26.04.2024 13:33 Uhr

Arne Slot: Selbstbewusster "Kontrollfreak" als Klopp-Erbe?

Arne Slot soll Nachfolger von Jürgen Klopp werden
Arne Slot soll Nachfolger von Jürgen Klopp werden

Arne Slot will neuer Trainer in Liverpool werden. Bewunderung empfindet der selbstbewusste "Kontrollfreak" ausgerechnet für Jürgen Klopps größten Kontrahenten.

Überraschend selbstbewusst formulierte Feyenoord Rotterdams Erfolgstrainer Arne Slot seinen Wunsch für die kommende Saison: "Ich würde gerne nach Liverpool gehen."

Derart deutliche Aussagen sind in der von Floskeln durchzogenen Welt des Fußballs eine Rarität. Doch es passt zum Charisma des 45-Jährigen: selbstsicher, perfektionistisch und hingebungsvoll. Und bald der Nachfolger von Jürgen Klopp? Für ihn gut vorstellbar: "Wenn er die Lösung ist, freue ich mich", sagte Klopp.

Slot selbst beschrieb sich 2023 bei "Voetbal International" als "Kontrollfreak, wie Pep Guardiola". Ausgerechnet für Klopps größten Kontrahenten der vergangenen Jahre empfindet Slot also größte Bewunderung. "Es gibt kein Team, dem ich lieber zuschauen würde als Manchester City", sagte Slot.

Kommen die laufenden Verhandlungen zwischen Liverpool und Feyenoord zum Abschluss, könnte er den Skyblues und seinem Vorbild bald gegenüberstehen.

Ein Mix aus Klopp und Guardiola

Slots Fußball beinhaltet Guardiola-Elemente, aber welche auch von Klopp: die 4-3-3-Grundordnung und das Bedürfnis nach Ballbesitz des Katalanen, das Angriffspressing und den unbändigen Glauben an die eigene Spielphilosophie des Deutschen.

"Ich möchte so viele gute Fußballspieler wie möglich im Team haben und sie so hart wie möglich arbeiten lassen", sagte Slot selbst über seine Philosophie, die unabhängig von Situation und Gegner angewendet wird.

Klopp lobt seinen potenziellen Nachfolger: "Ich mag, wie seine Teams Fußball spielen. Ich kenne ihn nicht persönlich, aber ich habe von vielen gehört, dass er ein guter Typ ist."

Ähnlich wie Klopp war Slot als Fußballer eher mittelmäßig. In Breda, Zwolle und Rotterdam kam er als "Zehner" in den beiden höchsten niederländischen Ligen zum Einsatz. Nach seinem Karriereende 2013 begann er sofort als Assistenztrainer. Nebenbei verkaufte er Kapitänsbinden in einer eigens gegründeten Firma mit seinem Bruder Jakko.

Immer auf dem Sprung

Zur Saison 2019/20 erhielt Slot nach Jahren als Assistent seinen ersten Posten als Cheftrainer. Bei AZ Alkmaar sammelte er einen Punkteschnitt von 2,11 pro Spiel - mehr als jeder andere Trainer in der Vereinsgeschichte zuvor.

Doch im Dezember 2020 endete die Zusammenarbeit jäh: Slot führte Verhandlungen mit Feyenoord, Alkmaar setzte ihn vor die Tür: "Wir wollen einen Trainer, der mit vollem Fokus bei AZ ist", teilte der Verein mit.

Zehn Tage später verkündete Rotterdam die Einigung mit Slot zur Saison 2021/22. Wieder war Slot erfolgreich: In seiner ersten Saison führte er Feyenoord bis ins Finale der Conference League.

In der Folgesaison wurde der Verein niederländischer Meister. Auf dem Weg dahin behielt Slot immer das große Ganze im Blick, hielt den Fokus seiner Spieler scharf.

Mit seiner Art ist Slot ähnlich beliebt bei Spielern, Fans und Medien wie Klopp. Inwiefern er dessen große Fußstapfen an der Anfield Road ausfüllen könnte, bleibt offen. An fehlendem nötigen Selbstvertrauen wird er jedenfalls nicht scheitern.

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