25.02.2024 07:45 Uhr

Salzburg nimmt sich mit Tor-Gala Druck

Salzburgs Hoffnungsträger wie Karim Konate (r.) durften jubeln
Salzburgs Hoffnungsträger wie Karim Konate (r.) durften jubeln

Red Bull Salzburg hat die Diskussionen um seine mangelnde Torgefährlichkeit aufs Erste verstummen lassen. Das 7:0 am Samstag gegen das völlig überforderte Schlusslicht Austria Lustenau war der höchste Sieg des Serienmeisters in der Trainerära von Gerhard Struber. Dessen Rückkehr zum im Herbst gewohnten 4-4-2-System mit Raute sollte sich auszahlen. Die Bullen wurden im dritten Ligaspiel nach der Winterpause erstmals ihren hohen Ansprüchen gerecht - und denen ihrer Fans.

"Oh wie ist es schön, sowas hat man lange nicht gesehen", schallte es in Wals-Siezenheim von den Rängen. Tatsächlich war es der höchste Ligasieg der Salzburger seit fast fünf Jahren. Damals, im Mai 2019 bei einem 7:0 gegen St. Pölten, stand noch Erling Haaland auf der Gehaltsliste. Gegen Lustenau tankten seine Nach-Nach-Nachfolger Fernando oder Karim Konate Selbstvertrauen.

Systemanpassung funktioniert

Bei zwei 1:1 zum Ligaauftakt gegen Verfolger Sturm Graz und Aufsteiger Blau-Weiß Linz hatte Salzburg im gegnerischen Strafraum noch Probleme offenbart, Kritik von Medien und Fans wurde laut. "Die Abschlusssituation haben wir nicht gut erlebt, aber auch nicht als große Schwäche wahrgenommen", betonte Struber. "Viele Dinge sind hereingetragen worden, die wir im Trainerteam allgemein sachlich gesehen haben."

Im alten System fühlte sich sein Team sichtlich wohl. Seit der Winterpause hatte Struber mit einer defensiven Dreierkette experimentiert. "Mit der Viererkette haben wir gezeigt, dass wir flexibel agieren können", meinte der Coach. "Wir beherrschen beide Systeme." Gegen Lustenau durfte sich Maurits Kjaergaard links wieder etwas offensiver versuchen, die Kreativspieler Luka Sucic und Oscar Gloukh kamen mehr aus der Tiefe - und dadurch ebenfalls besser zur Geltung. "Das Spiel in der Raute hat perfekt funktioniert", sagte Kjaergaard.

Dem lange verletzten Fernando gelangen seine ersten beiden Ligatore seit mehr als einem Jahr, nachdem er im Cup vor drei Wochen gegen den LASK (3:2) bereits einen Doppelpack geschnürt hatte. Konate ist mit neun Ligatoren zwar Salzburgs Topscorer, hat aber erstmals seit Anfang November angeschrieben. "Es war ein wichtiger Sieg für die Fans", meinte der Ivorer, der als Afrika-Cup-Sieger aus der Heimat zurückgekehrt ist. "Dadurch nehme ich sehr viel Selbstvertrauen mit für den Rest der Saison."

Seit neun Ligaspielen ungeschlagen

In Salzburg muss sich Konate vorerst aber hinter Fernando und Petar Ratkov anstellen. "Es ist schwierig, die Entscheidung trifft der Trainer", sagte der 19-Jährige über den Konkurrenzkampf in der Offensive. "Die Qualität ist sehr groß. Bisher haben es die anderen Stürmer gut gemacht, aber auch wir von der Bank machen Druck und sind ein wichtiger Teil des Erfolgs."

Neun Ligaspiele sind die Salzburger mittlerweile ungeschlagen, die Tabellenführung war in der 20. von 32 Runden nicht in Gefahr. "Toreschießen ist immer gut, ist Balsam für die Seele und gibt uns großes Vertrauen und ein gutes Gefühl für die nächsten Spiele", erklärte Struber. Vor der Punkteteilung warten noch ein Heimspiel am Sonntag gegen Austria Klagenfurt sowie ein Schlager am 9. März beim drittplatzierten LASK.

Für die Lustenauer geht es mit einer weiteren schwierigen Auswärtspartie am Sonntag bei Rapid sowie einem Heimduell mit Blau-Weiß Linz weiter. "Salzburg war ein übermächtiger Gegner", meinte Neo-Trainer Andreas Heraf. "Vom Gefühl her haben wir uns zu wenig gewehrt. Aber ich werde einen Teufel tun, die Spieler an den Pranger zu stellen."

Abwehrspieler Luca Meisl musste einen klaren Klasseunterschied eingestehen. "Man kann ein Spiel verlieren, aber nicht 7:0", sagte der frühere Youth-League-Sieger mit Salzburg. "Wir haben es ihnen zu einfach gemacht, solche Fehler dürfen uns nicht passieren. Wir werden aber nicht den Kopf in den Sand stecken und weiter hart arbeiten."

apa

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