21.01.2024 13:16 Uhr

Udinese will Rassismus-Eklat aufklären

Wurde in Udine zum wiederholten Mal zum Rassismus-Opfer: Mike Maignan
Wurde in Udine zum wiederholten Mal zum Rassismus-Opfer: Mike Maignan

Nach rassistischen Beleidigungen seiner Fans gegen den französischen AC-Milan-Torhüter Mike Maignan will Udinese Calcio den Vorfall aufklären. "Udinese wird mit allen Ermittlungsbehörden zusammenarbeiten", betonte der Serie-A-Club aus dem Friaul am Sonntag in einer Stellungnahme. Demnach sollen alle notwendigen Maßnahmen ergriffen werden, um die Verantwortlichen zu identifizieren und zu bestrafen.

Die Partie zwischen Udine und Milan (2:3) war am Samstag nach den rassistischen Beleidigungen und Buhrufen gegen Maignan vorübergehend unterbrochen. Der 28-Jährige sprach nach rund einer halben Stunde zuerst mit den Schiedsrichter, anschließend wurde er von Teamkollegen umarmt und geküsst. Maignan ging vom Platz in die Kabine und kam wenig später zurück, um die Partie nach sechs Minuten fortzusetzen.

"Sie haben Affenlaute imitiert. So etwas sollte es in der Fußballwelt nicht geben und man muss einfach reagieren", sagte Maignan. Das erste Mal habe er es noch überhört, doch dann habe er handeln müssen. Es sei zudem nicht das erste Mal in seiner Karriere gewesen, dass er Rassismus zu spüren bekommen habe, ergänzte der Profi, der zunächst nicht weiterspielen wollte. Dann habe er mit dem Team entschieden, dass es doch weitergehen solle. "Ich habe die Unterstützung aller gespürt."

Den Gegner kritisierte Maignan in den sozialen Medien scharf. "Der Verein Udinese, der nur von einer Spielunterbrechung sprach, als wäre nichts geschehen: Ihr seid mitschuldig", schrieb der schwarze Profi. Udinese reagierte und erklärte in seiner Mitteilung weiter: "Wir bekräftigen unsere Ablehnung jeglicher Form von Diskriminierung und bekunden unsere tiefe Solidarität mit dem Spieler des AC Milan, Mike Maignan, angesichts des bedauerlichen Vorfalls, der sich in unserem Stadion ereignet hat."

Auch FIFA-Präsident Gianni Infantino äußerte sich und nannte den Vorfall in Udine ebenso wie einen weiteren in Sheffield "total abscheulich und völlig inakzeptabel". Auch in England hatte es am Samstag einen Rassismus-Eklat gegeben, als Profi Kasey Palmer von Coventry City während des Zweitligaspiels gegen Sheffield Wednesday mit einer Geste beleidigt worden war.

apa

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