27.11.2019 08:35 Uhr

Netzer bremst Gladbach und ermahnt den BVB

Günter Netzer hat über die Lage in Gladbach gesprochen
Günter Netzer hat über die Lage in Gladbach gesprochen

Fußball-Ikone Günter Netzer hat seinen Ex-Klub Borussia Mönchengladbach gelobt und eine Ermahnung in Richtung von Borussia Dortmund geschickt. Während der BVB zu wenig aus seinen Möglichkeiten mache, sieht der 75-Jährige auf der Seite von Gladbach "eine richtige Angriffswucht", wie er im Gespräch mit der "Sport Bild" erklärte. 

"Thuram im Sturm, in Verbindung mit Pléa, das ist etwas Außergewöhnliches", geriet Netzer gegenüber der Sportzeitschrift ins Schwärmen. Das Angriffsspektakel der Fohlenelf sehe er sich gerne an. "Das in Verbindung mit einem sehr guten Trainer, der die Gemeinschaft pflegt", sei der Grund, "warum Gladbach oben steht".

Lange Jahre habe er Gladbach etwas gemieden, verriet Netzer, da er dem Verein vorgeworfen hatte, zu wenig aus seinen Möglichkeiten zu machen. "Das war für mich nicht ausreichend. Es wurde ja teilweise schon fast gefeiert, wenn man nicht abstieg."

Trotz des neuen Stadions und der soliden Finanzen "gab es lange eine sportliche Stagnation, von Titeln war man lange weg", blickte der frühere TV-Experte zurück. Nun aber gehe der Blick wieder nach vorn, auch dank Sportchef Max Eberl und Neu-Coach Marco Rose.

"Ich verneige mich vor Eberl: Diesen Trainer zunächst zu finden und dann noch den Mut zu haben, ihn zu holen, ist etwas ganz Großartiges. Man kann von einem Trainer nur überzeugt sein, wenn man dessen Mannschaft spielen sieht und davon beeindruckt ist", erklärte Netzer.

"Rose ist ein Typ, der die Spieler auf eine Art und Weise erreicht, die ihnen gefällt. Er hat Ideen, welche die Spieler zu 100 Prozent gewillt sind, sie auszuüben. Es war bislang eine großartige Leistung, aber es ist erst ein Drittel der Saison gespielt", warnte Netzer. 

Netzer: "BVB gibt ein Bild ab, das ..."

Deshalb sei die Frage danach, ob der aktuelle Spitzenreiter der Fußball-Bundesliga am Ende der Saison auch den Titel holten könnte, zur Zeit "Unsinn". "Bayern wird sich am Ende durchsetzen, sie haben das größte Potenzial. Bayern müsste sich einen großen Aussetzer leisten, damit sie nicht Meister werden. Dann müsste sich jeder Spieler hinterfragen", schob Netzer den Träumereien der Fans einen Riegel vor. 

"Für die Meisterschaft ist Gladbach aber noch nicht weit genug. Die Entwicklung ist höchst erfreulich, aber es ist schön, dass deswegen dort niemand durchdreht", freute sich der 75-Jährige, der mit der Fohlenelf Anfang der Siebziger zweimal deutscher Meister wurde. 

Zudem sei neben dem FC Bayern auch der BVB immer ein Kandidat auf die Schale, auch wenn die Schwarz-Gelben zur Zeit straucheln.

"Man darf Dortmund nicht abschreiben. Sie geben im Moment ein Bild ab, das nicht ihren Möglichkeiten entspricht", erklärte Netzer. Darüber müsse sich der BVB Gedanken machen. "Dortmund hat viel mehr drauf, als in den letzten Wochen geleistet wurde", betonte der frühere Nationalspieler. 

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