01.10.2023 08:11 Uhr

LASK auch vor Frankreich-Reise ohne Esprit

Hängende Köpfe beim LASK
Hängende Köpfe beim LASK

Vor der Europa-League-Aufgabe in Toulouse muss der LASK ein Negativerlebnis verdauen. Beim 1:2 (0:2) im Lavanttal gegen den WAC griff mit Ausnahmen wenig ineinander, Thomas Sageder wirkte im Anschluss an die zweite Bundesliga-Niederlage gezeichnet. "Der Gegner hat uns mit den zwei Stürmern so richtig den Arsch versohlt", musste der LASK-Coach zugeben. Die umgebaute Abwehr war für ihn spielentscheidend.

Bis zum Gastspiel beim französischen Tabellennachzügler am Donnerstag werden in Linz gewiss die Köpfe rauchen. Sageder wollte den fehlerhaften Auftritt seines Teams "so nicht stehen lassen". Er kündigte gründliche Aufarbeitung des Dargebotenen an - zuallererst bei sich selbst. "Vielleicht ist es mein Fehler, dass ich in der Abwehr doch Veränderungen vorgenommen habe. Das muss ich mir anschauen und darüber nachdenken."

Der frühere Co-Trainer von Oliver Glasner hatte - offenbar aus Gründen der Frische - Maxim Talowjerow heuer erstmals in der Liga von Beginn an im Abwehrzentrum aufgeboten. Philipp Ziereis und Andres Andrade flankierten den später ausgetauschten Ukrainer. Der sonst im Zentrum gesetzte Felix Luckeneder stand nicht im Kader. Ohne ihn purzelten dem Ligadritten die Gegentore sechs und sieben aufs Konto. Doch auch offensiv ging rund um Alleinunterhalter Robert Zulj wenig.

Nach 14 Pflichtspielen sucht Sageder weiter die Abstimmung für ein konstant laufendes "Werkl". Der 40-Jährige bemängelte auf Sky "sehr einfache" Gegentore, herausgespielt mit "billigsten Mitteln", etwa Tiefenläufen hinter die Abwehr. "Das ist ja nicht einmal prickelnd kombiniert. Und Tore schießen wir trotz der einen oder anderen Chance zu wenig. Da kommt zu wenig raus."

Keine Torhüterdiskussion

Als sechs Ligaspiele ungeschlagene Truppe war der LASK nach Kärnten aufgebrochen. Am Reißen der Serie war auch Tobias Lawal mitschuldig, der vor dem 0:2 durch Florian Rieder danebengriff. Der Trainer verwehrte sich gegen eine Torhüter-Diskussion. "Ich bin hundertprozentig überzeugt vom Tobi. Wir haben viele andere Themen", sagte Sageder. Die Ligabilanz nach neun Spielen lautet vier Siege, drei Remis, zwei Niederlagen, Torbilanz 12:7.

Die zielstrebige Wolfsberger Doppelspitze Mohamed Bamba/Augustine Boakye brachte die Athletiker zum Verzweifeln. Bamba legte nach dem Doppelpack im Cup sein bereits fünftes Saisontor in der Liga nach. "Ich arbeite hart dafür, weil ich das Gefühl des Toreschießens so mag. Gott hilft mir, das zu tun", erklärte der 21-Jährige im schüchternen Englisch. Die Harmonie mit WG-Kumpel Boakye stimmt - auf und abseits vom Platz. "Er ist mein allerbester Freund. Wir machen alles zusammen", sagte der aus der zweiten israelischen Liga gekommene Bamba.

So durfte auch Manfred Schmid eine tadellose Teamleistung loben. Nur Nikolas Veratschnig, der die Partie mit einem unbedachten Einsteigen und Gelb-Rot noch einmal spannend machte, bekam eine kleine verbale Schelte mit auf den Weg. Der von Thomas Goiginger souverän verwandelte Elfmeter zum 1:2 änderte den Ausgang nicht mehr. "Es war ein richtig gutes Spiel von uns, die Mannschaft hat es überragend umgesetzt", sagte Schmid nach dem erst zweiten Heimsieg. "Wir hatten am Beginn und am Ende schwierige Phasen zu überstehen, aber grundsätzlich waren wir die bessere Mannschaft mit den besseren Torchancen. Der LASK hat 90 Prozent mit langen Bällen ins Zentrum agiert, die waren ganz gut zu verteidigen."

apa

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