29.05.2014 09:30 Uhr

Junuzović träumt immer noch von Kanada

Die U20-WM 2007 soll nicht das letzte Turnier für Zlatko Junuzović gewesen sein
Die U20-WM 2007 soll nicht das letzte Turnier für Zlatko Junuzović gewesen sein

Schnick, schnack, schnuck! In Österreich besser bekannt als "Schere, Stein, Papier" hat nun auch im ÖFB-Team wieder Saison. Mit Zlatko Junuzović und Michael Liendl stehen jene beiden Spieler im Kader der Nationalmannschaft, die am 9. Mai 2010 beim 1:0-Sieg der Wiener Austria bei RB Salzburg mit ihrem Spielchen um eine Freistoßausführung zu violetten Kultfiguren wurden.

Junuzović gewann gegen Liendl, setzte den Ball anschließend herrlich über die Mauer und ließ die Salzburger Träume platzen, wo bereits die Eiskübel mit Sekt für die Meisterfeier im eigenen Stadion parat standen. Anschließend ließ man bei den Veilchen sogar T-Shirts mit "Schnick, schnack, schnuck" drucken, die zum Renner wurden.
>> Schnick, schnack, schnuck in Salzburg

Vier Jahre später sind Junuzović und Liendl im Nationalteam wieder vereint - eine Neuauflage von Schere, Stein, Papier beim Länderspiel gegen Island am Freitag (ab 20:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) in Innsbruck ist zumindest theoretisch möglich.

Viel mehr beschäftigt Zlatko Junuzović aber sein großer Traum: Die EM 2016 in Frankreich. Der ÖFB-Teamspieler machte gegenüber weltfussball beim Trainingslager in Seefeld klar, dass er immer noch von der U20-WM 2007 in Kanada träumt und dies nicht das letzte Turnier seiner Karriere gewesen sein soll.

"Ist fix im Kopf drin"

"Seit der Weltmeisterschaft damals ist das fix im Kopf drin. Ich will mit Österreich und dem A-Team zu einem großen Turnier. Das war damals 'nur' die U20, aber dennoch ein ganz großes Highlight. Kein einziger, der damals dabei war, wird es je vergessen", geriet "Juno" im weltfussball-Gespräch ins Schwärmen.
>> Die U20-WM 2007 in Kanada

Rubin Okotie, "Jimmy" Hoffer, Zlatko Junuzović, Sebastian Prödl, Veli Kavlak oder Markus Suttner: Die rot-weiß-roten Talente stürmten damals bis ins Semifinale. Noch heute kann der Mittelfeld-Turbo die Namen der damaligen Kontrahenten wie auf Knopfdruck aufzählen: "Ángel Di María oder Kun Agüero bei Sieger Argentinien, Arturo Vidal oder Alexis Sánchez von Chile, gegen die wir um den dritten Platz gespielt haben, oder Luis Suárez bei Uruguay - einfach unglaublich!"

"Es war ein Erlebnis und ich will bald wieder neue Erlebnisse dieser Art haben. Wir hatten schon dieses Mal in der WM-Qualifikation die große Chance, aber wir haben es nicht geschafft. Doch in Frankreich wollen wir unbedingt dabei sein", so der Legionär von Werder Bremen.

Vertragsverhandlungen mit Bremen laufen

In Bremen läufen längst die Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung mit Junuzović, der gemeinsam mit Landsmann und ÖFB-Teamkollegen "Basti" Prödl auch im Mannschaftsrat von Werder ist. Nach einer schwierigen Saison, in der die Bremer am Ende aber doch sicher den Klassenerhalt schafften, versucht Junuzović nun bei der Nationalmannschaft den Kopf frei zu bekommen.

"Es war wirklich eine ganz schwierige Saison, die sehr intensiv und anstrengend war. Auch mental war es nicht einfach, dass alles zu verarbeiten. Aber jetzt will ich hier mit dem Nationalteam einen schönen Abschluss schaffen, um dann ein gutes Gefühl für den Urlaub zu haben", so die Laufmaschine.

Gleich sieben verschiedene Positionen musste Junuzović bei Werder spielen, weil das Verletzungspech die Bremer zu zahlreichen Umstellungen gezwungen hatte. Im Nationalteam hingegen hat er längst seinen idealen Platz im zentralen Mittelfeld gefunden. Ob mehr in der Offensive, oder als "Sechser" vor der Abwehr spiele keine so große Rolle.

Sprach's, trank seinen Fruchtsaft aus und verließ die Gesprächrunde mit einem breiten Grinsen. Schnick, schnack, schnuck und Junuzović lächelt.

Mehr dazu:
>> Stunde der Wahrheit für Marcel Koller
>> Die große Show des Marko Arnautović

Christian Tragschitz, weltfussball.at aus Seefeld

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten