13.01.2015 13:19 Uhr

Austria: Wohlfahrt als naheliegende Lösung

Austria-Legenden unter sich: Franz Wohlfahrt und Herbert Prohaska
Austria-Legenden unter sich: Franz Wohlfahrt und Herbert Prohaska

Die Wiener Austria ist auf der Suche nach ihrem neuen Sportdirektor in der viel zitierten Austria-Familie fündig geworden. Die Bestellung von Franz Wohlfahrt zum neuen sportlichen Leiter der Violetten am Montagabend beendete die monatelange Suche nach einem Nachfolger für den scheidenden Thomas Parits. Dass der Ex-Teamtorhüter noch vom ÖFB losgeeist werden muss, ist nur noch Formsache.

Der seit April 2013 unter Teamchef Marcel Koller als Torhütertrainer arbeitende Wohlfahrt erhielt bei der Austria einen Dreijahresvertrag. Damit der 50-Jährige seine Arbeit ehestmöglich aufnehmen kann, wollte Austria-Präsident Wolfgang Katzian mit ÖFB-Boss Leo Windtner in den nächsten Tagen die Vertragsauflösung von Wohlfahrt fixieren. Erst dann wird der 59-fache Internationale offiziell präsentiert.

Katzian schwärmte von Wohlfahrt in den höchsten Tönen, strich neben der "internationalen Erfahrung" auch das Konzept des langjährigen Austria-Keepers und ehemaligen Stuttgart-Legionärs hervor. Dass auf den als Sportdirektor noch unerfahrenen Kärntner in den kommenden Monaten viel Arbeit wartet, war ihm durchaus bewusst.

Keine Fadesse in violett

"Es wird ihm sicherlich nicht fad werden, ganz im Gegenteil. Wir haben uns viel vorgenommen, es gibt klare Vereinbarungen, in welche Richtung die Reise gehen soll", erklärte Katzian. Dies bedeute "sehr viel Arbeit, Engagement und Leidenschaft. Und das haben wir schon in den Vorgesprächen mit ihm geortet".

Der neue Sportchef selbst war voller Tatendrang. "Ich habe mich noch nie vor großen Aufgaben gescheut", meinte Wohlfahrt gegenüber der "Kronen Zeitung". Für ihn gehe ein Traum in Erfüllung. "Seitdem ich bei der Austria 2001 aufgehört habe, war es immer ein Herzenswunsch von mir gewesen, in einer anderer Funktion zu diesem Klub zurückzukehren." Zugute kommt Wohlfahrt sicher, dass er die Abläufe im nicht immer spannungsfreien Austria-Umfeld genau kennt.

Ganz reibungslos dürfte seine Wahl dennoch nicht von statten gegangen sein. Katzian hatte als Chef die Task Force seit Sommer die möglichen Kandidaten sondiert. War zunächst auch von internationalen Kandidaten die Rede, wurde spätestens im Dezember klar, dass die Austria-Vergangenheit bei den Auswahlkriterien eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Für Wohlfahrt setzte sich im Hintergrund vor allem Jahrhundert-Austrianer Herbert Prohaska ein.

Sportdirektor statt Sportvorstand

Fast vier Stunden dauerten am Montagabend die Sitzungen des Verwaltungs- bzw. Aufsichtsrats der Austria. Am Ende ging der Vorschlag von Katzian bei den Gremien - dem Vernehmen nach jedoch nicht einstimmig - durch. Wohlfahrt wurde jedoch zum Sportdirektor, nicht aber wie Parits zum Sport-Vorstand bestellt. Tritt Parits Ende Mai in den Ruhestand, wäre Markus Kraetschmer einzig verbliebener AG-Vorstand. Der Finanzchef der Austria ist gleichzeitig auch Vorstands-Vorsitzender.

Dass Wohlfahrt die Position des Sportdirektors nie zuvor ausgeübt hatte, war zumindest für Katzian kein Thema. "Als Thomas Parits Sportdirektor wurde, war er es vorher auch noch nie. Als Ralf Rangnick Sportdirektor wurde, war er es vorher auch noch nie", betonte der Aufsichtsrats-Vorsitzende. Zeit zum Einarbeiten bleibt Wohlfahrt, der weiter von Parits unterstützt wird, nur wenig. Im Winter-Trainingslager der Austria ab 21. Jänner in Belek stehen Vertragsgespräche an. Bei 16 Austria-Profis laufen im Sommer die Verträge aus.

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>> Wohlfahrt neuer Austria-Sportdirektor 

apa

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