09.02.2024 14:31 Uhr

Gipfeltreffen bei Bayer gegen Bayern

Leverkusens Trainer Alonso plant den großen Coup gegen sein Ex-Team
Leverkusens Trainer Alonso plant den großen Coup gegen sein Ex-Team

Das Topspiel der 21. Runde in der deutschen Bundesliga steigt am Samstag (18.30 Uhr) in Leverkusen. Der noch ungeschlagene Spitzenreiter Bayer Leverkusen empfängt Verfolger und Titelverteidiger Bayern München. Bayer hat aktuell zwei Punkte Vorsprung, die Münchner würden mit einem Sieg also die Tabellenführung übernehmen. "Es ist ein großes Spiel gegen einen großen Gegner", sagte Leverkusens Trainer Xabi Alonso. Für einen Sieg brauche es einen "perfekten Auftritt".

Die Bayern-Verantwortlichen versprachen, man werde alles daran setzen, Bayer von der Tabellenspitze zu verdrängen. "Wir fahren nach Leverkusen, um den Spieß umzudrehen", betonte Trainer Thomas Tuchel. "Samstag, 18.30 Uhr, Hosen runter und Karten auf den Tisch. Wir wollen eine Statement-Leistung!" Von einer Entscheidung im Titelkampf wird man aber bei jedwedem Ergebnis noch nicht sprechen können. "Das Spiel selbst kann ein Indikator für den weiteren Saisonverlauf sein, aber eine ultimative Bedeutung sehe ich darin nicht", sagte Leverkusens Geschäftsführer Fernando Carro.

Calmund hofft auf Meistertitel

13 Partien werden nach Schlusspfiff noch ausständig sein. Dementsprechend hätte Bayern selbst bei einer Niederlage noch genug Zeit, einen Fünf-Punkte-Rückstand aufzuholen, wenngleich man dann auf Ausrutscher des Gegners angewiesen wäre. Die hat es in dieser Liga-Saison erst in Form von vier Unentschieden gegeben. Mit attraktivem Fußball, aber auch gestützt von einer hervorragenden Defensive, steckte die Werkself eine Serie von 30 Spielen ohne Niederlage zusammen.

Zuletzt war Bayer 2002 in einer vergleichbaren Situation. Weil die Leverkusener schließlich in der Bundesliga, im Finale der Champions League und im Cup-Endspiel das Nachsehen hatten, wurde der Verein als "Vizekusen" gebrandmarkt. Der damalige Manager Reiner Calmund setzt deswegen auf Beistand von oben. "Wenn der Fußballgott auch nur ansatzweise gerecht ist, dann wird Leverkusen in diesem Jahr Meister. Das darf gar nicht anders sein. Allein schon deswegen, wie viel Pech der Club mit seinen Vizemeisterschaften in der Vergangenheit hatte", sagte der 75-Jährige.

"Leverkusen spielt einen hervorragenden Fußball, vermutlich den besten von allen Bundesliga-Mannschaften in dieser Saison. Sie hätten es einfach verdient, mit Xabi Alonso haben sie einen großartigen Trainer", betonte Calmund. Für den Spanier Alonso, der einst als Spieler für die Bayern aufgelaufen war, ist man auch in München voll des Lobes. "Er war schon als Spieler auf dem Platz der Dirigent, beeindruckte durch hohe Spielintelligenz und Disziplin", sagte Bayern-Aufsichtsrat Karl-Heinz Rummenigge. "Ich kann nur den Hut ziehen, was er aus Bayer gemacht hat. Man darf nicht vergessen, als er kam, waren sie Vorletzter."

Weltweites Interesse

Die Leverkusener setzten sich erst am Dienstag im DFB-Pokal-Viertelfinale mit 3:2 gegen den VfB Stuttgart durch. Die Verletzten Exequiel Palacios, Victor Boniface und Arthur sowie der noch beim Afrika-Cup weilende Odilon Kossounou stehen Alonso nicht zur Verfügung. Bayern konnte sich nach dem Cup-Out im November eine Woche lang gezielt auf den Bundesliga-Hit vorbereiten. Der Mannschaft von Tuchel fehlen immer noch einige Spieler wegen Verletzungen. Einer davon ist ÖFB-Teamspieler Konrad Laimer, der an einem Muskelfaserriss in der Wade laboriert.

Wieder in München ist Innenverteidiger Kim Min-jae, nachdem das südkoreanische Nationalteam im Asien-Cup-Semifinale ausgeschieden ist. Die zuletzt fehlenden Joshua Kimmich (Schulter) und Dayot Upamecano (Muskelfaserriss im linken hinteren Oberschenkel) konnten schon am Mittwoch wieder mit der Mannschaft trainieren. Fraglich ist der Einsatz von Torhüter und Kapitän Manuel Neuer wegen Knieproblemen. "Er kriegt von uns Zeit am Samstag bis 17.00 Uhr", sagte Tuchel. Dann werde der Torhüter sagen, ob er fit sei. Sonst rückt Ersatzmann Sven Ullreich ins Tor.

Das Interesse am Gipfeltreffen ist weltweit gewaltig. Nach Angaben der Deutschen Fußball Liga (DFL) wird das Spiel in beinahe alle Länder der 211 Mitgliedsverbände des Weltverbandes FIFA übertragen. TV-Stationen aus Frankreich, Belgien, Mexiko, den USA, Italien, Polen und China berichten mit jeweils eigenen Teams direkt aus der BayArena. In Österreich ist das Spiel beim Pay-TV-Sender Sky live zu sehen.

apa

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