26.03.2021 14:48 Uhr

Saša Kalajdžić: Sein Weg zum ÖFB-Hoffnungsträger

Saša Kalajdžić (l.) will auch gegen die Färöer jubeln
Saša Kalajdžić (l.) will auch gegen die Färöer jubeln

"Vor fünf Jahren war es gefühlt unmöglich für mich, für das A-Team zu spielen", sagt Saša Kalajdžić. Nach seinen ersten beiden Länderspieltoren für Österreich gilt der Wiener als große Offensivhoffnung für das ÖFB-Team.

Selbst wenn es für Österreichs Nationalmannschaft beim WM-Qualifikationsstart nicht zu drei Punkten gereicht hat, darf sich immerhin ein ÖFB-Spieler als Gewinner fühlen. Saša Kalajdžić erzielte am Donnerstag beim 2:2 in Glasgow gegen Schottland beide Treffer der Gäste und konnte damit seine überragende Form beim VfB Stuttgart auch im Team umsetzen.

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Dabei hätte Kalajdžić beinahe über einen Triplepack gejubelt - sein vermeintliches 2:0 für die ÖFB-Auswahl wurde jedoch vom spanischen Schiedsrichter Carlos del Cerro Grande wegen eines angeblichen Fouls an Kieran Tierney aberkannt. "Natürlich habe ich ein bisschen mit den Händen gearbeitet. Aber wenn du in Schottland spielst und siehst, was in diesem Spiel alles nicht gepfiffen wurde, finde ich das schon ein bisschen zu leicht. In Österreich pfeift man das vielleicht, doch in England reagiert man nicht einmal darauf", ärgerte sich der Stürmer.

Kalajdžić reichten aber auch zwei Tore, um seinen Ruf als heimischer Hoffnungsträger für den weiteren WM-Quali-Verlauf und die EM zu untermauern. Daran war noch nicht zu denken, als er im Sommer 2016 von Donaufeld zu den Admira Juniors wechselte. "Vor fünf Jahren war es gefühlt unmöglich für mich, für das A-Team zu spielen", sagte Kalajdžić am Freitag vor dem Rückflug von Schottland nach Wien.

Kalajdžić von Verletzungen geläutert: "Dein Körper ist dein Kapital"

Damals hatte der Zwei-Meter-Goalgetter mit einem massiven Wachstumsschub zu kämpfen. "Das war nicht einfach und vielleicht auch der Grund für die eine oder andere Verletzung." Am schwersten erwischte es den 23-Jährigen im Juli 2019 - kurz nach seinem Wechsel von der Admira zum VfB Stuttgart erlitt er einen Kreuzbandriss, einen Innenbandriss und einen Außenmeniskusriss und musste viele Monate pausieren.

Aus dieser Erfahrung zog Kalajdžić seine Lehren. "Ich achte jeden Tag auf meinen Körper. Dein Körper ist dein Kapital, wenn du da nachlässig bist, wird er es dir zurückzahlen. Und wenn du ihn gut behandelst, wird er es dir auch zurückzahlen", sagte der Wiener.

Diese Einstellung warf zuletzt Rendite ab - Kalajdžić traf sieben Partien in Folge und stellte damit Stuttgarts Klubrekord ein. Dass es nun auch im Nationalteam klappte, macht die Freude umso größer. "Ich bin extrem happy, meine ersten Tore für Österreich gemacht zu haben", erklärte der Mittelstürmer, schränkte aber auch ein: "Es hätte besser geschmeckt, wenn wir gewonnen hätten."

Ein Wermutstropfen ist auch, seinen eigenen Senkrechtstart ausgerechnet während einer Pandemie und damit in leeren Stadien erleben zu müssen. "Das tut am meisten weh, dass ich in Stuttgart noch nie vor voller Kulisse gespielt habe", erklärte Kalajdžić.

Kalajdžić freut sich auf Zusammenspiel mit Arnautović

Ein im vergangenen Jahr noch im Raum stehender Wechsel zum serbischen Verband ist endgültig passé, auch wenn Kalajdžić zugab, dass Serbiens Auswahl "nie kein Thema" gewesen sei. "Aber ich bin einfach froh, jetzt hier zu sein, Spaß zu haben und für Österreich spielen zu dürfen", meinte der Sohn bosnischer Serben.

Ebenfalls serbische Wurzeln hat der bei diesem Lehrgang fehlende Marko Arnautović, der als Österreichs Einserstürmer gilt. Teamchef Franco Foda deutete nach dem Schottland-Spiel an, dass er sich auch eine Aufstellung mit Kalajdžić und Arnautović vorstellen könne. "Ich würde es sehr schön finden, mit ihm miteinander zu kicken", beteuerte der Stuttgart-Profi.

In Abwesenheit des China-Legionärs könnte Kalajdžić auch gegen die Färöer beginnen. "Das kann einerseits ein gutes Spiel für einen Stürmer sein, andererseits kann es sein, dass man gefühlt von drei Mann gedeckt wird", sagte der Ex-Admiraner mit Blick auf die zu erwartende Defensivtaktik der Färinger am Sonntag in Wien.

apa

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