Deutschland » Bundesliga 2012/2013 » 34. Spieltag » Liveticker: SC Freiburg - FC Schalke 04 1:2

Fazit:
Schalke rief nach der indiskutablen Leistung daheim gegen Stuttgart heute eine taktisch einwandfreie und reife Leistung ab und machen damit letztlich sehr souverän den vierten Platz und damit die CL-Quali perfekt. Einzig in der Phase nach dem Ausgleich konnte Freiburg die Knappen kurzzeitig verunsichern, das Eigentor zum 2:1 brachte dann aber die Verhältnisse wieder ins Lot. Schalke kontrollierte über weite Strecken das Mittelfeld und war heute dann einfach auch die ausgebufftere Truppe, die die jungen Breisgauer eiskalt abkochte. Der Sportclub muss sich aber nicht grämen, beendet eine tolle Saison als Fünfter und wird im nächsten Jahr die Bundesliga mit Stuttgart und Frankfurt in der Europa League vertreten. Das war es fast von dieser Spielzeit, denn noch warten das Pokal- und das CL-Finale als Highlights auf uns. Bis dahin!

Atsuto Uchida setzt vorne nach, ergaunert sich den Ball am gegnerischen Strafraum, geht frei auf Baumann zu, doch legt sich die Pilla dann zu weit vor.

Vier satte Minuten gibt es obendrauf und plötzlich haben es die Breisgauer doch eilig? Kommt etwas spät, werte Herren, und der Abschluss von Schmid geht ohnehin in die zweite Etage.

Nochmal Gefahr: Kruse köpft am langen Pfosten den Ball nach einer Flanke nochmal in die Mitte, dort fehlen Makiadi aber ein paar Zentimeter und wenn er den Ball durchlässt, ist ein Mitspieler dahinter besser postiert.

Wieder bleibt Jones liegen, der mit Jan Rosenthal zusammenrauscht. Die Fans haben ihn nun als als Projektionsziel auserkoren, Pfiffe rasseln auf den US-Boy herab.

Jones bleibt liegen und der Amerikaner weiß, dass man jetzt auch ein wenig länger liegen bleiben kann.

Cédric Makiadi frei durch, ist aber deutlich Abseits. Gibt es die Schlussoffensive?

Unterm Strich bleibt Freiburg heute aber weiterhin unter seinen offensiven Möglichkeiten.

Gelbe Karte für Cédric Makiadi (SC Freiburg)
Taktisches Foul, erneut gegen Raffael.

Gelbe Karte für Matthias Ginter (SC Freiburg)
Der Innenverteidiger hakt gegen Raffael nach, reißt den Brasilianer zu Boden.

Der Peruaner ist heute viel gelaufen und hat nach hinten gut gearbeitet, wird nun vom etwas defensiveren Österreicher ersetzt.

Gelbe Karte für Jefferson Farfán (FC Schalke 04)
Der Peruaner steigt von hinten gegen Ginter zur Sache. Klare Kiste.

Schalke hat mit der erneuten Führung auch das Spiel wieder an sich gerissen, die zarte Freiburger Offensivpflanze wurde im Keim erstickt und man kontrolliert wieder Gegner und Ball.

Wenn das der Unterschied zwischen Champions League und Europa League sein soll, wäre das natürlich extrem unglücklich. Aber passert.

Wie weit ist es jetzt noch her mit der Schalker Souveränität? Freiburg setzt nach, Hildebrand muss gleich wieder am kurzen Pfosten ran, lenkt den Ball gefährlich in die Mitte, dort steht aber zum Glück für Königsblau niemand gut postiert.

Tooor für SC Freiburg, 1:1 durch Jonathan Schmid
... und der bringt den Ausgleich! Einen Befreiungsschlag klärt Kolasinac unzureichend in die Füße des Torschützen. Über Max Kruse geht der Konter schnell auf die linke Seite, Rosenthal scheitert noch an Hildebrand, doch den Abpraller spitzelt der mitgelaufene Schmid über die Linie.

Raffael lässt in der Box super für Farfán abtropfen, der Flügelflitzer wird aber gerade noch so geblockt. Es gibt tatsächlich die erste Ecke für S04...

Immanuel Höhn rauscht in den besserpostierten Huntelaar an der Mittellinie. Foul allemal und der Innenverteidiger tut sich selbst auch noch weh. Nicht sehr geschickt, es geht aber schnell weiter.

Und sofort beißen sich die Hausherren im Mittelfeld wieder die Zähne aus.

So eben Freistoß auf der Gegenseite, Max Kruse von rechts mit Schnitt zum Tor, die Schalker Defensive steht aber auch hier sicher.

Positiv fällt vor allem das offensive Mittelfeld um Draxler und Farfán auf, die konsequent nach hinten mitarbeiten. Das ist man vor allem vom Peruaner eher nicht gewohnt.

Ansonsten kommt derzeit aber auch der bessere Kombinationsfußball von den Schalkern und die Freiburger Defensive, immerhin die Beste der Liga, Bayern einmal ausgenommen, wirkt nicht sicher.

Die Zuschauer sind da, momentan wirkt die eigene Mannschaft aber reichlich ratlos. Schalke hat in dieser Phase keine Mühe.

Was auch diese Szene zeigt: Schalke ist jederzeit nach vorne gefährlich, hier mit dem Hunter. Der Niederländer wird im linken Strafraum bedient, wird aber zu weit hinausgetragen und kann in Rücklage den Schuss dann nicht mehr gut platzieren.

Auf der Gegenseite wird es schon gefährlicher: Flanke von Kruse und in der Mitte rauscht Rosenthal heran, bringt die Fußspitze noch an den Ball, ohne diesen jedoch Richtung Hildebrand mit genügend Druck zu versehen.

... wieder Kern, wieder in die Mauer? Aber war da ein Handspiel im Block beteiligt? Brych lässt weiterspielen, hat auf den zweiten Blick recht und die Proteste der Freiburger halten sich auch in Grenzen.

Freiburg schaltet schnell um, holt eine Ecke heraus. Die ist dann jedoch denkbar schlecht ausgeführt, an der Sechzehnergrenze klären die Knappen.

Vor allem im Mittelfeld bekommt der Sportclub kaum ein Bein auf den Boden, die weißen sind bislang kämpferisch klar überlegen.

Das war schon gut vom Schalker, wenn man Draxler am Sechzehner aber so machen lässt, darf man sich nicht wundern. Ist das die Naivität versus Abgeklärtheit, die diese Duelle entscheiden können? Die nächsten 70 Minuten werden es zeigen.

Jefferson Farfán serviert von rechts, doch der Peruaner setzt zu weit an und das Leder überfliegt alle.

Jetzt muss der Unparteiische ein wenig aufpassen. Körpereinsatz ist ja okay, aber nun reihen sich gleich zwei, drei hitzige Szenen aneinander, die Brych weiterlaufen lässt.

Er soll es können, der junge Sebastian Kerk, doch sein erster Freistoß in der Bundesliga aus 28 Metern landet in der Mauer.

Freiburger Fußball: Schnell geht es über Schmid und Kruse in den Sechzehner, Joel Matip ist allerdings zur Stelle, grätscht den Ball ab.

Also so langsam nimmt die Partie Fahrt auf, Freiburg hat mehr Ballbesitz und fügt sich hier in die Rolle des couragierten Gastgebers.

Ein Freistoß von der linken Seite bringt für den Sportclub nichts ein, danach kommt aber eine gefährlichere Flanke von der anderen Seite auf den langen Pfosten und Innenverteidiger Höhn hat aus spitzem Winkel die erste Chance für die Hausherren.

Warum können wir philosophieren? Weil die Abtastphase voll im Gange ist und die ersten Stafetten durch die Reihen laufen.

Es dürfte durchaus interessant sein, wie vor allem die Hausherren die Partie taktisch angehen. Denn man ist in Zugzwang, muss in jedem Fall gewinnen, will der Schalker Offensive aber mit Sicherheit nicht ins offene Messer laufen.

Die kompletten Aufstellungen sind wie gewohnt links im Menü unter Spielschema einsehbar.

Und so will man bei den Hausherren das i-Tüpfelchen auf eine überragende Saison setzen, auch wenn man mal wieder seinem Namen als Ausbildungsverein alle Ehre macht und die Liga zur kommenden Saison mit den Leistungsträgern dieses Jahres bestückt. So wurde in diesen Tagen die Fünf-Jahres-Wertung oft zitiert und dass die Knappen die bessere Variante für die Bundesliga seien. Sportlich hat es allerdings der verdient, der sich heute durchsetzt, egal mit welcher Perspektive man in die kommende Spielzeit geht. Und dass Trainer Streich dieses Spiel heute sehr ernst nimmt zeigt auch, dass in der kompletten Woche unter Ausschluss der Öffentlichkeit trainiert wurde.

Es hätte alles so einfach sein können werden viele Schalker denken: Der Rahmen am letzten Wochenende war mit den Vertragsverlängerungen von Draxler und Coach Keller gesetzt, man brauchte nur den Sieg gegen einen VfB, für den es im Niemandsland der Tabelle längst um nichts mehr ging, um die Cl-Quali rechnerisch zu fixieren. Und dann das: Unterirdische Leistung, verdiente Niederlage. Man hat sich also für den weitaus schwierigeren Weg in Gelsenkirchen entschieden und fährt mit viel Respekt ins Mage Solar Stadion, aber auch mit einem zuversichtlichen Selbstvertrauen.