07.05.2020 09:07 Uhr

Rückkehr der deutschen Bundesliga am 16. Mai

Die deutsche Bundesliga könnte gleich mit dem Revierderby neu beginnen
Die deutsche Bundesliga könnte gleich mit dem Revierderby neu beginnen

Nach dem grünen Licht durch die Politik will die deutsche Bundesliga die Saison am 16. Mai fortsetzen. Doch nicht alle Klubs sind mit dem schnellen Restart zufrieden.

Jetzt soll es für die deutsche Bundesliga ganz schnell gehen. Nach der ersehnten Freigabe durch Bund und Länder für Geisterspiele beschloss das Präsidium der Deutschen Fußball Liga noch vor der für Donnerstag einberufenen Mitgliederversammlung, die seit Mitte März unterbrochene Saison bereits am 16. Mai fortzusetzen.

"Nach Abwägung aller Argumente" habe sich der Dachverband für diesen Termin entschieden, heißt es in einem Schreiben an die 36 Klubs der 1. und 2. Liga, aus dem der "Kicker" zitierte. Doch diese rasche Wiederaufnahme des Spielbetriebs nach nur wenigen Tagen Mannschaftstraining stößt nicht auf ungeteilte Zustimmung. "Im Sinne der Integrität des Wettbewerbs werben wir dafür, die Saison erst nach einem zweiwöchigen Mannschaftstraining wieder zu beginnen", hatte Werder Bremens Fußball-Geschäftsführer Frank Baumann vor der DFL-Entscheidung gesagt und den 23. Mai als Wunschtermin für den Restart genannt. Ähnlich hatte sich der Vorstandsvorsitzende des FSV Mainz 05, Stefan Hofmann, geäußert.

Doch die DFL versicherte, sie habe sich längst "mit denkbaren Terminen für die Saisonfortsetzung eingehend beschäftigt". Und darf sich wohl der Mehrheit der Klubs mit dem Votum für den 16. Mai sicher wähnen. "Es gibt keinen Grund dafür, länger zu warten", sagte RB Leipzigs Geschäftsführer Oliver Mintzlaff. Auch Bayer Leverkusens Sportchef Simon Rolfes versicherte, es seien "alle in der Lage", schon am Wochenende um den 16. Mai wieder zu spielen.

Deutsche Bundesliga: Revierderby zum Restart?

Statt um den konkreten Starttermin soll es nun also am Donnerstag darum gehen, mit welchem Spieltag die Saison fortgesetzt wird. Sollte die DFL die Wiederaufnahme mit dem 26. Spieltag planen, der Mitte März als erster wegen der Corona-Pandemie verschoben werden musste, gäbe es zum Auftakt unter anderem gleich das Revierderby zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04. "Sportlich ist das nach wie vor eine große Rivalität. Beide Klubs haben sich in den letzten Monaten aber auch fair unterstützt", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke der "Bild".

Bevor aber wieder gespielt werden darf, müssen sich die Mannschaften zunächst auf Forderung der Politik allesamt in eine mehrtägige Quarantäne begeben. "Die Klubs und ihre Angestellten stehen jetzt voll und ganz in der Verantwortung, die medizinischen, hygienischen und organisatorischen Anforderungen entsprechend umzusetzen", mahnte DFL-Chef Christian Seifert in der "ARD".

Über das Skandalvideo von Hertha-Profi Salomon Kalou, der sich in der Kabine der Berliner bei mehreren Verstößen gegen die Abstands- und Hygieneregeln filmte, zeigte sich Seifert "wirklich sehr wütend". Die Bilder hätten "sehr viele Menschen sehr verärgert und sehr verstört", betonte der Liga-Geschäftsführer.

"Hart arbeiten, dass die Saison zu Ende geht"

Neun Spieltage stehen in der 1. und 2. Liga noch aus. Mit dem medizinischen Konzept ihrer Taskforce will die DFL verhindern, dass eine größere Zahl von Neuinfektionen bei Spielern, Trainern oder Betreuern doch noch einen Saisonabbruch erzwingt. "Wir stellen uns immer noch darauf ein, dass wir weiter hart arbeiten müssen, dass die Saison zu Ende geht", sagte Seifert.

Zugleich sieht sich der deutsche Spitzenfußball in einer Vorreiterrolle. "Unser Konzept findet international großen Anklang, hierzu stehen wir auch bereits mit der UEFA und anderen Nationalverbänden im Austausch", sagte der DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius.

In anderen europäischen Topligen wie in England, Italien und Spanien ist wegen der deutlich schwereren Folgen der Corona-Pandemie ein Wiederbeginn noch weiter entfernt. In Frankreich und den Niederlanden wurde die Meisterschaft schon abgebrochen. In Österreich werden in der am Donnerstag stattfindenden Außerordentliche Hauptversammlung der Bundesliga weitere Weichen gestellt.

apa

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