12.06.2019 14:30 Uhr

Kahn in "sehr engem Austausch" mit FC Bayern

Oliver Kahn glaubt nicht an Fortbestehen der 50+1-Regel
Oliver Kahn glaubt nicht an Fortbestehen der 50+1-Regel

Die Gespräche zwischen dem ehemaligen Fußball-Nationaltorwart Oliver Kahn und Bayern München über eine Rückkehr zum Rekordmeister sind "sehr weit entwickelt". Es sei "kein Geheimnis, dass wir in einem sehr, sehr engem Austausch sind", sagte Kahn am Mittwoch bei der Spielmacher-Konferenz in Hamburg.

Noch sei aber "nichts spruchreif", sagte Kahn, der ab dem kommenden Jahr in München als Nachfolger von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge aufgebaut werden soll: "Ich spreche nicht gern über Dinge, die noch nicht in trockenen Tüchern sind."

Präsident Uli Hoeneß hatte Kahn zuletzt als "Wunschkandidaten" für die Rummenigge-Nachfolge bezeichnet. Rummenigges Vertrag als Vorstandsvorsitzender läuft Ende 2021 aus. Kahn soll aber schon im Januar 2020 im Vorstand einsteigen und dort von Rummenigge in einer Art Probezeit eingearbeitet werden.

50+1-Regel wird "Stück für Stück verschwinden"

Außerdem sprach Kahn auf der Konferenz über künftige Entwicklungen im deutschen Fußball. So gehe der einstige Torhüter davon aus, dass die 50+1-Regel "Stück für Stück verschwinden wird".

Der geltende Grundsatz, dass Investoren in Deutschland nur die Mehrheit an einem Verein halten dürfen, wenn sie diesen mehr als 20 Jahre ununterbrochen und erheblich gefördert haben, stehe "rechtlich auf extrem wackligen Füßen", sagte Kahn am Mittwoch bei der Spielmacher-Konferenz in Hamburg.

Kahn riet den Vereinen, sich "strategisch" auf den Fall von 50+1 vorzubereiten und "sich auf die positiven Aspekte zu konzentrieren".

Zugleich warb der ehemalige "Titan" dafür, Investoren nicht grundsätzlich zu verteufeln. "In erster Linie ist ein Investor daran interessiert, das ganze System besser zu machen", sagte Kahn und verwies auf den Fußball in England, wo 50+1 für Manchester City und Co. nicht gilt: "Ich kann nicht feststellen, dass die Begeisterung weniger geworden wäre, im Gegenteil."

Kahn als Unternehmer bei der Veranstaltung

Für die drei Bundesliga-Klubs Bayer Leverkusen, VfL Wolfsburg und TSG Hoffenheim besteht eine Ausnahme von der 50+1-Regel. In Leverkusen (Bayer) und Wolfsburg (VW) sind die Investoren milliardenschwere Unternehmen, in Hoffenheim hatte Dietmar Hopp als Mäzen lange Jahre Millionen in den einstigen Dorfklub gesteckt. Bei Hannover 96 kämpft Klubchef Martin Kind ebenfalls für eine Bewilligung.

Bei der dritten Spielmacher-Konferenz im Cruise Center in der Hamburger HafenCity diskutierten am Mittwoch über 1000 Gäste aus Deutschland, Europa und den USA über die großen Zukunftsthemen des Fußballs. Kahn war in seiner Rolle als Unternehmer (Goalplay) Stargast der Veranstaltung.

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