Deutschland » Bundesliga 2012/2013 » 19. Spieltag » Liveticker: SpVgg Greuther Fürth - 1. FSV Mainz 05 0:3

Fazit:
Ein bitterer Nachmittag in Fürth geht zu Ende: Ein Sieg hätte es gebraucht, um irgendwie den Zug in Richtung Nichtabstieg noch ins Rollen zu bringen, doch unterm Strich fehlte den Hausherren der rechte Wille und auch die vom Büskens mitgegebene taktische Ausrichtung war zu risikolos: Fürth beschränkte sich bis zum 0:1 Gegentor auf Konter und trug zu einem ganz schwachen Bundesligaspiel bei. Erst danach spielten sie nach vorne, weil es nicht mehr anders ging und rannten dann noch in zwei Konter der Mainzer, die aufgrund der Spielanteile diesen Erfolg zurecht einfahren und im Jahr 2013 weiterhin ohne Gegentor bleiben. Es ist noch früh, aber in Mittelfranken scheinen schon jetzt langsam die Lichter auszugehen, allein die Neuzugänge Đurđić und Park konnten nach ihren Einwechslungen mit ihrer Einsatzbereitschaft überzeugen. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Schiri Fritz macht bei diesem Spielstand pünktlich Schluss.

Nebenbei bemerkt: Das 0:3 ist natürlich zu hoch. Fürth hat über weite Strecken wie gegen die Bayern stabil verteidigt und kassierte die Gegentreffer dann, weil man mehr riskieren musste. Unterm Strich bleibt es jedoch eine Klatsche in einem Spiel, welches man gewinnen musste.

Der Debüt des Mittelfeldspielers ist gelungen. Er brauchte ein wenig, um in die Partie zu kommen, wusste danach aber zu überzeugen, leitete mit seiner Übersicht die Führung ein.

Fürth versucht es noch einmal, zwei Flanken finden in der Mitte keinen Abnehmer.

Und Mainz zieht, Stand jetzt, an Freiburg und Schalke vorbei und darf von Europa träumen. Mit dem Abstieg hat die Truppe von Tuchel ohnehin abgeschlossen, man darf nach oben schauen.

Die Gäste nehmen jetzt auch schon etwas raus, überlassen guten Gewissens dem Gegner das Spielfeld.

Gelbe Karte für Stephan Fürstner (SpVgg Greuther Fürth)
Er fehlt damit am nächsten Wochenende auf Schalke.

Der resultierende Freistoß landet nach einem Gestocher bei Wetklo.

Letztlich muss sich aber natürlich auch Büskens fragen lassen, warum er nicht von Beginn an mehr Risiko gegangen ist. Erst nach der Rückstand wacht sein Team und der Trainer auf, versucht mehr nach vorne.

Jetzt riskiert Büskens natürlich alles, bringt das südkoreanischen Talent, welches in der Winterpause verpflichtet wurde. Außerdem kommt mit Gerald Asamoah nochmal ein erfahrener Mann, der sich für nichts zu schade ist.

Das dürfte es dann für Fürth gewesen sein, die in dieser Szene in Überzahl den Ball einfach nicht klären können bzw. halt einfach auch das Pech haben, dass die Abpraller alle beim Gegner landen.

Nächster Schnitzer im Aufbau und erneut hat der Gastgeber Glück, dass der Konter der Roten sehr hüftsteif daherkommt.

... der Freistoß segelt in den Strafraum, Fürth klärt.

Plötzlich spielt Fürth nach vorne und haut sich voll rein. Warum denn nicht gleich so?

Was macht denn Baba? Er schenkt den Ball im Aufbau her und hat Glück, dass seine Kollegen schnell reagieren und Szalai den Ball schnell wieder abjagen.

Es ist die erste Großchance des Spieles und Mainz kann sofort profitieren. Bitter: Abdul Rahman Baba fälscht den Ball noch ab und so läuft es halt, wenn du unten drin bist. Aber man darf sich irgendwie auch nicht wundern, wenn man so defensiv orientiert spielt. Nun muss Fürth aber mehr machen.

So also der ruhende Ball: Yunus Malli köpft das harmlose Ding an der Sechzehnergrenze weg.

Vor allem Sercan Sararer, eine der großen Enttäuschungen der Hinrunde, kommt auch heute überhaupt nicht in die Partie und kann das Offensivspiel des Gastgebers aus dem Mittelfeld nicht beflügeln.

Es ergibt sich schnell das alte Bild: Mainz hat Ballbesitz, die Mittelfranken ziehen sich weit zurück.

Marcel Risse schickt direkt mal Szalai in die Gasse, doch der Ball ist knapp zu steil für den Ungar.

Eine Minute müssen die Zuschauer die Geschichte hier noch aushalten.

Nikola Đurđić läuft sich warm und es wäre eine Überraschung, wenn er zur Pause nicht kommen würde. Derweil gibt es den zweiten Eckball für die Kleeblätter...

Plötzlich Sararer! Endlich spielt es Fürth besser, Stieber flankt von links aus dem Halbfeld an den langen Pfosten, wo der Türke per Kopf wohl noch einmal ablegen will. Eventuell ist es auch ein Abschluss, letztlich egal, weil ein Abwehrspieler abblockt.

Fehlpass der Mainzer über fünf Meter ins Aus: So siehts hier aus.

Endlich mal eine Szene mit Bums! Leider im negativen Sinne: Robert Zillner und Nikolče Noveski prallen unglücklich aneinander und der Mazedonier muss behandelt werden.

Nicolai Müller rennt ins Abseits: Erwähnenswert, weil das zum wiederholten Male ziemlich knapp ist und die Fürther Abwehr sich da auf dünnem Eis bewegt.

Und so zieht das Spiel im Mittelfeld seine Bahnen und vor beiden Toren wird der Ball ohne Not zum Gegner gespielt.

Aktuell Handballverhältnisse in Führt: Mainz spielt um das Abwehrbollwerk, Lücke Fehlanzeige.

Es bleibt weiter bei Andeutungen: Yunus Malli steckt mal schön auf Marco Caligiuri durch, der bringt die Flachflanke von links aber ohne Druck hinein und das ist dann ein besserer Rückpass auf Hesl.

Das Bemühen der Hausherren schnell nach vorne zu spielen ist erkennbar, aber viele Ungenauigkeiten verhindern weiterhin fast alles. Außerdem muss die Frage erlaubt sein, ob man mit dieser Ausrichtung in ein so wichtiges Spiel gehen will: Eigeninitiative ist kaum zu sehen.

Aua! Thomas Kleine bekommt von Ádám Szalai den Ellenbogen ab und muss hier behandelt werden. Keine Absicht des Ungar allerdings.

Fast zwanzig Minuten in die Partie ist es ein zähes Unterfangen. Fürth lässt Mainz mal machen, denen aber von der Spielanlage auch eher ein offensiverer Gegner liegt. Chancen sind Mangelware und auch das offensive Potential beider Teams ist bislang überschaubar.

... der abgewehrte Ball geht am Sechzehner an Yunus Malli, dessen Flanke ist sichere Beute für Hesl.

Im direkten Gegenzug gelangt Marco Caligiuri im linken Strafraum in Position, sein Schlenzversuch in die lange Ecke wird von der Abwehr jedoch geblockt.

Gelbe Karte für Yunus Malli (1. FSV Mainz 05)
Der Startelfdebütant geht übermütig einem versprungenen Ball nach und erwischt Stephan Fürstner mit gestrecktem Bein.

Der Gastgeber überlässt in dieser Anfangsphase Mainz die Initiative, hofft auf Konter. Die Gäste bauen in Ruhe auf und warten auf die Lücke.

Mainz deutet das erste Mal seine spielerische Klasse an: Eine schöne Kombination am Sechzehner endet jedoch mit einem Abseitspfiff.

Ansonsten ist die Abtastphase in vollem Gange, viel spielt sich im Mittelfeld ab.

Auf der Gegenseite wird Zoltán Stieber im Strafraum über links eingesetzt, braucht aber ein bisschen zu lange mit der Ballverarbeitung und dann ist die Abwehr zur Stelle.

Die Hausherren stoßen an, spielen in den grün-weiß-gestreiften Heimtrikots von links nach rechts, die Gäste in rot.

Und auch Tuchel tauscht einen seiner Offensive aus, sucht ebenfalls neue Akzente.

Dafür müssten die Mittelfranken allerdings endlich ihren ersten Heimsieg der Saison einfahren. Bisher langte es nur zu drei Punkteteilungen und das ist einer der Gründe, warum es für Führt so düster aussieht. Wir dürfen also gespannt sein, ob die Spielvereinigung heute endlich einen Schritt in die richtige Richtung macht oder ob Mainz sich weiter an den internationalen Plätzen festbeißen wird. Die Leitung der Partie hat Marco Fritz, an den Linien assistieren Volker Wezel und René Kunsleben.

Auf der Gegenseite muss Büskens auf Edgar Prib, Heinrich Schmidtgal und Bernd Nehrig verzichten und stellt die Startformation vom defensiveren 4-1-4-1 gegen Bayern auf 4-2-3-1 um. In der Innenverteidigung wird Lasse Sobiech durch Mergim Mavraj ersetzt, außerdem geht Robert Zillner in die Zentrale, der defensive Grieche Thanos Petsos rückt wieder auf die Bank. Das Debüt von Stürmer Đurđić verschiebt sich noch, der serbische Neuzugang ist zwar wieder fit, hat aber noch keine 90 Minuten in den Beinen und sittz zunächst auf der Bank. Der Coach stellte vor der Partie klar, das man mit einem Dreier heute den Glauben und die positiven Gefühle bestärken will. Er versteht einen Sieg heute als Türöffner in einer positive Rückserie.

Personell hat sich bei den Mainzern unter der Woche noch einmal etwas getan: Eugen Polanski wechselt mit sofortiger Wirkung zur TSG Hoffenheim und der Däne Niki Zimling wird den FSV verstärken, der heute aber noch nicht im Kader steht. Der Nationalspieler mit internationaler Erfahrung auch im Klubfußball soll in der Zentrale agieren und wurde nun aufgrund des Abgangs von Polanski schon früher als geplant verpflichtet. Die Mainzer beobachten den Mittelfeldspieler nämlich schon länger, ein Transfer war aber erst für die kommende Saison vorgesehen.

Ist Fürth noch zu retten? Diese Frage sei kurz nach Rückrundenbeginn erlaubt, das Team von Mike Büskens ziert mit zwölf Zählern Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz den letzten Tabellenplatz. Der Relegationsplatz immerhin, ist als Ziel noch erreichbar: Hoffenheim liegt nur vier Punkte vor den Kleeblättern. Den Rückrundenauftakt bei den Bayern ging 0:2 verloren, das kann aber passieren. Umso wichtiger ist es heute, den Riesenerfolg vom Hinspiel, der den ersten Bundesligaerfolg des Aufsteigers markierte, zu wiederholen.