20.07.2022 08:01 Uhr

Zellhofer und Ingolitsch vor 2.-Liga-Debüt

Fabio Ingolitsch ist der zweitjüngste Coach in der 2. Liga
Fabio Ingolitsch ist der zweitjüngste Coach in der 2. Liga

Die am Freitag beginnende Saison der 2. Liga rückt auch die zwei jüngsten Coaches in Österreichs Profifußball ins Rampenlicht. Der 28-jährige Alexander Zellhofer versucht sich an der Seitenlinie von Aufsteiger Vienna, FC-Liefering-Trainer Fabio Ingolitsch ist mit 30 Lenzen nicht viel älter. Der Abstand zur Konkurrenz ist deutlich. Philipp Semlic (SV Lafnitz), Stephan Helm (SKN St. Pölten), Stefan Kulovits (Rapid II) und Mitja Mörec (FAC) sind als nächstjüngste bereits 39.

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Ein halbes Jahr Co-Trainer beim Zweierteam von ASKÖ Oedt, zwei Jahre Trainer der Vienna-Amateure und seit Sommer 2020 Chefcoach der Vienna - Zellhofers Aufstieg im Trainerbusiness ging recht zackig. Dank Vater Georg, Ex-Trainer und -Sportdirektor von u.a. Austria, Rapid, Pasching und St. Pölten, ist Zellhofer zwar erblich vorbelastet, beruflich aber nicht determiniert. Denn der Oberösterreicher, dessen Schwester Alina im ORF-Sport moderiert, hat eigentlich Architektur in Wien studiert. Zumindest "fast fertig" sei er, wie er unlängst erklärte. "Die Spiele am Freitag können nicht warten, das Studium hat Zeit, das wird sich irgendwo zwischendurch unterbringen lassen."

Ingolitsch bringt viel Erfahrung mit

"Der Trainerjob ist die letzten Jahre immer im Fokus gewesen", erklärte Zellhofer, der mit dem Cup-Aus bereits eine wichtige, wenngleich unerfreuliche Erfahrung machen musste. Umso größere Bedeutung misst er seiner Zweigleisigkeit bei. "Es ist für mich ein wichtiger Punkt, einfach zweites Standbein zu haben, das war es immer schon. Damit man einfach nicht abhängig ist vom Fußball, weil dann kann ich auch die Entscheidungen beim Fußball so treffen, wie ich sie treffen möchte, ohne abhängig zu sein und zu überlegen: Okay, was hast das für Konsequenzen in welche Richtung auch immer."

"Nicht lange überlegen" musste jedenfalls Ingolitsch, als sich beim Salzburger Farmteam infolge des Abgangs von Rene Aufhauser die Chance auf Lieferings-Trainerposten auftat. Die Aufgabe für den Salzburger, Bruder von Sturm-Graz-Kicker Sandro Ingolitsch und als Aktiver nur unterklassig im Einsatz, scheint ideal. Schließlich agierte er unter Janusz Gora, Bo Svensson und Gerhard Struber dreineinhalb Jahre und rund 110 Spiele lang als Liefering-Co, zuletzt eineinhalb Jahre als U18-Coach in der Salzburger Akademie. "Bei der Arbeit ändert sich nicht so viel. Ich hatte die Jahrgänge 2004 und 2005, jetzt jene von 2003 bis 2005 und habe mit allen schon gearbeitet. Ich vertraue ihnen."

Ingolitsch zur Seite stehen mit Thomas Sageder (38), Oliver Glasners Ex-Assistenten in Wolfsburg, und Ex-Salzburg-Kicker Zlatko Junuzovic (34) zwei nicht viel ältere Kräfte. Dass seine Jugend besonders gut zu Liefering passe, der mit Abstand jüngsten Truppe der Liga, wollte Ingolitsch indes nicht bestätigen. "Es hat nicht mit dem Alter zu tun, sondern mit der Klarheit, mit der ich vermittle, wohin der Fußball gehen soll. Es geht um Menschlichkeit und darum, eine Gruppe mitzunehmen, in eine Richtung zu ziehen."

Medial wurde Ingolitsch bereits als zukünftiger Red-Bull-Coach gehandelt, vorerst gilt es, die Rohdiamanten der "Bullen" auf ihre künftigen Aufgaben vorzubereiten. 14 Legionäre hat Ingolitsch dabei unter seinen Fittichen. "Es sind viele Kulturen, die bei uns aufschlagen. Es ist eine schöne Aufgabe und große Herausforderung, das unter einen Hut zu bringen. Wir fahren auf einer gemeinsamen Autobahn, aber wir bewegen uns auf verschiedenen Spuren."

apa

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