07.09.2015 17:25 Uhr

Hamrén: "Österreich praktisch bei der EM"

Erik Hamrén streute den Österreichern Rosen
Erik Hamrén streute den Österreichern Rosen

Österreich gastiert am Dienstag (ab 20:45 im weltfussball-Liveticker) in der EM-Qualifikation auswärts in Schweden, dessen Teamchef Erik Hamrén dem Tabellenführer der Gruppe G schon vorzeitig zur Endrunden-Teilnahme gratulierte.

"Österreich war sehr geschickt in dieser Qualifikation", lobte Schwedens Teamchef Erik Hamrén bei der Abschlusspressekonferenz, "sie haben oft um ein Tor gewonnen. Für mich sind sie praktisch bei der EM." Die gegenwärtig realen Verhältnisse fordern von Österreich noch einen Punktgewinn zur Fixierung der Endrunddenteilnahme. Schweden liegt mit sieben Zählern zurück, muss nach dem 0:1 in Moskau wieder zittern. Russland, das am Dienstag zeitgleich in Liechtenstein spielt, liegt nur einen Punkt hinter dem Zweiten. Die EM-Quali wird zum Schwedenkrimi.

Was war schief gelaufen in Russland? "Wir hätten aggressiver sein müssen", räumte Hamrén ein. Er habe das Spiel vercoacht, warfen ihm manche schwedische Kommentatoren vor. Seine 4-5-1-Formation stieß nur auf wenig Gegenliebe. "Das Gerede über Zahlen ist manchmal exzessiv. Das Verhalten im System ist wichtig." Seine Kritiker dürfen sich dennoch freuen, Hamrén kündigte Änderungen an: "Die Wechsel haben nicht damit zu tun, dass jemand schwach war, sie haben taktische Gründe und wir brauchen frische Beine." Eine Rückkehr zum in Schweden positiv besetzten 4-4-2 steht an.

Sollte Zlatan Ibrahimovic fit werden - die Entscheidung fällt am Matchtag, aber Hamrén ist zuversichtlich -, dann wäre zu Beginn auch ein Platz auf der Bank denkbar. Marcus Berg wird im Sturm jedenfalls erwartet. Sonst könnte Hamrén zwischen Ola Toivonen oder den 23-jährigen und damit im Gefüge der schwedischen Nationalmannschaft jungen Isaac Thelin entscheiden. Die Wahl des Youngsters könnte als weitere Besänftigung für so manche kritische Stimme in Schweden gedeutet werden, die nach dem Triumph bei der U21-EM im vergangenen Juni in Tschechien einen rascheren Einbau der Talente forderte. Die Randbemerkung sei erlaubt, die Startelf in Moskau war im Schnitt 28,9 Jahre alt, inklusive Einwechselspieler sogar 30,6.

Der zuletzt gesperrte Kim Kallström wird wieder dabei sein. Der 32-jährige Routinier nahm neben Hamrén am Podium Platz, urteilte über Österreich: "Ein gutes Team, das sehr stabil ist. Wir sind aber gleich gut und haben die Qualität zu gewinnen. Auch wenn es schwer wird."

Kallström überraschte bei der Pressekonferenz zudem mit einer emotionalen Ansprache, nachdem seitens des Verbandes angedeutet wurde, dass eine Aktion zum in Europa aktuellen Flüchtlingsthema gesetzt wird. Auch Österreichs Nationalteam hatte sich im Vorfeld des Spiels gegen Moldau dazu geäußert. "Es ist etwas, das so weit weg ist vom Sport ist", so Källström, "aber Sportler und Personen der Öffentlichkeit können einen Unterschied machen. Wir sind nicht nur Bürger dieses Landes, sondern alle Bürger der Welt. Es ist wichtig etwas für Menschen zu tun, die in Schwierigkeiten stecken, weil andere Menschen sehr schlechte Entscheidungen getroffen haben." Von Teamchef Hamrén gab es dazu Applaus.

Mehr dazu:
>> ÖFB-Team in Schweden in Position der Stärke 

Sebastian Kelterer, weltfussball.at aus Solna

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