27.10.2023 12:03 Uhr

Fischer bei Union Berlin als Krisenmanager gefragt

Urs Fischer steckt mit Union Berlin in der Krise
Urs Fischer steckt mit Union Berlin in der Krise

Union Berlin steckt tief in der Ergebniskrise. Neben der sportlichen Lage muss Trainer Urs Fischer noch weitere Probleme moderieren.

Seine ungewohnte Rolle als Krisenmanager schmeckt Urs Fischer ganz und gar nicht.

"Wir liefern euch aktuell Schlagzeilen. Das ist völlig unnötig", sagte der Trainer von Union Berlin vor dem wegweisenden Kellerduell bei Werder Bremen am Samstag (15:30 Uhr/Sky).

Neun Niederlagen in Folge, dazu die Suspendierung von Stürmer David Fofana und die Gerüchte um einen unzufriedenen Leonardo Bonucci - neben der sportlich prekären Lage ist Fischer in Köpenick plötzlich auch als Moderator anderer Probleme gefragt.

"Mit dieser Resultat-Krise haben wir genug zu tun", betonte Fischer, der bei den Eisernen die schwierigste Phase seiner fünfjährigen Amtszeit durchlebt: "Du musst versuchen, solche Baustellen zu vermeiden, das sind unnötige Themen." Denn Baustellen haben die Eisernen nach Jahren des Aufstiegs mit nur sechs Punkten in der Liga und drei Niederlagen in der Champions League vor allem sportlich - was auch im Kader zu immer mehr Unruhe führt.

Bei Fofana griffen Fischer und Geschäftsführer Oliver Ruhnert durch, der Angreifer wurde infolge seines verweigerten Handschlags mit Fischer beim 0:1 gegen die SSC Neapel für eine Woche suspendiert und trainiert individuell. "Ich hoffe, dass er aus solchen Situationen lernt", betonte der Coach. Zumindest Medienberichte, denenzufolge Europameister Bonucci mit seiner Situation in Köpenick unzufrieden sei, sind laut Fischer eine "Ente" - der Italiener verhalte sich trotz seiner Reservistenrolle "vorbildlich".

Union Berlin will "in die Spur kommen"

Für die Berliner gehe es nun darum, "endlich wieder in die Spur zu kommen", sagte Fischer. In Bremen bietet sich dafür eine gute Möglichkeit. Denn auch die Mannschaft von Trainer Ole Werner steckt in einer Negativspirale, hat wie Union nach acht Spieltagen nur zwei Siege auf dem Konto und geht mit Personalsorgen in die Partie. "Ich erwarte ein schwieriges und enges Spiel, in dem es um Mentalität und Leidenschaft gehen muss", sagte Fischer.

Sollte auch der Auftritt an der Weser schiefgehen, werden die Nachfragen bezüglich des Schweizers jedoch kritischer werden. "Dass das eine gewisse Dynamik aufnimmt, das ist logisch, damit muss ich als Trainer leben. Aber damit kann ich gut umgehen", sagte Fischer, der das Gefühl hat, die Mannschaft noch zu erreichen.

"Er war auch in erfolgreichen Zeiten immer sehr bescheiden, demütig und sehr analytisch. Das ist er jetzt auch", sagte Mittelfeldspieler Rani Khedira über Fischer: "Daher glaube ich, dass wir unsere Tugenden wieder auf den Platz bekommen und uns aus dieser Situation herauskämpfen werden."

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