BVB "einfach peinlich" - keine Diskussion um Sahin

Vor einem halben Jahr noch im Champions-League-Finale zu sehen, hängt bei Borussia Dortmund der Haussegen aktuell schief. Nach dem 2:4 bei Abstiegskandidat Holstein Kiel sparte die Clubführung am Dienstagabend nicht mit Spielerkritik, Trainer Nuri Sahin erhielt noch Rückendeckung. Der 36-Jährige zeigte sich fassungslos über den Auftritt seines Teams, er sprach von einer "Nicht-Leistung". Fakt ist: Im Mittelfeld der Tabelle hinkt Dortmund den Ansprüchen deutlich hinterher.
"In dem Moment, mit solchen Spielen, ist es einfach peinlich und beschämend und auch unwürdig, wie wir die schwarz-gelben Farben hier repräsentieren", kritisierte Geschäftsführer Lars Ricken die Profis. Auf die Frage, ob Sahin zur Disposition stehe, antwortete Ricken: "Nein, steht er nicht." Auch Sportdirektor Sebastian Kehl betonte, dass keine Trainerdiskussion geführt werde. Sahin sah sich dennoch mit einer solchen konfrontiert.
Sahin übernimmt Verantwortung
"Dadurch, dass ich Trainer bin, trage ich die komplette Verantwortung. Ich kann mich nicht freireden von der Verantwortung", sagte Sahin im TV-Sender Sky. Er zeigte sich beschämt. "Ich weiß, wie der Fußball läuft. Der Fußball ist ein Ergebnissport, ich werde an den Ergebnissen gemessen", meinte der ehemalige Mittelfeldmann, der einst selbst jahrelang für den BVB eingelaufen war. Er habe die Kraft, die Situation zu drehen, betonte der Dortmunder Trainer, der im Sommer das Amt von Edin Terzic übernommen hatte.
Leicht wird es nicht. Durch die sechste Saisonniederlage beim Vorletzten beträgt der Rückstand auf einen Champions-League-Platz schon fünf Punkte. Bereits am Freitag wartet auf den BVB zum Start in die Rückrunde ein Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt. Der Dritte zeigte sich beim 4:1 gegen Freiburg am Dienstag gut in Schuss.
Die kritisierten Dortmunder Spieler mussten sich nach Schlusspfiff eine Standpauke eines Ultra anhören. Auch Marcel Sabitzer war mittendrin. Österreichs Teamspieler stand in Kiel eine knappe Stunde auf dem Rasen, Akzente konnte er keine setzen. Benedikt Pichler saß bei den Kielern nur auf der Bank. Vonseiten der Dortmund-Profis stellte sich Emre Can vor Sahin. "Es liegt nicht am Trainer", betonte der Kapitän. "Bei allem Respekt vor Kiel: Wir kassieren hier vier Tore. Das geht nicht. Jeder soll sich an die eigene Nase fassen."
apa