18.02.2024 08:55 Uhr

Salzburg kämpft mit Offensiv-Problemen

Salzburg-Coach Struber jubelte nur nach sechs Sekunden über Ratkov-Tor
Salzburg-Coach Struber jubelte nur nach sechs Sekunden über Ratkov-Tor

Red Bull Salzburg hinkt den eigenen Ansprüchen beim Toreschießen weiter hinterher. In den jüngsten vier Ligaspielen gelang den Bullen jeweils nur ein Treffer. Bei Aufsteiger Blau-Weiß Linz reichte dem Tabellenführer am Samstag nicht einmal ein irreguläres Slapstick-Tor nach sechs Sekunden zum Sieg. Nach dem zweiten 1:1 in Folge könnte Verfolger Sturm Graz am Sonntag mit einem Heimsieg gegen Rapid aufschließen. Nervös will man deswegen in Salzburg aber noch nicht werden.

Trainer Gerhard Struber forderte in Ballbesitz bessere Lösungen. "Wir wollen und müssen uns steigern, weil uns werden immer wieder Gegner erwarten, die im Block sehr tief gegen uns stehen", erklärte der Salzburger. Nächsten Samstag etwa ist es Tabellenschlusslicht Austria Lustenau, eine Woche später wartet ebenfalls zu Hause Austria Klagenfurt.

Bis dahin will Struber die Abläufe im Offensivspiel verbessern. "Da gilt es, sich zu steigern und mit viel Spieltempo einen Gegner auch herumzubewegen. Wie im Pressing, wo wir synchroner sind, müssen auch diese Abläufe synchroner sein", meinte der 47-Jährige. Man habe genug Qualität, um auch "eine verdichtete Mauer" zu bespielen. "Dem Anspruch wollen wir gerecht werden. Auch wenn es hier eine blaue Wand ist, muss man die ins Bröckeln bringen. Das ist uns zu selten gelungen."

Schnellstes Tor der Bundesliga-Geschichte

Die Bullen gaben in Linz nicht weniger als 22 Schüsse in Richtung Blau-Weiß-Tor ab. Der einzige Treffer, der schnellste der Bundesliga-Geschichte, gelang Petar Ratkov nach sechs Sekunden. Dass der Serbe nach dem Anstoß der Linzer den Abschlag von Goalie Nicolas Schmid zu blocken versuchen sollte, war geplant. "Wir haben gewusst, dass es immer ein kleines Zeitfenster gibt, wenn der Ball auf ihn abgelegt wird", sagte Struber. "Ratkov hat den klaren Auftrag gehabt, hier sauber durchzugehen. Das war am Ende schon eine bewusste Geschichte."

Zählen dürfen hätte der historische Treffer dennoch nicht, weil sich der Stürmer beim Abstoß zu früh in der gegnerischen Hälfte aufhielt. Der Video-Assistent durfte nicht einschreiten, weil bei einem Tor laut Reglement immer nur bis zum vorangegangenen Ballgewinn überprüft wird. Das war jener von Ratkov unmittelbar beim Treffer.

"Ich habe das Tor am Anfang nicht so ernstgenommen, weil es ganz klar irregulär war", sagte Blau-Weiß-Trainer Gerald Scheiblehner, der dem vierköpfigen Schiedsrichterteam einen "groben Fehler" attestierte. "Ich denke, dass die Schiedsrichter auch selbstkritisch sein müssen. Sie haben das Spiel schon mitentschieden."

Am Ende durfte man vor der vollen Fantribüne dennoch einen Punktgewinn gegen den Serienmeister feiern. Im Hinspiel in Salzburg hatte sich der Aufsteiger im September bereits sensationell mit 1:0 durchgesetzt. "Mit welchen Mitteln die arbeiten und wir arbeiten - da ist es schon sehr besonders, dass wir in einem Spiel, in dem die auf Revanche aus sind, einen Punkt holen", betonte Scheiblehner. "Das ist für Blau-Weiß, für den gesamten Verein, ein ganz, ganz besonderer Abend."

Die Salzburger dagegen verließen die Linzer Donaulände mit dem Wissen, wie zuletzt im direkten Duell mit Sturm (1:1) als besseres Team etwas liegengelassen zu haben. "Wenn man in zwei Spielen nur einen Punkt gegen Blau-Weiß macht, dann ist das für unsere Ansprüche klar zu wenig", meinte ÖFB-Teamgoalie Alexander Schlager." Ob Sturm am Sonntag aufschließe, sei ihm vorerst egal. "Wichtig ist, was am Ende der Saison passiert. In erster Linie ist es nervig, dass wir selbst unsere Punkte zu einfach hergeben. Aber es ist noch nicht die Phase in der Saison, in der man so genau auf die Tabelle schauen muss."

apa

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten