11.12.2023 20:47 Uhr

Anderlecht und Lüttich vereint gegen Gewalt

Anderlecht und Standard setzen Zeichen gegen Fangewalt
Anderlecht und Standard setzen Zeichen gegen Fangewalt

Im Kampf gegen die europaweite Gewalt von Fußball-Hooligans setzen in Belgien die Spitzenklubs RSC Anderlecht und Standard Lüttich ein Zeichen.

In Eigenregie lassen die beiden Rivalen nach der erneuten Unterbrechung ihres belgischen Clasicos am vergangenen Donnerstag im Pokal-Achtelfinale bei ihren direkten Duellen bis zum Ende der kommenden Saison keine Anhänger der jeweiligen Gastmannschaft in ihren Stadien zu.

"Trotz durchdachter Sicherheitsmaßnahmen kam es beim Clasico zu gewalttätigen Zusammenstößen und erheblichen Sachbeschädigungen. Zum vierten Mal in den vergangenen sechs Jahren ist der Clasico, der für die große Mehrheit der Fans ausschließlich von einer gesunden Rivalität geprägt ist, von kleinen Gruppen auf Seiten beider Vereine missbraucht und an den Rand eines Spielabbruchs gebracht worden. Wir wollen durch unsere Entscheidung ein deutliches Signal senden, dass für Gewalt in einem Stadion und rund um ein Stadion kein Platz ist", teilten die beiden Klubs mit.

Bereits beim erneuten Aufeinandertreffen am vergangenen Sonntag in der Meisterschaft in Brüssel nur 72 Stunden nach dem Eklat bei Anderlechts 2:0-Erfolg im Pokal an gleicher Stelle hatte Standard seine eigenen Fans von der Reise in die Hauptstadt ausgeschlossen. Beim 2:2 vermeldeten die Sicherheitskräfte denn auch keine Zwischenfälle.

Fangewalt erwächst in Europas Fußball, auch in Deutschland, in vergangenen Monaten wieder zu einem immer größeren Problem. Am Tag des gemeinsamen Vorstoßes von Anderlechts und Lüttich ordnete in Griechenland die Regierung wegen wiederholter Gewaltexzesse von Sportfans den Ausschluss von Zuschauern von allen Spielen der nationalen Fußball-Meisterschaft bis Mitte Februar an. Frankreichs Regierung plant nach zahlreichen Krawallen in den vergangenen Monaten mit dem Tod eines Anhängers als tragischem Tiefpunkt ein Verbot von Gästefans zumindest bei Risikospielen. In Deutschland soll die zunehmende Gewalt im Fußball bei der nächsten Sportministerkonferenz als Thema auf die Tagesordnung.

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