteiligung an diesen drei Manipulationen im Jahr 2012 enttäuscht habe", betonte der in U-Haft sitzende 36-Jährige.

Seine "betrügerischen Handlungen" im Jahr 2012 betreffen laut einem Verhörprotokoll die beiden Bundesliga-Partien Kapfenberg - Salzburg (17.3.2012) und Wacker Innsbruck - Kapfenberg (31.3.2012) sowie die Begegnung der Ersten Liga Grödig - Kapfenberg (31.8.2012). "Für diesen Betrug übernehme ich die Verantwortung, da gibt es nichts schönzureden und keine Ausreden. Da sind nicht andere Spieler, Vereine oder sonstige Personen dafür verantwortlich, sondern nur ich selbst", erklärte Kuljić.

Gleichzeitig wehrte er sich jedoch gegen "negative Gerüchte". "Da heißt es, ich wäre ein Zocker, hätte 380.000 Euro verspielt und mein Dienstauto verpfändet. Und wenn ich nachfrage, wer so etwas behauptet, bekomme ich keine Antwort."

Kuljić: "Nicht mit gleichem Maß gemessen"

Kuljić beklagte weiters, dass "auch im bisherigen Verfahren nicht mit gleichem Maß gemessen" werde: "Andere geben in aller Ruhe TV-Interviews und spielen der Presse Aussageprotokolle zu, mir wird das Telefonieren mit meinen Kindern verwehrt. Andere werden sieben Mal befragt, ändern ihre Aussagen nach Belieben und spielen das Unschuldslamm, ich muss nach meiner ersten Aussage um eine nächste Aussagemöglichkeit bitten."

Auch zu der von Ex-Grödig-Profi Dominque Taboga vorgeworfenen Erpressung nahm Kuljić Stellung: "Im Frühjahr 2012 erzählte mir Taboga, dass er Probleme habe, da er an Wettbetrügereien beteiligt gewesen sei und einige Wetten schief gelaufen seien. Er hat mich um finanzielle Hilfe gebeten, und ich habe ihm deshalb 65.000 Euro geliehen."

"Als ich nach einiger Zeit merkte, dass er mir das Geld nicht wie vereinbart zurückzahlen wollte, habe ich ihn beschimpft, weil ich wütend darüber war. Ich habe ihn weder erpresst noch bedroht. Stattdessen hat er weiter versucht, Spiele zu manipulieren, dafür junge Spieler angesprochen und schlägt jetzt wahllos um sich, um Spielerkollegen und Vereine anzuschwärzen und so von sich abzulenken", so Sanel Kuljić.

>> ÖFB-Schiedsrichter auf Liste der Wettmafia

apa

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