02.11.2022 12:33 Uhr

Der Stand bei den WM-Wackelkandidaten

Mats Hummels (l.) vom BVB muss um die WM-Teilnahme bangen
Mats Hummels (l.) vom BVB muss um die WM-Teilnahme bangen

In einer Woche nominiert Fußball-Bundestrainer Hansi Flick seinen WM-Kader. Die Würfel bei den Wackelkandidaten scheinen bereits gefallen.

Niclas Füllkrug, Mats Hummels, Mario Götze - Hansi Flick schwirren noch eine Menge Namen durch den Kopf. Das Für und Wider beim Blick auf seine WM-Wackelkandidaten raubt dem Fußball-Bundestrainer nach eigenen Angaben zwar nicht den Schlaf, doch Flicks Qual der Wahl spannt die Katar-Fahrer in spe zunehmend auf die Folter. Am 10. November nominiert Flick seinen Kader - und eine Woche vorher zeichnen sich bereits Tendenzen ab.

So darf Niclas Füllkrug stark darauf hoffen, einen Platz im 26-köpfigen Aufgebot für die Endrunde (20. November bis 18. Dezember) zu ergattern. "Wir sehen, dass Niclas Fähigkeiten besitzt, die unser Spiel bereichern können. Generell: Ein großer, athletischer Strafraumstürmer würde unser Angriffsspiel variabler machen", sagte Flick dem "Stern".

Der 29 Jahre alte Füllkrug von Werder Bremen, der noch kein Länderspiel bestritten hat, führt mit neun Treffern die Torschützenliste der Bundesliga an. Füllkrug selbst kommentierte die Spekulationen zuletzt gelassen: "Wir schauen mal, wo das am Ende hinführt."

Von Sami Khedira würde Füllkrug einen ablehnenden Bescheid erhalten. "Er ist für die Bundesliga ein richtig guter Stürmer, aber: Kann er sich auch gegen Top-Mannschaften durchsetzen?", sagte der Weltmeister von 2014 dem SID auf die Frage, ob er "Fülle" mitnehmen würde: "Für mich wäre es ein Experiment, deswegen tendiere ich zu nein."

Negative Tendenz bei BVB-Star?

Eine negative Tendenz lässt sich auch bei Khediras Weltmeister-Kollegen Mats Hummels erkennen - trotz dessen starker Leistungen zuletzt im Trikot von Borussia Dortmund. "Grundsätzlich stellt sich hier die Frage: Nehmen wir einen erfahrenen Spieler mit nach Katar? Oder denken wir an die Zukunft, nominieren einen jungen und geben ihm die Chance, sich auf höchstem Niveau zu beweisen?", äußerte sich Flick zur Situation des 33 Jahre alten Abwehrroutiniers.

Hoffen und Bangen müssen auch zahlreiche andere Profis. Schließlich stehen laut Flick-Assistent Danny Röhl zwei Drittel des Kaders bereits fest. Es wird also eng für Götze (Eintracht Frankfurt), Florian Wirtz (Bayer Leverkusen), Lukas Klostermann (RB Leipzig), Robin Gosens (Inter Mailand) - und all die anderen, die noch auf den WM-Zug aufspringen wollen.

Zweifel an der rechtzeitigen Rückkehr von Torhüter Manuel Neuer, der Rekordmeister Bayern München seit Wochen aufgrund einer Schulterverletzung fehlt, gibt es dagegen wohl nicht - zumindest bei Flick. "Manuel Neuer ist unser Kapitän, er wird auch bei der WM wieder ein Anführer sein", sagte der Bundestrainer.

Gleichzeitig hofft Flick darauf, dass auch andere Spieler Führungsansprüche stellen. "Ich wünsche mir, dass Ilkay Gündogan noch stärker in eine solche Rolle findet. Er ist Kapitän von Manchester City, einer Weltklasse-Mannschaft. Ilkay bringt alles mit, um auch bei uns ein absoluter Leader zu sein", sagte Flick: "Ebenso Antonio Rüdiger. Vor seinem Wechsel zu Real Madrid war er bei Chelsea der unumstrittene Anführer. Auch ihm traue ich eine noch größere Rolle im Nationalteam zu."

Ab dem 14. November wird sich zeigen, wie sich die Hierarchie entwickelt. Dann fliegt der deutsche Tross nach Maskat. Dort absolviert das Team zwei Tage später seine WM-Generalprobe gegen den Oman, bevor es nach Katar geht. Spätestens dann wird es nicht mehr um 26 Namen gehen - sondern um elf.

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