12.08.2019 07:30 Uhr

Hummels über Rückkehr, Kovac und Ziele

Mats Hummels kehrte vom FC Bayern zum BVB zurück
Mats Hummels kehrte vom FC Bayern zum BVB zurück

Nach seiner Rückkehr zum BVB will Mats Hummels auch mit den Schwarz-Gelben voll angreifen und den FC Bayern vom Thron stoßen. Die Voraussetzungen sind in den Augen des neuen Dortmunder Abwehrchefs ideal.

Die Borussia habe einen "sehr guten Kader mit verschiedenen Stärken und Charakteren. Wir werden auf viele Stärken und Schwächen unserer Gegner reagieren können", erklärte Hummels im "kicker"-Interview.

Dass der BVB wie in der Vorsaison noch einmal neun Punkte Vorsprung auf den FC Bayern herausspielt, sei zwar die "wenig wahrscheinliche Variante", sollte das Team Spannung und Konstanz über einen langen Zeitraum hochhalten, "sind wir eine Top-Mannschaft", glaubt der 30-Jährige, dass die Schwarz-Gelben auch in der Saison 2019/20 ein Wort um den Titel mitreden werden. 

Hummels: Darum bin ich zum BVB gewechselt

Warum sich Hummels für eine Rückkehr zum BVB entschied, begründete der Innenverteidiger zum einen mit der Qualität des Kaders: "Die drei Transfers, die schon vor mir getätigt wurden plus die Mannschaft, die schon da war, stimmen mich zuversichtlich, dass es auf dem Platz richtig Spaß machen kann. Dass wir attraktiv und erfolgreich spielen können."

Fast noch wichtiger war Hummels allerdings die Rolle, die die Dortmunder Verantwortlichen für ihn vorgesehen haben. "Mit am meisten hat mich Aki Watzke mit der Rolle getroffen, die ich einnehmen soll - auch mit anzuführen. Das war für mich mit der größte Anreiz", gab der 30-Jährige zu. Es sei sein Anspruch, "Siegermentalität mit reinzubringen".

Die hohe Ablösesumme sieht Hummels nicht als zusätzlichen Ballast. "Angesichts dessen, was ich selbst von mir erwarte, hat es keine Bedeutung für mich, wie viel ich gekostet habe. Die Höhe der Ablöse verändert bei mir nichts."

Das Erfolgsgeheimnis? Cool bleiben

Um seine Qualitäten voll ins Spiel der Borussia einbringen und positiv auf seine Mitspieler einwirken zu können, ist für Hummels vor allem eins wichtig: cool bleiben. "Tatsächlich versuche ich diese Ruhe auf dem Platz zu verkörpern: Wenn der Gegner presst, wenn wir hinten drinstehen, bemühe ich mich, für Entlastung zu sorgen, Angriffe oder - idealerweise - Torchancen einzuleiten", so der neue Abwehrchef des Vize-Meisters.

Dass es ihm nicht immer gelingt, besagte Ruhe zu bewahren, musste Hummels allerdings auch eingestehen. So haben ihm zum Beispiel nach seinem schweren Fehler im Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid 2013, als er das 1:1 verschuldete, "schon ein paar Minuten die Füße gezittert".

Hummels hatte regelmäßigen Kontakt zum BVB

Die Entwicklung, die der BVB in den vergangenen Jahren genommen hat, ist auch Hummels nicht verborgen geblieben. Der Verein sei größer und noch bekannter geworden, die Mannschaft "deutlich internationaler", meinte der 30-Jährige, der auch zu seiner Zeit beim FC Bayern Kontakt zu den Schwarz-Gelben hielt. 

"Wir haben uns tatsächlich oft ausgetauscht. Nicht täglich, aber regelmäßig", sagte Hummels über sein Verhältnis zu Hans-Joachim Watzke. "Dass Borussia Dortmund mir auch während meiner drei Bayern-Jahre zuletzt nicht ganz egal war, habe ich immer wieder durchschimmern lassen", gab der Abwehrspieler zu.

Hummels widerspricht Kovac: "Stimmt einfach nicht"

Statt zurück nach Dortmund hätte Hummels in diesem Sommer auch ins Ausland wechseln können. "Es gab ein paar Möglichkeiten für mich", verriet er: "Für mich stand dann fest: Wenn ich wechsle, dann nach Dortmund." Dass er, wie von Bayern-Coach Niko Kovac behauptet, vor dem Konkurrenzkampf in München weggelaufen sei, "stimmt einfach nicht", stellte Hummels klar.

Obwohl sein Abschied aus München nicht ganz reibungslos verlief, will Hummels nicht nachkarten: "Ich hatte eine gute Zeit bei den Bayern." Auch in der Champions League sei der Rekordmeister - abgesehen von der Saison 2018/19 - schließlich "nicht so unerfolgreich" gewesen.

Ganz ähnlich soll es in der Königsklasse auch mit dem BVB laufen: "Wir wollen es in den K.o.-Runden schon etwas weiter als in der vorigen Saison schaffen. Und wenn wir rausfliegen, dann möglichst auf Augenhöhe."

Dass Hummels seine Qualitäten in Zukunft auch wieder im Nationaltrikot einbringen kann, glaubt er nicht: "Aktuell sieht es nicht danach aus." Allerdings würde er sich "nicht dagegen wehren", wenn er noch einmal die Chance bekäme, das DFB-Dress zu tragen. 

 

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten