02.03.2020 09:08 Uhr

LASK findet Gefallen an Rolle des Gejagten

Der LASK bleibt in der Liga das Maß der Dinge
Der LASK bleibt in der Liga das Maß der Dinge

Der LASK hat an der Rolle des Gejagten in der Bundesliga Gefallen gefunden. Die Oberösterreicher fertigten den TSV Hartberg am Sonntag mit 5:1 ab und kamen dem Gewinn des Grunddurchganges mit dem dritten Ligasieg in Folge einen großen Schritt näher. Und das in einer Woche, in der man mit dem Achtelfinal-Aufstieg in der Europa-League bereits zuvor einen Meilenstein gesetzt hatte.

>> Spielbericht: LASK gegen TSV Hartberg

"Hartberg hat uns das Leben in der ersten Hälfte schwergemacht. Wir haben zur Halbzeit einiges korrigiert. Dann war es eine sehr gute Leistung und auch ein verdienter Sieg", analysierte LASK-Coach Valerien Ismael. Es war der 16. im 21. Saisonspiel unter dem Franzosen, der mit dieser Startbilanz in der Liga einen neuen Rekord markierte. Historisch ist auch, dass der LASK in drei aufeinanderfolgenden Runden von der Tabellenspitze lacht. Ismaels Freude darüber wurde allerdings durch die möglicherweise schwerwiegende Verletzung von Marvin Potzmann getrübt.

LASK heiß auf den Cup

Der Ex-Rapidler wird den Athletikern in den entscheidenden nächsten Wochen ziemlich sicher fehlen. Da gilt es zuerst einmal im ÖFB-Cup-Halbfinale am Donnerstag in Wals-Siezenheim gegen Double-Titelverteidiger Salzburg zu bestehen. "Ich weiß, dass jetzt viele wieder von Manchester reden, aber für uns zählt vorerst einmal der Cup. Ich weiß, dass der in Österreich nicht so einen hohen Stellenwert hat, für uns intern aber schon", erläuterte der LASK-Coach. Seine Kicker seien heiß darauf. "Wir gehen da gestärkt rein und wollen unbedingt ins Finale", betonte Ismael. Es wäre der erste Finaleinzug des Cupsiegers von 1965 seit 1999.

Da er am Sonntag fünf Wechsel gegenüber dem 2:0-Sieg gegen Alkmaar am Donnerstag in der Europa League vorgenommen hatte, dürfte die nötige Frische da sein. Zudem haben die "Bullen" den Nachteil, am Montag noch in Altach antreten zu müssen. "Es wartet natürlich eine coole Challenge auf uns. Ich erwarte eine Partie mit viel Power und Intensität", sagte Tormann Alexander Schlager.

Gegen Hartberg passte die eigene Intensität erst nach dem Seitenwechsel. Da machten die Hausherren, die vor der Punkteteilung am Sonntag noch in Mattersburg spielen, schnell das 0:1 wett. Verlassen konnte man sich auf den ins Team rotierten Joao Klauss, der an seinem 23. Geburtstag dreimal traf. "Die erste Halbzeit war sehr zäh, was aber nicht an der Rotation gelegen ist. Die Rote Karte hat uns dann in die Karten gespielt, zweite Hälfte haben wir Hartberg überrollt", resümierte 2:1-Torschütze Peter Michorl.

Hartberg freut sich über Meistergruppe

Die Steirer saßen deshalb nach der Partie nicht betrübt in der Kabine. Ganz im Gegenteil: Durch das 1:1 der Austria bei Sturm fixierte der TSV eine Runde vor Ende des Grunddurchganges die Teilnahme an der Meistergruppe und hakte damit das Saisonziel Klassenerhalt frühzeitig ab. Sehr zur Freude von Präsidentin Brigitte Annerl, die höchstpersönlich auf der Fantribüne für Stimmung gesorgt hatte. "Für den Verein ist es wirklich ein historischer Moment. Es ist so genial, was wir als Budgetzwerg der Liga erreicht haben, das ist schon supercool", verlautete die 50-Jährige.

Laut ihr habe Trainer Markus Schopp einen Löwenanteil daran. Der Steirer hatte am Sonntag wie viele gemischte Gefühle. "Es ist eine bittere Niederlage, allerdings auch eine süße, denn, dass wir nach 21 Runden unser Ziel, den Klassenerhalt, erreicht haben, ist für den Verein großartig", schilderte Schopp. Das wussten auch die Spieler. "Es ist ein Wahnsinn, dass wir unter den Top Sechs in Österreich sind, wenn man bedenkt, dass ich vor drei Jahren mit der Mannschaft noch in der Regionalliga gespielt habe", sagte der 22-jährige Jürgen Heil.

Alles was nun kommt, ist Draufgabe. "Wir wollen nicht Punktelieferant sein, können frei von der Leber drauflosspielen", sagte Annerl. Beim LASK ist die Situation eine andere, der erste Meistertitel seit 1965 und der insgesamt zweite scheint in realistischer Nähe. Davon ist auch Schopp überzeugt. "Man hat auch international gesehen, dass vieles möglich ist, wenn der LASK auf Touren kommt. Es wird ein spannendes Rennen, dem LASK ist alles zuzutrauen", so der TSV-Coach.

apa

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