Deutschland » 2. Bundesliga 2009/2010 » 33. Spieltag » Liveticker: Hansa Rostock - Energie Cottbus 0:0

Fazit:
Stilles Entsetzen in Rostock. Frankfurt lässt überraschend zwei Punkte in Ahlen liegen, doch Hansa kommt im eigenen Stadion ebenfalls nicht über ein 0:0 gegen Energie Cottbus hinaus, verpasst damit den möglicherweise entscheidenden Big Point. Die sichere Relegation wird da heute bestimmt kein Trostpflaster sein. Doch letztlich hat sich heute auch gezeigt, dass es der Rostocker Elf einfach eben auch an der nötigen Qualität mangelt. Der Wille war der Mannschaft zu keinem Zeitpunkt abzusprechen, aber spielerisch war das einfach viel zu wenig, so dass trotz erdrückender optischer Überlegenheit kaum echte Torchancen zustande kamen. Ob noch mehr drin ist als die Relegation, muss sich nun am kommenden Sonntag in Düsseldorf zeigen.
Abschließend soll ein Lob für die Lausitzer nicht fehlen, die hier mit einer über 90 Minuten konzentrierten Leistung keine Zweifel an ihrer fairen Einstellung ließen.

Jääääääänicke!!! Nein, das gibt's nicht. Pannewitz legt vorne per Kopf ab auf den eingwechselten Jänicke, der freistehend den Ball aber nicht am aus dem Tor stürmenden Tremmel vorbeibekommt! Das hätte das Tor zur Rocstocker Glückseligheit sein können!

Die reguläre Spielzeit ist um. Es gibt noch zwei Minuten Hoffnung für Hansa.

Ohhh, Kopfballablage auf Jänicke, der von der Strafraumgrenze abzieht...

Kern will Dahlén auf die Reise schicken, aber der wird wegen Abseits zurückgepfiffen. Zum großen Ärger der Rostocker Fans. Und ich denke, hier habens sie Recht!

Kern versucht's aus dem linken 16er per Fallrückzieher, doch der Ball segelt genau in Tremmels Arme.

Bartels holt noch eine Ecke raus und darf dann gehen. Für ihn kommt mit Kern ein wuchtiger Stürmer und einer der Garanten des letztjährigen Klassenerhalts.

Linksflanke in Energies 16er. Der Ball verlässt diesen wieder, aber wieder reklamieren die Rostocker ein Handspiel von Kurth. Doch auch diesmal entscheidet der Schiri zurecht zugunsten des Cottbussers.

Pannewitz steht bereit, für Schröder geht es offenbar nicht weiter.

Sie machen und tun, aber es springt so gut wie nichts dabei heraus. Hansa betreibt hohen Aufwand, aber echte Torchancen wollen sich kaum ergeben.

20 Minuten bleiben Hansa Rostock noch für einen möglichen Big Point im Abstiegskampf. Die Spannung ist in der DKB-Arena fast mit Händen zu greifen. Jede mißglückte Aktion der Weißen wird von einem erschöpften Aufstöhnen begleitet. Abstiegskampf macht einfach nicht wirklich Spaß.

Die nächste Ecke für Hansa...und Tim Sebastian köpft das Ding in die Maschen! Das Stadion jubelt, doch zuvor schnellte an der Seitenlinie die Fahne des Assistenten hoch und ein Pfiff verhindert die Rostocker Erlösung. Schröders Hereringabe von der Eckfahne soll die Torauslinie überschritten haben.

Der Schiedsrichter gibt den Ball aber zügig wieder frei. Hoffen wir, dass es ruhig bleibt.

Unsauber! Jóhannsson versaubeutelt eine Kontersituation für Hansa durch ein ungenaues Zuspiel auf Dahlén. Der Schwede muss den Ball ins Seitenaus rollen lassen.

Auf der Gegenseite sehen wir Eckball Nr. 5 für die Gastgeber. Von Daníelssons Kopf landet der Ball im Toraus, logische Folge: Abstoß für Energie.

Gelbe Karte für Helgi Daníelsson (Hansa Rostock)
Vierte Gelbe für den Isländer nach einem Foul an Rivic. Und das zurecht, denn Daníelsson Angriff galt nur dem Gegner.

Freistoß für Hansa von der rechten Seite nach einem Foul von Brzenska. Schröder bringt den Ball an den langen Fünfer, findet aber keinen Abnehmer. Doch eine Ecke sprinkt am Schluss noch raus.

Ernergie hat sich von diesem ersten kleinen Schock erholt und drängt die Rostocker nun in deren eigene Hälfte. Angelovs flacher Distanzschuss stellt Walke dann aber nicht vor Probleme.

Anstoß Energie und der zweite Durchgang läuft. Beide Seiten gehen diesen ohne personelle Veränderungen an.

Halbzeitfazit:
Der Elf von Hansa Rostock merkte man vom Anpfiff weg an, dass sie hier absolut willens war, ihre Chance beim Schopfe zu packen. Die Ostseestädter begannen druckvoll, agressiv und kamen angefeuert von über 20.000 Fans auch zu Einschussmöglichkeiten. Doch je näher der Pausenpfiff rückte, desto ausgeglichener konnte Energie das Spiel gestalten und Hansa vom eigenen 16er immer besser fernhalten. Und vorne musste Rostocks Keeper Walke schließlich zweimal sogar beherzt eingreifen, um einen Rückstand zu verhindern. So oder so gilt: Soll die Hoffnung an der Ostsee Bestand haben, muss noch mehr kommen von Hansa!

Dafür passiert auf anderen Plätzen wenig erfreuliches aus Rostocker Sicht: Koblenz geht gegen den FCK in Führung.

Und vorne werden die Roten allmählich gefährlicher! Die fackeln auch gar nicht lange. Fandrich bietet sich ein kurzes Fenster zum Abschluss und das nutzt er sofort. Walke aber lenkt den satten Schuss aus 20 Metern so eben noch über die Latte. Die anschließende Ecke können wir uns dann wieder sparen.

Auch auf der Gegenseite kommt es zum nächsten Eckball. Schröder bringt die Kugel von der rechten Seite herein. Adressat Bülow kommt dann zwar zum Kopfball, das Ganze gerät aber zu unkontrolliert und so fliegt die Kirsche recht deutlich am Ziel vorbei.

Nach einem Weiten Einwurf von Schöneberg will Straith per Kopf auf seinen Keeper zurücklegen. Bartels kann fast noch dazwischenfunken, aber Tremmel angelt sich die Kugel.

Das ist ungeschickt von Bartels! Nach einem Steilpass geht er aus klarer Abseitsposition zum Ball, obwohl Langen diesen auch hätte erreichen können - nur eben nicht aus einer Abseitsposition heraus.

Drei, vier Minuten Leerlauf liegen hinter uns. Hansa scheinen fürs Erste ein wenig Luft und Ideen auszugehen. Die erste Angriffswelle der Ostseestädter haben die Gäste offenbar nun überstanden. Auch das Stadion beruhigt sich wieder etwas.

Schröder bringt den Ball an den Fünfer, dort klärt aber ein Abwehrspieler umgehend per Kopf. Brzenska war's, glaube ich.

Enegie kann die Sache aber klären.

Zwischendurch erreicht uns Kunde von der Führung Unions. Die Berliner scheinen sich aus den theroretischen Spielchen schnell verabschieden zu wollen.

Die nächste Flanke in Cottbus' Strafraum kommt von der linken Seite und Dahlen, aber ein Lausitzer kann per Kopf klären.

Rostock drückt! Nach einer weiten Rechtsflanke kommt Langen am Fünfer zum Kopfball, kriegt die Stirn aber nicht hinter die Kugel und so rauscht diese doch deutlich über den Querbalken.

Freistoß für die Gastgeber aus dem rechten Halbfeld. Schröder wird den Ball hereinbringen...

Die allerdings verdient keine weitere Erwähnung.

Ballverlust von Angelov an der Außenlinie, Jóhannsson schaltet schnell, holt sich die Kugel und will auf und davon. Doch ein Cottbusser Bein funkt ihm noch frühzeitig dazwischen.

Riskanter Rückpass von Carnell auf Tim Sebastian. Letzterer kann sich dann aber an der eigenen Strafraumgrenze selbst aus der Bredouille bringen.

Eine erstes Raunen im Stadion. Bartels verlängert einen Freistoß aus dem Mittelfeld auf Jóhannsson. Der ist völlig frei, wird aber wegen einer vermeintlichen Abseitsposition zurückgepfiffen. Knappe Kiste!

Hansa im Übrigen fast ganz in Weiß, die Lausitzer treten komplett in Rot auf.

Wenig Hoffnung dürften Hansas Anhänger heute auf einen Ausrutscher von Konkurrent Frankfurt haben. Die Hessen müssen beim abgeschlagenen Schlusslicht Ahlen antreten. Und da nächste Woche nur die ebenso bereits so gut wie sicher abgestiegenen Koblenzer warten und auf zwei Ausrutscher der sechs Punkte vor Hansa liegenden Oberhausener oder Berliner auch nicht alle glauben mögen, hält sich die Zuversicht hier in Rostock in eher engen Grenzen. Eher wird unter vielen Fans schon über einen möglichen Gegner in der Relegation diskutiert. Tenor hier: Bloß nicht Osnabrück! An die Bremer Brücke hat man keine guten Erinnerungen, dort verlor Hansa in dieser Saison in der ersten Pokalrunde.

Mit Energie kommt heute ein Team im Aufwind in die DKB Arena. Die Wollitz-Elf gewann vier der letzten fünf Spiele, dürfte also mit recht breiter Brust heute auflaufen. Hansa hingegen zeigte sich nicht sonderlich heimstark in den vergangenen Wochen. Drei der jüngsten fünf Heimspiele gingen verloren - und wenn man auswärts so schwach ist wie Rostock, ist das einfach zu wenig.

Es kommentiert Lars Plantholt.